Goldener Preisschlag

Braunschweig, 24. September 2016. Der mit 30.000 Euro dotierte Wilhelm Raabe-Literaturpreis, gestiftet von Stadt Braunschweig und Deutschlandfunk, geht an Heinz Strunk für seinen in diesem Jahr erschienenen Roman "Der goldene Handschuh". Das meldet unter anderen www.fixpoetry.com.

Die Jury schreibt zur Begründung: "Heinz Strunks 'Der goldene Handschuh'  [...] nutzt die gut recherchierte Geschichte des Hamburger Frauenmörders Fritz Honka für eine intime Begegnung mit den sozial Ausgeschlossenen der deutschen Nachkriegsgesellschaft, die ihrerseits eingeschlossen sind im dumpfen Raum ihrer Begierden, Räusche und Aggressionen. [...] Ein Kunststück der erzählerischen Verwandlung, eine virtuose Stimmenimitation, eine Gratwanderung am ekelbesetzten Rand der kommunizierbaren Lebenswelt." Strunk dringe "ohne Sozialvoyeurismus" in Dimensionen vor, an denen sich "schon lange kein deutscher Autor mehr" versucht habe. "Heinz Strunk, den man bisher vor allem aus eher kabarettistischen Zusammenhängen kannte, setzt hier auf unerwartete Weise popliterarische Traditionen von Hubert Fichtes Palette bis Bret Easton Ellis‘ American Psycho fort, um irgendwo zwischen Dantes Inferno und Büchners Woyzeck zu landen."

Jury

Der Jury gehörten an: Prof. Dr. Moritz Baßler (Germanistisches Institut der Universität Münster), Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel (Präsident der Internationalen Raabe-Gesellschaft e.V.), Alexander Cammann (Die Zeit), Thomas Geiger (Literarisches Colloquium Berlin), Dr. Anja Hesse (Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Braunschweig), Katrin Hillgruber (freie Journalistin), Dr. Michael Schmitt (3sat), Prof. Dr. Renate Stauf (Germanistisches Institut, TU Braunschweig) und Dr. Hubert Winkels (Deutschlandfunk).

Der Autor Strunk

Sowohl als Autor als auch als Mitglied von Studio Braun, zusammen mit Jacques Palminger und Rocko Schamoni, spielt Strunk eine Rolle im deutschsprachigen Theaterwesen. Die Theaterfassung seines  Romans "Fleisch ist mein Gemüse" wurde 2010 am Schauspielhaus der Wuppertaler Bühnen unter der Leitung von Iwona Jera uraufgeführt. Studio Braun traten unter anderem am Deutschen Schauspielhaus und am Thalia Theater in Hamburg sowie am Deutschen Theater mit eigenen Produktionen auf oder spielten In Inszenierungen von KollegInnen wie etwa in Stefan Puchers  "Sommernachttraum" im Jahr 2012 in Hamburg.

(www.fixpoetry.com / jnm)

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