Der Regisseur Luc Bondy ist tot
Einer der ganz Großen
28. November 2015. Der Regisseur Luc Bondy ist tot. Das berichtet die Neue Zürcher Zeitung, die sich auf eine Nachricht des Pariser Odéon-Theaters beruft, das Bondy seit 2012 leitet.
1948 in Zürich in eine Künstlerfamilie geboren, begann Bondy bereits mit Anfang Zwanzig zu inszenieren und gehörte schnell zu Europas bedeutendsten Regisseuren. Von 1974 bis 76 war er Hausregisseur am Schauspiel Frankfurt. Danach war er u.a. einer der prägenden Regisseure der Berliner Schaubühne, deren Leitung er 1985 nach dem Rücktritt Peter Steins in einem Dreierteam mit übernahm. 1998 wurde Bondy Schauspieldirektor der Wiener Festwochen, die er dann von 2001-2010 als Intendant geleitet hat.
Mit Mitte Zwanzig erkrankte Bondy zum ersten Mal an Krebs. "Der Tod hat sich immer für mich interessiert", gab er im Februar diesen Jahres der Tageszeitung Die Welt zu Protokoll. Heute Morgen ist Luc Bondy in Paris im Alter von 67 Jahren gestorben.
(NZZ / Der Standard / sle)
In der Süddeutschen Zeitung würdigt Christine Dössel den großen Theatermacher und "Menschenfischer".
Der "hoch empfindliche Theatermensch" Luc Bondy erhält in der Frankfurter Rundschau den Nachruf von Peter Iden.
Einer "Leichtigkeit, herrührend aus einer grandiosen, intelligent gläubigen Unbekümmertheit", gedenkt Gerhard Stadelmaier in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Als "Der letzte Zauberkönig des Schauspieltheaters" erscheint Luc Bondy Kai Luehrs-Kaiser von der Welt.
Der "Gedankenfühler" Luc Bondy erhält im Berliner Tagesspiegel einen Nachruf von Peter von Becker.
Der "Traumtänzer, Theatermensch und Menschenzeichner" Luc Bondy wird in der Berliner Zeitung von Ulrich Seidler in seinem Lebenswerk vorgestellt.
Als "Lehrmeister der Leichtigkeit" schätzt Wolfgang Höbel auf Spiegel Online den Theatermacher Luc Bondy.
"Was haben Bondys Schauspieler mir nicht alles vor Augen geführt!", erinnert sich Barbara Villiger Heilig in der Neuen Zürcher Zeitung.
Als "Dompteur der Gefühle" wird Luc Bondy im Nachruf von Andreas Klaeui für die Schweizer Rundfunkanstalt SRF beschrieben.
"Ein Luftgeist des Theaters, ein Intuitionskünstler der Gefühle" ist Luc Bondy für Ronald Pohl vom Wiener Standard gewesen.
Eine unverwüstliche "kindliche Quirligkeit und Spiellust" bescheinigt Anne-Catherine Simon von der Wiener Presse dem Theatermacher Luc Bondy.
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Bondy: "Erzogen wurden wir eher atheistisch. Heute finde ich die Welt=
auslegung Spinozas überzeugender: Es gibt göttliche Kraft in allen Dingen. Von der Seite meines Vaters standen wir in der Tradition der intellektuellen Juden. (...)"
Vielleicht geht diese genannte "göttliche Kraft" über den Tod hinaus.
Es könnte ja sein . . .