Presseschau vom 26. Juli 2016 – Die FAZ über die Harry Potter Adaption am Palace Theatre London

Hermine als Zaubereiministerin

26. Juli 2016. Selten dürfte ein Theaterpublikum fast bis zum letzten Mann mit Experten bestückt gewesen sein, so holt Gina Thomas in der Frankfurter Allgemeine Zeitung aus in ihrem Bericht über die Vorpremiere der Harry-Potter-Inszenierung am Palace Theatre London aus.

"Frische Enthüllungen über das Schicksal vertrauter Figuren", liefere die Arbeit. Die Novitäten seien geschickt gestreut über die mehr als fünf Stunden, die das Autorenteam für die zweiteilige Fortsetzung von J. K. Rowlings Romanreihe anberaumt hat. "Nicht weniger geschickt ist freilich auch die mediale Inszenierung der Uraufführung von 'Harry Potter and the Cursed Child' ('Harry Potter und das verwunschene Kind'), mit dem die Abenteuer nun szenisch in die achte Folge weitergeführt werden.

Als Ausgangspunkt diene der Epilog zu der vor neun Jahren erschienenen siebten Folge, "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". "Man hätte das Stück auch 'Väter und Söhne' nennen können. Die komplizierte Handlung dreht sich nach Abschälen der Thriller- und Zauberelemente im Wesentlichen um die Beziehung zwischen Eltern und Kindern."

Mittels Harrys wiederkehrenden Albträumen, die Rückblenden in die Zeit erlauben, in denen er als Kind unter der Treppe schlafen musste, und eines Zeitumkehrers verwebe das Stück die Vergangenheit mit den neuen Bedrohungen der Gegenwart. Die spätviktorianische Architektur des Palace Theatre sei wie für das Stück geschaffen. Die straffe Regie John Tiffanys und die schauspielerischen Leistungen, allen voran die des sich vom schüchternen Tölpel in einen geistvollen und sogar flirtenden Zauberlehrling verwandelten Skorpius Antony Boyles, beeindrucken mehr als die breitgetretene Handlung.

(sik)

 

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