"Linkes Unterhosentheater" weiter unter Strom
Zürich, 3. November 2016. Wie der Zürcher Tages-Anzeiger (3.11.2016) berichtet, ist die SVP-Initiative gegen das Theater Neumarkt gestern im Züricher Gemeinderat abgeschmettert worden. In Reaktion auf die Produktion Schweiz entköppeln vom Zentrum für politische Schönheit im März 2016 hatte die rechtsgerichtete Schweizerische Volkspartei (SVP) einen Antrag eingebracht, in dem die Stadt aufgefordert wurde, dem Theater am Neumarkt den Subventionsvertrag zu kündigen.
"Aus unserer Sicht bietet der Neumarkt linkes, destruktives Unterhosentheater – wir müssen ihm den Stecker ziehen", habe Daniel Regli von der SVP in der Gemeinderatssitzung den Vorstoß erkärt. Die SVP wurde in ihrem Antrag von der liberalen FDP und der CVP (Christlichdemokratische Volkspartei) unterstützt, wobei ein Sprecher der FDP die Forderung nach Subventionskürzungen, auch mit Bezug auf ein gestern in der NZZ veröffentlichtes internes Gutachten, ökonomisch begründet habe: "Die Theatervorstellungen in der ganzen Stadt hätten in den letzten Jahren zugenommen, die Zahl der Besucher aber nicht. Es herrsche ein Überangebot, die Qualität sei zu niedrig, und die Themen seien redundant."
Der Antrag auf Subventionskündigung für das Theater am Neumarkt wurde mit 45 zu 73 Stimmen abgelehnt. SVP, FDP und CVP halten zusammen 49 der einsgesamt 125 Sitze im Gemeinderat.
(chr)
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