Presseschau vom 5. Juni 2015 – Die Süddeutsche Zeitung porträtiert Sewan Latchinian

"Macht Spaß"

5. Juni 2015. In der Süddeutschen Zeitung porträtiert Thomas Hahn den Rostocker Intendanten Sewan Latchinian, der jetzt wieder als Chef des Volkstheaters amtiert. "Jetzt geht es nur um die Zukunft der vier Sparten", wird Latchinian zitiert, "und es stört ihn nicht, dass er seine Widersacher damit aufs Neue reizt. Im Gegenteil. 'Macht Spaß.'" Latchinian wolle zeigen, dass er die Kraft des Theaters mit den knappen Kassen versöhnen könne.

Zudem sei Rostock ein "Fanal“, wie Latchinian betont: "Geht das, dass ein Kulturminister im Alleingang die Theaterlandschaft eines Bundeslandes umstrukturiert, Zuschüsse an Bedingungen knüpft und Theaterleiter entlassen werden, die sich dagegenstellen?" Latchinian, der durchaus für markante Worte und politisch unkorrekte Vergleiche bekannt ist, lässt sich in der SZ mit den Worten zitieren, die kulturelle Vielfalt und die gesamtdeutsche Theaterlandschaft würden momentan "an der Ostsee, an der Warnow-Mündung, verteidigt".

Latchinian schlage gegen eine reine Sparpolitik Krach, stelle eine politische Elite auf die Probe, die Gehorsam gewohnt sei, wolle "nicht den Erfüllungsgehilfen bei jener Strukturreform geben, die Methling und Brodkorb für die wirtschaftlichste Lösung halten". Schließlich gehe es um mehr "als nur ums Geld in diesem Rostocker Bühnenstreit, es geht um die Frage, ob das Theater eine Erneuerungschance aus sich selbst heraus bekommt oder nur noch auf Befehl der Bürokratie agieren darf". Deshalb wehre sich Latchinian so verbissen gegen die Zielvereinbarung. "Er geht davon aus, dass er mit erfolgreicher Arbeit im gegebenen finanziellen Rahmen die Forderung nach Strukturveränderung wegräumen kann. Es ist ein Abenteuer mit unsicherem Ende."

(geka)

Hier unsere Chronik der Ereignisse seit Sewan Latchinians Berufung.

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