Stücke für Berliner Autorentheatertage 2017 stehen fest
Drei Stücke von Autorinnen
Berlin, 7. Dezember 2016. 125 neue Theatertexte seien für die Autorentheatertage 2017 am Deutschen Theater Berlin eingesandt worden, drei davon habe die Jury prämiert. Das teilt das Deutsche Theater heute in einer Presseaussendung mit.
Die Jury, bestehend aus der Journalistin und Theaterkritikerin Anke Dürr als Vorsitzender, der Schauspielerin Annette Paulmann und dem Filmregisseur und Drehbuchschreiber Jan-Ole Gerster, wählte folgende Stücke aus:
Your Very Own Double Crisis Club von Sivan Ben Yishai
Aus der Jury-Begründung: "Aus der Vogelperspektive blickt der Sprecher, die Sprecherin (oder sind es mehrere?) auf eine zerstörte Stadt. Mit starken Worten und ungewöhnlichen Metaphern, manchmal pathetisch, manchmal derb, wird hier der Untergang der Heimat beschrieben." Dass die israelische Autorin ihr Stück auf Englisch geschrieben habe, sei Teil des Konzepts: Englisch sei für sie eine Art sprachliches Transitland. "Henning Bochert hat als Übersetzer einen wichtigen Anteil an der Kraft dieses Stückes."
Kartonage von Yade Yasemin Önder
Aus der Jury-Begründung: "Ein altes Ehepaar, das sich aus Furcht vor der Außenwelt einigelt wie nach einem Atomkrieg. Sie vertreiben sich die Zeit damit, sich gegenseitig zu triezen, fast wie Nell und Nagg aus Becketts 'Endspiel'. Plötzlich taucht ihre erwachsene Tochter wieder auf, die als Teenager einen Ausbruchsversuch aus dieser Enge gewagt. Sofort erhält sie ihre Rolle in der Familienhölle zurück."
Welches Jahr haben wir gerade? von Afsane Ehsandar
Aus der Jury-Begründung: "Der Dialog zwischen einem Mann und einer Frau. Aber wer ist sie? Ist sie seine Frau? Warum ist er nicht bei ihr? Wie kommunizieren sie überhaupt? Die Autorin hat eine überzeugende Form gefunden für die Geschichte einer Frau, deren Leben auseinandergebrochen ist. Ein Stück aus Bruchstücken, die kein eindeutiges Ganzes ergeben."
Die Autorentheatertage 2017 finden vom 14. bis 24. Juni 2017 im Deutschen Theater Berlin statt. Das Burgtheater Wien, das Schauspielhaus Zürich und das Deutsche Theater Berlin werden die ausgewählten Stücke inszenieren, im Rahmen des Festivals zur Uraufführung bringen und sie anschließend in ihre Spielpläne aufnehmen. Die drei Autorinnen erhalten ein Uraufführungshonorar von jeweils 10.000 Euro.
(Deutsches Theater Berlin / jnm)
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Auch beim Radikal Jung Festival in München ist sie dabei! Gibt es keine weiteren klugen und interessierten Schauspieler_innen für diese Aufgabe!? Fänd ich gut!!!
ich habe da geschrieben: " Damit wird es zumindest anerkannt, dass es eine Vielfalt gibt, die nicht ignoriert werden kann".
das sagt dasselbe, was es auch meint. und namensvielfalt gehört auch zur vielfalt. aber sie haben recht. ich könnte auch schreiben:
"damit wird es klar, dass die texte der menschen, die keine üblichen deutschen namen haben, nicht mehr einfach weggeschmissen werden, sondern gelesen! also wird die vielfalt nicht ignoriert".