Presseschau vom 2. September 2015 – Die FAZ kommentiert die Sparpläne fürs Musiktheater in Thüringen

Erfurt gewinnt?

Erfurt gewinnt?

2. September 2015. In der FAZ vom 1.9.2015 fordert Jan Brachmann von den Intendanten und der Politik in Thüringen eine "Debatte in Offenheit und Anstand" über die am 20. August von der Thüringischen Landeszeitung offengelegten angeblichen Sparpläne fürs Musiktheater und hat vor allem mit Hasko Weber, Generalintendant in Weimar gesprochen, den er mit der Aussage zitiert: "Einige dieser Details sind richtig, andere grob falsch oder polemisch verzerrt dargestellt."

"Er muss es wissen, führt er doch mit den übrigen Intendanten und mit dem Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Die Linke) seit acht Monaten Gespräche über die Zukunft der Theater und Orchester", so Brachmann. Doch Weber wolle die Veröffentlichung vorerst nicht kommentieren. "Nur so viel: 'Über den Fortbestand des Musiktheaters in Weimar zu diskutieren ist absurd.'" Dass sein Ensemble einen offenen Brief an den Ministerpräsidenten geschrieben habe und darin um ein verbindliches Dementi der Abwicklungspläne bitte, empfinde Weber "nicht als gegen sich gerichtet. Das geschah mit seinem Wissen, Verständnis und Respekt."

Brachmanns eigene Deutung der Geschehnisse: "Seltsam wäre es, die Orchester von Gotha und Erfurt zusammenzulegen und dann in Erfurt eine Staatsoper zu etablieren, wo doch die Staatskapelle noch in Weimar säße. Die wäre dann in Erfurt sinnvoller aufgehoben und würde das Kooperationsorchester dort schnell überflüssig machen. Auf einen Streich hätte man drei Orchester abgewickelt: Eisenach, Gotha und Erfurt." Und: "Sieht man es nüchtern, so profitiert vor allem Erfurt von diesen Plänen: die Landeshauptstadt, deren Repräsentanten es schon seit langem ärgert, dass Weimar – mit Klassik-Stiftung, Musikhochschule und Theater – den größten Teil des Landeskulturetats an sich zieht."

(sd)

Hier die gesammelten Reaktionen auf die angeblichen Sparpläne der Thüringer Landesregierung.

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