Proteste in Paris gegen Brett Baileys "Exhibit B"
Großes Polizeiaufgebot
Paris, 3. Dezember 2014. Gegen Brett Baileys Menschenzoo-Performance Exhibit B hat es nun auch in Paris Proteste gegeben, das berichten die französischen Medien, unter anderem Libération. Die Performance lief in der vergangenen Woche vier Abende lang im Théâtre Gérard Philipe de Saint-Denis bei Paris. Bereits zuvor hatte es Diskussionen über eine eventuelle Absetzung gegeben. Mitte November hatten sich daraufhin Jean Bellorini, Leiter des Théâtre Gérard Philipe, und José-Manuel Gonçalvès, Leiter des 104 Paris, in einem offenen Brief deutlich zu der Performance bekannt und gegen eine Vorverurteilung ausgesprochen.
Am Premierenabend war es dann zu ersten Protesten gekommen, die sich bis Freitag massiv steigerten als abends 250 Polizisten vor und während der Vorstellung das Theater abriegelten. Ein Publikumsgespräch zu der Frage, ob die Performance nun rassistisch oder kritisch sei, das nach der letzten Vorstellung angesetzt war, wurde aus Sicherheitsgründen abgesetzt.
Vom 7. bis 14. Dezember wird "Exhibit B" wieder in Paris zu sehen sein, dann im 104, einem Tanz-, Theater- und Musik-Veranstaltungszentrum im 19. Arrondissement. In London war "Exhibit B" im September nach heftigen Protesten abgesetzt worden.
(sik)
Hier eine Erklärung von Brett Bailey zu den Pariser Protesten, in der er schreibt: "Ich fühle mit den Demonstranten. Meine Kunst steht für das, wofür sie stehen".
Über die Debatte um Brett Baileys Arbeiten auf dem Symposium "Stages of Colonialism / Stages of Discomfort" beim Berliner Festival "Foreign Affairs" schrieb im Oktober 2012 Elena Philipp.
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