Pattsituation

Saarbrücken, 24. November 2014. Beim Saarbrücker Festival Primeurs für frankophone Gegenwartsdramatik sind zum Abschluss zwei Preisträger ausgezeichnet worden, teilt das Saarländische Staatstheater Saarbrücken mit. Valère Novarina wurde für sein Stück Homo Automaticus. Der Monolog des Adramelech in der Übersetzung und Darstellung von Leopold von Verschuer ausgezeichnet, ebenso wie David Paquet für sein Dreipersonenstück Open House in Christopher Haningers Werkstattinszenierung mit dem Schauspielensemble des Saarbrücker Staatstheaters.

Die Auswertung der Publikumsstimmen hatte eine Pattsituation ergeben. Daraufhin wurden zwei Preise zu je 2000,- Euro an den gebürtigen Schweizer Valère Novarina und den Frankokanadier David Paquet vergeben.

Valère Novarina durchpflüge in seinem Monolog des Adramelech in labyrinthischen Selbstdialogen den anarchischen Boden der Sprache, schleudere Wortschöpfungen zutage und hebele Grammatiken aus, heißt es in der Pressemitteilung. Leopold von Verschuer ist nicht nur Übersetzer und Regisseur des Stücks, sondern spielt auch alle Figuren selber.

David Paquet, der bereits 2008 und 2011 beim Festival zu Gast war, beschreibe in Open House drei ängstliche, schräge Figuren, die sich von der Außenwelt abschotten, unaufhaltsam um sich selbst kreisen und dabei doch darauf angewiesen sind, den Anderen wahrzunehmen. Er schafft eine tragikomische Metapher für die Generation der Unverbindlichkeit, die letztendlich auch nur geliebt werden will.

Das Festival fand in diesem Jahr zum achten Mal statt in Kooperation des Saarländischen Staatstheater, Saarländischer Rundfunk, Theater Le Carreau, scène nationale de Forbach et de l’Est mosellan und Institut français. An drei Tagen wurden fünf neue Theatertexte aus Frankreich, Kanada, der Schweiz und Rumänien in Live-Hörspiel, szenischen Lesungen und Werkstattinszenierungen präsentiert.

(primeurs.eu / theater-saarbruecken.de / sik)

 

mehr meldungen

Kommentar schreiben