Presseschau vom 23. Mai 2016 – Der Bund aus Bern spricht ausführlich mit dem Berner Intendanten Stephan Märki

Er ist ja nicht der Alleinherrscher

23. Mai 2016. Im Interview mit Daniel di Falco und Brigitta Niederhäuser von der Berner Zeitung Der Bund stellt sich Stephan Märki den Nachfragen zur Causa der suspendierten Schauspieldirektorin Stephanie Gräve.

"Das ist ja bekannt"

Der neue, gerade vorgestellte Spielplan für die kommende Saison 2016/17 sei noch zu einem Teil gemeinsam mit Gräve entwickelt worden. "Freilich" sei der Spielplan "auch Teil der inhaltlichen Auseinandersetzung" gewesen, die zur Freistellung geführt habe. "Das ist ja bekannt." Was nun wiederum, weil es tatsächlich wohl so noch nicht öffentich gesagt worden war, die beiden Bund-Redakteurinne ziemlich verblüfft. Auf Märkis "Das ist ja bekannt", antworten sie: "Eigentlich nicht." Drauf er so: "Doch, es gab inhaltliche Differenzen." Darauf wiederum sie so: "Die offizielle Erklärung des Stiftungsrats lautet anders: Es ging um rein persönliche Unverträglichkeiten."
Märki antwortet, es sei "von Anfang an von 'grundlegenden inhaltlichen und strategischen Differenzen' gesprochen" worden. Auseinandersetzungen im Team seien normal, die Auseinandersetzungen mit Gräve seien jedoch "nicht konstruktiv" gewesen.

Es sei nicht möglich gewesen sich mit Gräve "zusammenzuraufen". Sie hätten es inklusive Vorbereitungszeit anderthalb Jahre lang miteinander probiert, aber "wenn man feststellt, dass man sich getäuscht hat in einer Person, wäre es ein Fehler, die Konsequenzen nicht zu ziehen".

Diktator oder Demokrator, das ist die Frage

Di Falco und Niederhäuser zielen mit ihren weiteren Fragen offenbar auf die Machtfülle Märkis am Berner Haus. So fragen sie etwa: "Sie machen auch die Planung der übernächsten Saison 2017/18 noch ohne neuen Leiter fürs Schauspiel." Drauf Märki so: "Wir nehmen uns für diese Nachfolge, für intensive Gespräche, für Nachfragen und Abklärungen über die Bewerber mehr Zeit als bei der Anstellung von Stephanie Gräve. Damals haben wir vielleicht zu schnell entschieden."

Wer entscheide denn, wollen die Bund-Leute wissen, wenn sich der Intendant und die Schauspielleiterin nicht einig sind? Märki: "Der Intendant, der Hierarchie gemäss", aber so mache man es nur im äussersten Fall. "Ich habe in der ganzen übrigen Geschäftsleitung, zu der die Spartenleiter gehören, davon noch nie Gebrauch machen müssen." Letztlich könne er, Märki, in jede Inszenierung eingreifen. Aber er sei da sehr zurückhaltend, "ich mache Angebote, keine Anweisungen". Er sei von "der Teamarbeit überzeugt", er habe in den "letzten dreißig Jahren" mit seinen "Spartenleitern niemals Probleme gehabt.

Er sei ja nicht der Alleinherrscher, der seinen Mitarbeitern zu wenig Freiheit lässt, auch wenn er seit Stephanie Gräves Freistellung in einem Teil der Öffentlichkeit so dastehe. "Seit ich Theater mache, geht es mir ums Team." Es gebe kaum ein Theater wie das in Bern, "das über ein so breites Leitungsteam verfügt, in dem alle auf Augenhöhe arbeiten".

Zukunft

Noch in diesem Sommer, spätestens Anfang September, werde der/die neue Spartenleiter/in Schauspiel vorgestellt. Gesucht werde jemand, "der oder die mit der Schweizer Kultur und Mentalität Erfahrung hat. Die ist nun einmal besonders".

Wie er, Märki, vermeide, sich erneut zu täuschen? "Sollte ich mich wieder täuschen, würde ich wieder die Konsequenzen ziehen. Aber der Konflikt mit Gräve war der erste dieser Art in meiner dreissigjährigen Karriere als Theaterleiter."

(jnm)

 

Mehr zur Berner Angelegenheit

Meldung 21. Januar 2016 - Kleine Anfrage und Petition zur Freistellung von Stephanie Gräve in Bern

Meldung 1. März 2016 - Update: Berns Stiftungsrats-Präsident stellt sich vor Intendant Märki

Meldung 2. März 2016 - Ensemble des Konzert Theaters Bern kritisiert Führungsentscheidungen

Podcast 3. März 2016 – Die Freistellung Stephanie Gräves am Konzert Theater Bern und die Folgen

 

Kommentare  
Presseschau Märki-Interview: bodenlos
Was Intendant Märki im neusten Interview ist bodenlos! Stephanie Gräve hat hier bei uns in Bern anspruchsvolles Theater gemacht, das vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Die Stücke ihres Spielplans sind bis heute bestens besucht, viele ausverkauft, die Stimmung im Ensemble unter ihr war sehr gut. Märki hat sie von einem Tag auf den anderen, ohne ernsthafte Vermittlungsversuche, wie später in der Presse zugegeben wurde, freigestellt. Zuerst ganz ohne Begründung, später aufgrund "strategischer und inhaltlicher Differenzen" – wobei daraufhin nicht gesagt werden konnte, worin diese konkret bestanden haben sollten. Schliesslich nannte der Stiftungsrat "menschlich nicht zusammengepasst" – was der personalpolitischen Willkür Tür und Tor öffnet.

Und nun, Monate danach, so ein Interview mit diffamierenden Äusserungen über Frau Gräve! Kennt dieser Mann keine Grenzen der Scham? Wie kann so etwas in einem öffentlich subventionierten Kulturbetrieb sein? (...)
Presseschau Märki-Interview: Hintergründe im Journal B
Komisch, komisch, was der Intendant da von sich gibt. Die Art und Weise, wie er jede Verantwortlichkeit und Schuld von sich weist ist höchst suspekt.
Da ist der Hintergrundbericht von Christoph Reichenau – dem ehemaligen Kultursekretär der Stadt Bern nota bene – am 2.5.2016 doch sehr viel aufschlussreicher: Hintergründe zur Freistellung am KTB
http://www.journal-b.ch/de/082013/kultur/2407/Hintergründe-zur-Freistellung-am-KTB.htm

(Dieser Kommentar stammt von derselben IP-Nummer wie Kommentar #1 und #3, Anm. Redaktion)
Presseschau Märki-Interview: Transparenz-Petition
Keine einzige der Forderungen der online-Petition www.wir-fordern-transparenz.ch ist bisher von den Politiker_innen in/um Bern erfüllt worden. Alles einfach aussitzen - und dann die Schuld bzw. Verantwortung weit von sich weisen, scheint das Motto von Intendant und Stiftungsrat zu sein… höchst bedenklich. Darum ist die Petition weiterhin zu unterstützen:

https://www.openpetition.eu/ch/petition/online/forderung-nach-transparenz-am-konzert-theater-bern?utm_source=extern&utm_medium=widget&utm_campaign=forderung-nach-transparenz-am-konzert-theater-bern

(Dieser Kommentar stammt von derselben IP-Nummer wie Kommentar #1 und #2, Anm. Redaktion -
zu dieser korrekten Feststellung erreichte uns am 7.7.2016 eine mail, die darauf hinweist, dass verschiedene Personen einen Glasfaseranschluss der Swisscom auf ihren je eigenen Laptops auch gemeinsam benützen könnten. In der mail heißt es weiter:
"Ihre Anmerkung ist unseres Erachtens eine Irreführung / Falschaussage und wir bitten Sie mit 'Nachtdruck' diese Anmerkungen zu löschen... P.S.: Ihre Anmerkung suggeriert zudem eine weitere Falschannahme: Eine einzelne Person kann unter x-beliebigen IP-Adressen schreiben, ergo sagen verschiedene IP-Adressen rein gar nichts über den/die Absender/in aus")
Presseschau Märki-Interview: an den Strang gebunden
„Ich bin ja nicht der Alleinherrscher“ vom 21.5.2016 in Der Bund/Bern
Kommentar
Der Vorhang geht auf, die Bühne betritt Stephan Märki der Schauspieler und Intendant des Stadttheaters Bern in der Rolle des Mannes, der die Macht in den Händen hält.
Er spricht ein Machtwort. Seine Minister (Stiftungsrat) stützen seinen Entscheid sich von der ungeliebten Spartenleiterin Schauspiel zu trennen.
Niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, was folgen wird. Ein Wort gesprochen, einen Sturm entfacht, eine Karriere zerstört.
Und jetzt zurück in den Alltag, als ob nichts passiert sei. Der neue Spielplan wird vorgestellt, er trägt noch an einigen Stellen die Handschrift der Verstossenen.
Der Spielplan wird verteidigt, das Team, das hinter ihm steht, zieht mit ihm am gleichen Strang. Hat er sie so an den Strang gebunden? Wer alleine am anderen Ende des Stranges zieht muss stürzen. Wer nicht zum Leitungsteam gehört hat nichts zu sagen, er/sie darf gehen, wenn es ihm/ihr nicht mehr gefällt in Bern am Stadttheater.
"Ich vertrete das Theater auch nach aussen." Wir draussen sehen und staunen.
Presseschau Märki-Interview: Politik?
Und abermals wird hier Politik betrieben und Herr Märki in den Dreck gezogen. Es ist ein Trauerspiel, Nachtkritik!

(Sehr geehrte Martha, in der Presseschau erhält man Einblicke in die Argumentation von Stephan Märki zur jüngsten Auseinandersetzung um die Schauspielsparte des Theaters Bern. "Politik" wäre es gewesen, eine solche Stellungnahme redaktionell zu unterdrücken. Auf die veröffentlichte Argumentation reagieren jetzt Kommentator*innen, die den Fall anders gelagert sehen. Das ist doch ein durchaus üblicher Ablauf von Diskussionen, oder nicht? Mit freundlichen Grüßen aus der Redaktion, Christian Rakow)
Presseschau Märki-Interview: verzerrtes Bild
Sehr geehrter Herr Rakow, ich empfinde es als tendenziös, wie das Interview zusammengekürzt und mit Zwischentiteln wie "Diktator oder Demokrator" versehen wurde. Nachdem es zu Anfang ja einfach in voller Länge verlinkt war. Und ich störe mich schon die ganze Zeit daran, wie hier im Laufe der ganzen Diskussionen um das Thema ein paar vereinzelte für "die Öffentlichkeit" oder gar "das Ensemble" sprechen. Das ist vielleicht legitim in einem solchen Forum, gibt aber ein völlig verzerrtes Bild ab. Es ist nicht so, dass ganz Bern "zusieht und staunt". Ein grosser Teil der Theaterinteressierten in Bern steht hinter dem Theater, das ist mein Endruck.

(Sehr geehrte Martha, das komplette Interview ist ja weiterhin verlinkt. Wir haben es zusammengefasst, wie wir es für herausgehobene Beiträge zum Theater regelmäßig tun, mit starker Konzentration auf die Interessepunkte. Dass sich in der Causa Bern die Öffentlichkeit in zwei Lager teilt, wobei die einen mehr Transparenz fordern und die Freistellung von Stephanie Gräve beklagen, die anderen es mit der Intendanz Stephan Märki und den Entscheidungen des Stiftungsrats halten, ist durchaus das Bild, das ich in den hier ablaufenden Diskussionen zu Bern gewinne. Ist es ein verzerrtes Bild? Inwiefern? In einer verlinkten Petition wie unter #3 erhält man einen Eindruck, wie viele Menschen die Vorgänge um die Freistellung von Stephanie Gräve näher untersucht sehen wollen. So erweitert sich das Bild des Sachverhalts. Mit besten Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
Presseschau Märki-Interview: konstante Arbeit mit Regisseuren, nicht mit Dramaturgen
Nochmal nach Weimar schauen. Die Chefdramaturgen blieben dort auch nicht lange. In einem Fall gerade mal ein Jahr. Von wegen 30 Jahre knitterfreier Zufriedenheitsbetrieb. Im Theater der Zeit Auftragswerk zur Intendanz Märki am DNT geht der Geschäftsführer Schmidt in einem Beitrag auf die Dramaturgenflucht zumindest indirekt ein. Konstant sei die Arbeit mit den Regisseuren gewesen. Die Übernahme der Hausregisseurin Meyer von Potsdam und Weimar nach Bern ist dazu Hinweis zugleich und Beleg.
Presseschau Stephan Märki: Auszüge
@Martha
Dass die Berner weiterhin ins Theater gehen und die Qualität des Schauspiels (wie der anderen Sparten) schätzen, ist kein Beweis dafür, dass sie das Handeln von Märki gutheissen. Die Freistellung hat viele Menschen empört

Mir fällt auf, dass Märki zweimal sagt, er habe in dreissig Jahren nie Konflikte in der Leitung gehabt. ist ihm anscheinend ein Anliegen. Und nicht verwunderlich, denn sein Ruf ist anders.

@nachtkritik: ich habe mir gestern die Mühe gemacht, ein paar googlebare Pressezitate hier aufzuführen. Fällt es unter Kommentarrichtlinien, wenn man Presse zitiert, oder warum wurde es nicht veröffentlicht?

(Liebe/r Dreissig,
es hilft uns bei Presseauszügen sehr, wenn Sie die Quelle angeben. Gerade in der Causa Märki, wo keine Seite mit Vorwürfen gegen nachtkritik - wir wollten Stimmung, Meinung, Hetze machen - spart, bemühen wir uns, sehr vorsichtig und nachvollziehbar vorzugehen. Ich habe jetzt die Zitate gegooglet und mit Quellen versehen (sie folgen in Kürze), eine Arbeit, die wir im normalen Tagesbetrieb einfach nicht schaffen können. Dann bleiben Kommentare unter Umständen deswegen unveröffentlicht.
Mit Grüßen
jnm)
Presseschau Märki-Interview: mein Eindruck ist anders
Die Petition ist seit etwa zwei Monaten komplett stagniert. Wenn sie, verehrter Herr Rakow, hier den Eindruch von zwei ausgeglichenen Lagern erhalten, dann ist ja gut. Mir kam es zeitweilig wie gesagt nicht so vor. Aber es sind auch nicht alle Menschen in gleichem Masse dazu aufgelegt, sich in einem Forum, wie diesem zu äussern, das ist ja klar. Auch beste Grüsse.
Presseschau Märki-Interview: Die "Angeklagte" darf sich nicht verteidigen?
Als interessierter und engagierter Theaterbesucher wundere ich mich aufs Neue, dass von Seiten der Intendanz in Bern immer wieder Begründungen zur Freistellung von Frau Gräve in der Presse erscheinen, Frau Gräve selbst aber offenbar mit einem totalen Redeverbot belegt ist, unter Androhung der sofortigen fristlosen Entlassung (und demzufolge der Einstellung jeglicher finanzieller Abgeltung), falls sie ihr Schweigen bricht..... Die 'Angeklagte' darf sich nicht verteidigen! In welchem Land sind wir doch gleich?
Presseschau Märki-Interview: Interpretations-Versuch
Ich bin nicht sehr gut darin, Interviews zu verstehen. Kann mich jemand korrigieren, wenn ich da etwas falsch verstanden habe:
1. Stephan Märki bedauert es, zutiefst, dass er seit dreissig Jahren erstmalig innerhalb der von ihm leidenschaftlich bevorzugten Team-Arbeit, den "Chef" heraushängen lassen musste.
2. Obwohl Stephanie Gräve seiner Ansicht nach durchunddurch eine Theaterfrau ist, war sie ihm nicht so lieb, dass er sie im Team belassen wollte. Hat er also lieber halbdurch-Theatermenschen?
3. Märki wird ihr nieniemals eine Referenz, obwohl er öffentlich hier aussagt, sie sei eine durchunddurch Theaterfrau, ausstellen.
4. Märki hat sich in dreissig Jahren das wirklichwirklich allerallerallererste Mal in einer Personalentscheidung geirrt.
5. Märki liebt die Schweiz und vor allem Bern, weil es in besonders Bern so viele besonders besondere schweizerischen Besserwisser gibt.
6. So ziemlich alle begabten Schauspieldirektorenpostenanwärter des deutschsprachigen Raumes stürmen gerade seinen Schreibtisch, um Mitstreiter in seinem Team werden zu wollen und später mit seinen Referenzen beruflich noch weiterkommen zu können. Mindestens dreissig Jahe. Ohne Irrtum.
Presseschau Märki-Interview: Märkis Weggang aus Weimar
Presseauszüge zu Märkis Weggang aus Weimar:

"Nach dem Zerwürfnis mit Katja Paryla gibt es bis heute keinen inszenierenden Schauspieldirektor, nur Hausregisseure auf verzögerten Durchreisen. Märkis Personalentscheidungen waren nicht immer glücklich, Bettina Schülke, die sich gestern vorstellte, ist die vierte Besetzung in zehn Jahren für die Position des Chefdramaturgen."
Henryk Goldberg, Thüringer Allgemeine 27.5.2011

"...bei seiner Personalpolitik denkt indes auch mancher an den merkwürdigen Abschied von Schauspieldirektor Thomas Potzger und die weitgehend fruchtlose Protektion Claudia Meyers als Regisseurin."
Wolfgang Hirsch, Thüringische Landeszeitung, 24.5.2011

"Vorher wie nachher gab es ... ein durchweg hohes Niveau in der Oper ... Was sich über Schauspiel in Weimar nicht sagen lässt. Märkis Neigung zum unbekümmerten Experimentieren, zum Wechsel von Personen und Konzeptionen hat dem Schauspiel nicht gut getan."
Henryk Goldberg, Thüringer Allgemeine, 30.6.2012
Presseschau Märki-Interview: Augenzeugin Weimar
Ich muss Frau Martha deutlich widersprechen. Ich bin entsetzt, mit welcher Selbstherrlichkeit Herr Märki sich hier in Szene setzt, wie es ihm gelingt, trotz der verbrannten Erde, die er in Potsdam und auch in Weimar hinterlassen hat, von sich ein Bild des erfolgreichen Theatermannes herzustellen. Das ist auch der Grund, warum ich mich erst jetzt zu Wort melde. Märki ist kein Einzeltäter, was seine Zusammenarbeit mit Schauspieldirektoren betrifft (...).

1 Mitnichten hat Herr Märki mit seinen Schauspieldirektoren in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet. In Weimar hat er sich bereits nach kurzer Zeit von der ersten Schauspieldirektorin Katja Paryla getrennt, (...). Darauf hin musste Thomas Potzger, der Chefdramaturg, diese Position mit übernehmen. viele Schauspieler wurden in diesem Zuge nichtverlängert, eine Reihe haben auch selbst gekündigt.

Drei Jahre später hat Märki Herrn Potzger die Position des Schauspieldirektors wieder abgenommen und sich selbst übereignet. Potzger hat noch ein weiteres Jahr als Chefdramaturg die Arbeit machen dürfen und ist dann gefeuert worden. Einige Jahre später hat Märki das auch mit Susanne Winnacker gemacht - Gesichts wahrend haben beide hier - wie in Bern - von einer Vertragsaufhebung gesprochen.
(...)

3. Das Schauspielensemble wollte Märki mehrfach das Vertrauen entziehen. Es ist Märki jedoch gelungen, das abzuwenden. Ich erinnere mich an Vorsprechen in der Weimarer Redoute, in der ich als junge Dramaturgie-Hosp. teilnehmen durfte, bei der es um die Verpflichtung verschiedener neuer Schauspieler ging, nach denen es zwischen Potzger und Märki zu heftigsten Auseinandersetzungen gekommen ist.
(...)

(Liebe Petra S.,
ich veröffentliche ihre Kritik an Märkis Arbeit hier nur in Teilen. Was Sie als Kritik an Märkis Arbeit in Weimar vorbringen, ist für uns im Moment nicht nachprüfbar. Sie geben in ihrem Post starke Hinweise auf ihre bürgerliche Identität. Falls Sie sich entschließen können, ihren vollen Namen zu nennen, veröffentliche ich ihren Kommentar auch ungekürzt.
Mit freundlichem Gruß
jnm)
Presseschau Märki-Interview: Unklarheiten
@jnm Entschuldigung, ich wollte Ihnen keine Mehrarbeit machen!
Es ist auch interessant, das ganze Interview gründlch zu lesen. Wie kommt es, dass Herr Märki kein Freund strategischer Planung ist, aber mit Frau Gräve strategische Differenzen hatte?
Interessieren würde mich, wie viele Schauspieler wirklich gehen. Zwei bis drei? Das sollte man sich bei 14 Schauspielern merken können, wie viele gehen. Bleibt die Dramaturgie?
Und was waren inhaltliche Differenzen, wenn die Regisseure zum grossen Teil dieselben wie vorher sind? Möchte Märki ernsthaft sagen, man habe sich nicht auf Stücktitel einigen können? Warum hat er die Stücke dann nicht einfach bestimmt, wenn er doch alles bestimmen kann, wie er versichert.
@Martha: die Aufbereitung des Interviews kann man als tendenziös empfinden. Aber wenn man es kritisch liest, ist es widersprüchlich und manchmal lustig im hilflosen Bemühen von Märki, sich gut darzustellen und der anderen Seite zu schaden.
Presseschau Märki-Interview: Insidersicht
Es ist eine Schande, wie Märki sich hier schamlos selbst darstellt. Wie er den Fragen der Redakteure ausweicht. So ist es ihm in seiner Laufbahn vom Besitzer eines kleinen Münchner Off Theaters, zum Intendanten des Potsdamer Theaters, das nach seinem Weggang die Opernsparte aufgeben musste, zum Weimarer Grüßonkel-Direktor, immer wieder gelungen. (...)

(Lieber H.G.,
wir streichen aus Ihrem Post den Teil, der sich auf Insider-Kenntnisse beruht, die, selbst wenn sie in Ihrer plastischen Schilderung sehr überzeugend wirken, wir im Moment nicht nachprüfen können. Wenn Sie mit Ihrem ganzen Namen (und einer mail an uns) für Ihre Mitteilungen einstehen, werden wir diese veröffentlichen
Gruß
jnm)
Presseschau Märki-Interview: Weimarer Quellen
06.10.08 - Weimar (ddp-lth). Der Aufsichtsrat des Deutschen Nationaltheaters (DNT) Weimar will sich wegen des Streits um Generalintendant Stephan Märki zu einer Sondersitzung treffen. Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) habe beim DNT-Aufsichtsratschef, Kultusminister Bernward Müller (CDU), die Einberufung einer Sitzung beantragt, teilte eine DNT-Sprecherin am Montagabend mit. Wolf und Märki hätten sich am Montag zu einem Gespräch getroffen, das vom DNT-Beiratsvorsitzenden Volkhard Knigge und Stellvertreter Hans Hofmeister moderiert wurde.
(neue musikzeitung)

01.10.08 - Für Stephan Märki fällt letzter Vorhang am Thüringer Staatstheater +++ 2010 endet seine DNT-Intendanz in Weimar +++ OB Wolf spricht von «gestörtem Vertrauensverhältnis»
(neue musikzeitung)

(Anm. Redaktion. Ein Zeitungshinweis ist aus diesem Beitrag entfernt worden, da er einen veralteten Untersuchungsstand aufrief.)
Presseschau Märki-Interview: wie er's macht, ist's falsch
Es wird einerseits nach Transparenz geschrien und andererseits ist man jetzt entrüstet über Herrn Märkis "hilfloses Bemühen, der anderen Seite zu schaden". Soll das ein Witz sein? Wie soll er sich denn äussern, ohne "der anderen Seite zu schaden"? Vielleicht hat er sich ja deswegen bisher nicht so gross geäussert und nicht einfach, weil er keine Gründe anzuführen hätte. Auch eine Möglichkeit.
Presseschau Märki-Interview: Korrektur der Quellen
@Quellen
Die angegebenen Sitzungen bezogen sich auf Spar- bzw. Fusionsbestrebungen der Träger, die das Nationaltheater Weimar betrafen. Sie hatten mit irgendwelchen Personalangelegenheiten nichts zu tun! Der Kommentar tut so als habe Märkis kulturpolitischen Kampf für die Eigenständigkeit des Nationaltheaters Weimar mit den Vorgängen, die hier diskutiert werden, zu tun. Sonst muss man es ja hier nicht posten.
Das ist wirklich mieser Stil: Einfach so Zitate aus einem anderen Vorgang herstellen und jeder, der den KOntext nicht kennt, glaubt, das habe mit Personalvorgängen zu tun.

(Anm. Red. Eine im Schluss dieses Beitrags kritisierte Passage im Kommentar #16 ist gelöscht worden. Vielen Dank für den Hinweis!)
Presseschau Märki-Interview: massive Gründe nennen
@Martha, sie behaupten damit, dass alles, was Märki zum Thema zu sagen hat, schädlich für die andere Seite ist, also die ganze Schuld bei Gräve liegt? Und geben sich aber in ihren vorherigen Posts den Anstrich von Objektivität?
Wenn schon öffentliche Äusserung, sollten sich beide äussern. Und es sind nicht Fragen wie: "die hat mein Förmchen geklaut und wollte es nicht zurückgeben" von Interesse, sondern was die angeblich grossen inhaltlichen Diskrepanzen waren. Im Februar wurde Märki schon öffentlich widerlegt. Der Skandal ist und bleibt, dass es für so einen massiven und die andere Seite und das Theater schädigenden Schritt auch massive Gründe geben müsste. (...)
Presseschau Märki-Interview: Thread schließt
Sehr geehrte Kommentator*innen,

im Prinzip wurde in den Kommentaren zur Causa Bern bereits alles gesagt, was sich auf nachtkritik.de ohne die Verwendung von Klarnamen sagen lässt. Da wir uns zudem nicht in der Lage sehen, alle Behauptungen entweder zu überprüfen oder zu streichen oder auch nur auf ihren Gehalt einzuschätzen, schließen wir den Kommentarthread.

MfG,
Georg Kasch / Redaktion
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