Schillernd zwischen Kunst, Kultur und Politik

28. Juni 2015. Der langjährige künstlerische Leiter der Ludwigsburger Schlossfestspiele und ehemalige Generalintendant der Baden-Würtembergischen Staatstheater, Wolfgang Gönnenwein, ist tot. Das melden Baden-Würtembergische Medien, darunter das Internetportal des Senders SWR.

Gönnenwein, 1933 in Schwäbisch-Hall geboren, war eine ebenso schillerne wie prägende Figur des Baden-Würtembergischen Kulturlandschaft. Im Hauptberuf Dirigent, hatte er seit 1968 eine Professor an der Stuttgarter Musikhochschule inne, zu deren Rektor er 1973 gewählt wurde. 1972 übernahm er die Direktion der Ludwigsburger Schloßfestspiele, die er in den 32 Jahren seiner Amtszeit  zu einem wichtigen Musik-Festival ausbaute. 1978 übertrug ihm der damalige baden-würtembergische Ministerpräsident Lothar Spät das Amt des Staatsrats für Kunst, das Gönnenwein zu einem Mitglied der Landesregierung machte. 1985 wurde Gönnenwein Generalintendant der Würtembergischen Staatstheater. Seinem Rücktritt im Jahr 1992 gingen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder voraus.

Manfred Zach, langjähriger Pressereferent der Stuttgarter Staatskanzlei und Redenschreiber Lothar Späths hat Gönnenwein 1996 in seinem Schlüsselroman Monrepos oder Die Kälte der Macht über das Innenleben der Baden-Würtembergisches Landespolitik verewigt. Am 26. Juli 2015 ist Gönnenwein, der mit einer Schwester des SPD-Politikers Erhard Eppler verheiratet war, im Alter von 82 Jahren gestorben.

(sle)

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