von Martin Thomas Pesl
Salzburg, 17. Juni 2019. Salzburg hat – also bei jüngeren Menschen von anderswo – jetzt nicht sooo den guten Ruf: museal, kitschig, teuer, ein aalglattes Disneyland der "Sound-of-Music"-Freaks. Dass es auch hart und dreckig kann, zeigte Adrian Goiginger 2017 im Kinofilm "Die beste aller Welten". Liebevoller schaut jetzt die bewährte lokale Performance-Gruppe ohnetitel gleich in sehr viele Alltagsecken dieser Stadt, in der, wer hätte das gedacht, auch vor und nach den Festspielen echte Menschen leben und arbeiten. Die mehrtätige unkonventionelle Stadtrundfahrt hat große literarische Vorbilder: James Joyce, dessen Protagonist Leopold Bloom 24 Stunden lang durch ein ganz normales Dublin streifte, und Homer, dessen "Odyssee" wiederum Joyces Roman "Ulysses" seinen Namen gab.