Presseschau vom 5. Juli 2016 – Der Standard spricht mit dem kaufmännische Geschäftsführer des Wiener Burgtheaters
Wieder positives Eigenkapital
Wieder positives Eigenkapital
5. Juli 2016. "Es gibt im gesamten Bundestheaterkonzern, also auch an der Burg, keine bar ausgezahlten Künstlergagen mehr. Es wird aufs Konto überwiesen. Punkt," sagt Thomas Königstorfer, kaufmännischer Geschäftsführer des Wiener Burgtheaters (der dieses Amt 2013 nach der Entlassung von Silvia Stantejsky übernahm, einer Schlüsselfigur des Finanzskandals) im Interview mit der Wiener Tageszeitung Der Standard über die wirtschaftliche Lage des Hauses.
Die Lösung der steuerlichen Probleme sei mitlerweile abgeschlossen, Nachforderungen des Finanzamtes und der Krankenkasse seien bereits zurückgezahlt.
Auf die Frage, wann er mit einer Entschuldung des Theaters rechne:
"Der Begriff der Schulden ist ja vielschichtig: Die Bilanz der Burg hat 2012/2013 negatives Eigenkapital, einen Bilanzverlust sowie eine negative Liquidität ausgewiesen. Zur Sanierung der Cash-Situation mussten wir damals in der Krise unsere Probebühne verkaufen und einen Fünf-Millionen-Kredit aufnehmen, um ausreichend Liquidität zu haben und unsere Gehälter bezahlen zu können. Dieser Kredit ist über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren zurückzuzahlen. Davon sind im Tilgungsplan aktuell 4,6 Millionen Euro offen. Ich hoffe jedoch, dass wir nicht die vollen fünfzehn Jahre brauchen werden, um unsere Schulden zurückzuzahlen."
Der Sanierungsprozess verlaufe nach Plan: "Wir werden mit Stichtag 31. August 2016 jedenfalls wieder positives Eigenkapital in der Bilanz ausweisen. Ermöglicht wird dies durch die Immobilienverkäufe im Konzern und aufgrund der guten Entwicklung des laufenden Betriebs. Die letzten beiden Spieljahre schreibt das Burgtheater schwarze Zahlen, arbeitet im Plan und baut langsam wieder Liquidität auf. Das wird auch 2015/2016 so sein."
(sle)
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Barauszahlung war gegen Ende der Regentschaft Stantejsky übrigens für viele kleine Vertragsnehmer wie mich die einzige Art an die Gage zu kommen. Wenn man nicht ein prominenter Name war, wurde man oft einfach vergessen.
Viel Glück Herr Königstorfer! Bitte auch bei kleinen Verträgen mit nicht prominenten Namen an zeitnahe Ausszahlungstermine denken.