Prostitution in Stuttgart und Rumänien

1. Februar 2017. Den Stuttgarter Bürgerpreis in der Kategorie Kultur erhielt gestern das Theaterprojekt "Unterm Strich", das im Rahmen einer zweijährigen Kooperation zwischen dem Citizen.Kane.Kollektiv (CKK) und dem Jungen Ensemble Stuttgart (JES) im Juli 2016 in Stuttgart Premiere hatte. Die Kulturstiftung des Bundes hatte das Projekt aus dem Fonds "Doppelpass" gefördert.

Theaterschaffende von JES und CKK hatten mit einer Gruppe Jugendlicher über mehrere Monate hinweg zum Thema Prostitution in Stuttgart und Bukarest (Rumänien) recherchiert. Ausgangspunkt für dieses Recherche-Projekt war die unmittelbare räumliche Nähe des JES zum Rotlichtbezirk im Leonhardsviertel – zwei Parallelwelten, die normalerweise keine Berührungspunkte haben.

Vor Ort-Recherche

Die Jugendlichen beschäftigten sich mit der politischen und gesellschaftlichen Debatte rund um das Thema Prostitution, diskutierten mit Sexarbeiter*innen, Bordellbetreibern und Sozialarbeiter*innen. Die gruppe begleitete einen Streetworker und sein Team durch die Rotlichtbezirke Bukarests und interviewte die Leiterin einer Hilfsorganisation, die sich für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution einsetzt. Aus den Ergebnissen dieser Recherche entstand ein Theaterabend im Leonhardsviertel, bei dem die Zuschauer*innen Theater in einer Table-Dance-Bar, einem Hotel-Zimmer, einem Waschsalon und einem Parkhaus erlebten.

Bürgerpreis

Der Stuttgarter Bürgerpreis wird alle zwei Jahre von der Bürgerstiftung Stuttgart in den Kategorien Nachhaltigkeit, Innovation und Kultur verliehen. In jeder Kategorie erhalten jeweils zwei Preisträgern jeweils 5.000 Euro.

Die Bürgerstiftung Stuttgart wurde, laut Website der Bürgerstiftung, im Jahr 2001 von Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern gegründet. Das Stiftungsvermögen beträgt derzeit 6,9 Millionen Euro, Das Fördervolumen erreichte 2015 rund 390.000 Euro, davon 290.000 Euro Drittmittel.

(Junges Ensemble Stuttgart / jnm / www.buergerstiftung-stuttgart.de)

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