Wien bleibt Wien

Wien, 14. Oktober 2014. Karin Bergmann bleibt Direktorin am Burgtheater Wien. Das melden die österreichischen Zeitungen, unter anderem Die Presse. Der Vertrag mit der bisherigen Interims-Direktorin wird für drei Jahre, von 2016 bis 2019 abgeschlossen. Das hat der österreichische Kulturminister Josef Ostermayer heute offiziell auf der Pressekonferenz im Burgtheater bekannt geben. Rechnet man die Interimszeit hinzu wird Bergmann dann fünf Jahre an der Spitze des Burg stehen, und ist damit auch die erste Frau, die das Theater leitet.

karin bergmann c reinhard werner u © Reinhard Werner Laut der "Presse" laufen viele Verträge von Intendanten im deutschen Sprachraum im Jahr 2019 aus, das heißt, man erhofft sich offenbar für die neue Ausschreibung aus einem größeren Pool wählen zu können, so die Spekulation. 2017 soll die Position neu ausgeschrieben werden.

Von Bergmann weiß man, dass sie im Ensemble starken Rückhalt hat, und sie kennt das Haus gut. Ab 1986 arbeitete die gebürtige Recklinghausenerin, Jahrgang 1953, am Burgtheater unter Claus Peymann zunächst als Pressesprecherin. 1999 wurde sie Stellvertreterin von Intendant Klaus Bachler. Als Bachler 2008, ein Jahr vor Vertragsende, die Bayerische Staatsoper in München übernahm, war sie allein für den Betrieb des Burgtheaters verantwortlich. Im März 2014 wurde sie Interimsdirektorin, nachdem Matthias Hartmann wegen der Finanzaffäre entlassen wurde. Aus der Bewerberrunde war zuletzt Wilfried Schulz als heißer Kandidat im Gespräch gewesen.

(sik)

 

Hier der Kommentar von nachtkritik.de-Redakteur Dirk Pilz zur Ernennung von Karin Bergmann.


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Karin Bergmann wird Interimsdirektorin des Burgtheaters Wien - Meldung vom 19. März 2014

Hier die Chronik der Krise des Burgtheaters.

 

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Kommentare  
Bergmann bleibt an der Burg: erfolgreiche Indiskretion
Herzlichen Glückwunsch! Nachdem die "inneren Kreise" im Burgtheater (siehe Berichterstattung SZ)alle Kandidaten frühzeitig geleakt hatten, wird es die einzige Kandidatin der "inneren kreise". beruhigend zu sehen, daß das bewährte habsburgische Mittel der gezielten Indiskretion zum gewünschten Ergebnis geführt hat. Auf der anderen Seite: nach dem Standard live Ticker von den Stantejsky und Hartmann Prozessen zu urteilen möchte man auch keinem Kandidaten zumuten sich durch die ganze Zettelwirtschaft zu quälen - insofern eigentlich evident, daß Ostermeier mit Karin Bergmann eine Mitwisserin bestellt, die jetzt weitere drei Jahre bekommt, um den ganzen Dreck, der im Prozess herausquillt, aufräumen zu können. Dass man auf einen "hochkarätigeren" Pool hofft, nachdem man vorsätzlich alle potentiellen Kandidaten (Baumbauer, Khuon, Schulz, Kusej etc) verscheucht hat ist die Überpointe. Tu Felix Austria.
Bergmann bleibt an der Burg: Glückwunsch
Ach ein Steirerbub kann vom wienerischen Gift der Insinuation infiziert sein. Glückwunsch!
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