Presseschau vom 1. Dezember 2016 – Die Hannoversche Allgemeine über Mario Barths Opern-Subventionsrecherche auf RTL
Mario Barth deckt auf...
Mario Barth deckt auf...
2. Dezember 2016. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis es auch RTL auffällt, dass Theater und Opernhäuser Geld kosten. Für die Sendung Mario Barth deckt auf am Mittwochabend wurde mit versteckter Kamera in der Oper Hannover gedreht. Die HAZ kommentiert.
"Eine Milliarde Euro etwa werde jährlich in die deutschen Opernhäuser gepumpt, empörte sich Mario Barth in seiner Sendung am Mittwochabend – und ließ diese Einschätzung mit einem Schlauch in die Staatsoper Hannover illustrieren!, beschreibt Stefan Arndt in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Der Bau sei Kulisse für den zweiteiligen Kulturbeitrag der Sendung gewesen. "Barth drückte sein Erstaunen darüber aus, dass ein altes Stück wie Mozarts 'Zauberflöte' immer noch in vielen verschiedenen Inszenierungen gezeigt werde. Kein Wunder, dass das Publikum ausbleibe: 'Das ist ja so, als ob Justin Timberlake 80 Jahre lang dasselbe Programm spielt und nur alle drei oder vier Jahre eine andere Jacke anzieht', witzelte er."
Gönnerhafte Erfolgsideen
In der "Manon Lescaut"-Vorstellung, die Barth in Hannover besucht habe, "traf er zwar nicht auf leere Ränge – der Saal war wie meistens voll besetzt – aber einer wie Barth lässt sich von der Realität nicht aus dem Konzept bringen". In der Männerrunde seiner "Spürhunde", die den Clip danach live im Studio kommentierte, "gab Barth sich aber gönnerhaft: Man müsse lediglich 'ein paar Opernhäuser zusammenlegen und das eine oder andere schließen', um Oper wieder zu einem spektakulären Ereignis zu machen."
Fazit des HAZ-Texts: "In Hannover gibt man sich angesichts solches Schwadronierens zur besten Sendezeit gelassen. 'Wir bedauern sehr, dass Herr Barth nicht mit uns Kontakt aufgenommen hat', sagte Jürgen Braasch, der Verwaltungsdirektor des Staatstheaters, gerne hätte man ihm nicht nur gezeigt, wie in dem Haus Kunst entsteht, 'sondern dass wir auch ein äußerst effizient arbeitender Betrieb sind'. Aber so genau wollte es der Aufdecker Barth wohl ohnehin nicht wissen."
PS. Wie Mario Barths Humor funktioniert, der das Publikum in jene Regression entlässt, in der es sich vermutlich bereits befindet, beschreibt David Hugendick auf Zeit Online (4.12.2016).
(sik)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr medienschauen
meldungen >
- 28. März 2024 Berliner Theatertreffen: 3sat-Preis für Jenaer Arbeit
- 28. März 2024 Berlin/Bremen: Geschäftsführer Michael Helmbold verstorben
- 28. März 2024 Neues Präsidium für Deutsche Akademie der Darstellenden Künste
- 26. März 2024 Günther-Rühle-Preise vergeben
- 26. März 2024 Mülheimer Theatertage: Preisjurys berufen
- 26. März 2024 Theatertreffen der Jugend 2024: Auswahl steht fest
- 26. März 2024 Schauspieldirektor Maik Priebe verlässt Neustrelitz
- 25. März 2024 Dramatikerpreis für Correctiv-Autor:innen L. Lax und J. Peters
neueste kommentare >
-
hildensaga, Berlin Feminismus
-
Chico Citrone, Schwerin Warnung!
-
hildensaga, Berlin Karger Männerblick
-
Preisjury Mülheim Um Himmels Willen
-
Auswahl Mülheim Liste?
-
Auswahl Mülheim Erwartbar + bieder
-
3sat Preis Frage
-
Reise des G. Mastorna Wahnsinn
-
Reise des G. Mastorna, Heidelberg Bildgewaltig
-
Medienschau Volksbühnen-Chance Basel-Modell statt nur Namen
Mario Barth übrigens auch nicht.