Presseschau vom 9. Juli 2015 – Die SZ über das bedrohte Junge Schauspiel Ensemble München
Exemplarischer Fall?
Exemplarischer Fall?
9. Juli 2015. Im Regionalteil der Süddeutschen Zeitung beschrieb Udo Watter (bereits am 3. Juli) die Nöte des von der Insolvenz bedrohten Jungen Schauspiel Ensembles München, seit zehn Jahren Teil der Freien Szene der bayerischen Landeshauptstadt: Es fehlten akut 70 000 Euro, "die wir benötigen, um aktuelle Verpflichtungen wie Honorare, Tantiemen und Aufführungskosten schnellstmöglich bezahlen zu können", zitiert Watter den Gründer, Regisseur und Geschäftsführer des Ensembles Michael Stacheder.
Die bisherige Situation: Das Ensemble mit Schauspielern, Bürokräften, Technikern und Dramaturgen erhält eine jährliche Förderung von der Gemeinde Haar (bei München) mit 50.000 Euro, der Bezirk Oberbayern schießt projektgebunden bis zu 15.000 Euro zu. Das vom Sozialpsychiatrischen Zentrum Haar betriebene Kleine Theater Haar stellt seine Räumlichkeiten für 25 Vorstellungen pro Jahr zur Verfügung.
"Die aktuelle Krise rührt vor allem daher, dass das Ensemble zuletzt deutlich weniger zu Gastspielen engagiert wurde, und die damit verbundenen Erträge wegfielen", erklärt SZ-Autor Udo Watter.
Neben dem Versuch, Unterstützung über Stiftungen zu akquirieren, habe Michael Stacheder nun für die Akut-Rettung einen Brief an elf Landtagsabgeordnete geschickt, "in dem er bittet, nach einer Möglichkeit zu suchen, dem JSEM mit einer Zahlung von 40 000 Euro zu helfen". Institutionelle Förderung vom Freistaat ist Watter zufolge ausgeschlossen, da das JSEM die Richtlinien nicht erfülle.
Stacheder plane für den Fall der Rettung "eventuell die Umwandlung des JSEM in eine GmbH oder die Gründung eines Fördervereins".
(sd)
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