Berns Intendant Märki und Ex-Schauspielchefin Gräve einigen sich außergerichtlich
Berner Theaterfrieden?
8. Februar 2017. Die ehemalige Schauspieldirektorin des Konzert Theater Bern (KTB) Stephanie Gräve zieht eine Anzeige gegen ihren ehemaligen Chef Stephan Märki, den Intendanten des KTB, zurück – und er verspricht, keine gegen sie zu stellen. Von diesem Vergleich berichtet die Berner Zeitung Der Bund.
Es geht um Ehrverletzung. Gräve, die von Märki vor einem Jahr erst freigestellt und dann gekündigt worden war, hatte daraufhin Strafanzeige "wegen übler Nachrede, evtl. Verleumdung" gestellt. Es gehe darin um zwei Behauptungen Märkis in der Email-Kommunikation mit dem Theatermacher Samuel Schwarz, so Der Bund. "Gräve sei die Person, die sich unter dem Pseudonym 'Ben' in den Leserkommentaren der Theaterplattform Nachtkritik.de 'mehrfach negativ' über das Stadttheater geäussert habe". Und: "Gräve habe schon an ihrer vorherigen Stelle in Basel als stellvertretende Direktorin 'gegen das Theater intrigiert' und darum 'sogar offiziell Kontaktverbot' bekommen."
Differenzen ausräumen
Der Vergleich, der nun zustande gekommen ist, nachdem Stephan Märki seine Behauptungen zurückgezogen hat, enthält dem Bund zufolge die Verpflichtung für Märki, sie gegenüber "jeglichen Drittpersonen aus dem beruflichen wie privaten Umfeld" künftig nicht mehr zu wiederholen. Märki seinerseits hatte auf die Anzeige Gräves hin zu Protokoll gegeben, von Gräve als "Arschloch" und "Idiot" beschimpft worden zu sein. Nun verspricht er, deshalb keine Anzeige einzureichen.
Es wird also nicht zu einer Gerichtsverhandlung zwischen Märki und Gräve kommen. Im Vergleich heiße es, das gelte "unwiderruflich", schreibt Der Bund. "Sowie 'im Bestreben, die vorliegenden Differenzen im beidseitigen Einvernehmen und definitiv auszuräumen'."
(Der Bund / sd)
Der Artikel wurde am 11. Februar 11:20 Uhr aktualisiert. Wir haben das Wort "Beleidigung" durch das juristisch korrekte Wort "Ehrverletzung" ersetzt.
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Ansonsten "Ben" (z.B.) können Sie oder Herr Märki oder auch Frau Gräve z.B. mir auch gern persönlich schreiben. Ich versichere Sie, dass es selbst dann keine rechtlichen Konsequenzen hätte, wenn Sie mich "Arschloch", "Schlampe" oder "Idiotin" titulierten!
In Ermangelung eines Vorzimmers hier: drustautorin.wordpress.com.
(Lieber Samuel Schwarz, danke – die Meldung ist ergänzt. Mit freundlichem Gruß, sd/Redaktion)
(...) Wir dürfen gespannt sein, ob Märki Gräve nach Berlin einlädt, auch ihren Erfolg zu feiern. Wie schade, nicht wahr lieber Jürg, wir hätten zusammen ein paar starke Spielzeiten in Bern haben können, und jetzt? Du bleibst und schreibst.... Auf Deine Antwort freut sich Dein Ben
Samuel Schwarz vor 3 Mnt.
Eine kleiner Korrektur: Ich bin nicht grundsätzlich ein "Stadttheater-Kritiker". Ich bin ein Kritiker dieser KTB-Form von Stadttheater, bei dem die SchauspielerInnen so machtlos sind. Versprochene Hilfe von Seiten BühnenkünstlerInnen-Verband bleibt aus. Mit viel Geld engagierte Regisseure wie Ersan Mondtag prahlen im "Bund", dass es für SchauspielerInnen, für die er das "Interesse verliere", es "ungemütlich" werde. Etc. Man ermuntert also am KTB Kräfte wie Mondtag nicht, solidarisch mit den SchauspielerInnen zu sein, sondern stützt sie in einem peinlichen Regie- und Führungskult. Der begabte Mondtag würde lieber endlich Filme machen, anstatt in der Provinz von Bern SchauspielerInnen zu quälen. Und er sollte den SchauspielerInnen helfen, anstatt sie mit solchen Statements zu entwürdigen.
@Ben: Wie schön! Sie sind wieder da. Mir ist egal, ob sie sich enttarnen oder nicht. Anonymes Posten ist hier erlaubt. Aber es ist schön, ihre Stimme zu hören.
Schauen Sie, hier wird keine dreckige Wäsche gewaschen, sondern festgehalten, dass zwei erwachsene Theatermenschen sich endlich geeinigt haben, und dass Frau Gräve hier mehrheitlich entlastet wurde.
Die Öffentlichkeit hier auf Nachtkritik hat ein Recht darauf, diese Dinge zu erfahren, die uns davon erzählen, wie verbraucht die Macht von Intendanten und wie sinnlos Konstruktionen eines Theaterbetriebes sind, in dem einer alles kann und darf. Und bei denen selbst ein Stiftungsrat nicht Einhalt gebieten und vermitteln kann.
Und hier darf man mutmaßen, dass es keinen funktionierenden Stiftungsrat gibt, und dass ein Intendant - unkontrolliert - nicht nur alle Rechte nach unten, sondern nach oben hat. Keine Kontrolle, und das würde ich als fahrlässiges Modell bezeichnen und Herrn Schwarz Recht geben, der einmal schrieb, dass dieses Konstrukt des Berner Theaters nicht funktioniert.
Darüber hinaus finde ich es persönlich schade, dass eine vorzüglich eingeführte Dramaturgin, die gleich in ihrer ersten Saison einen Knaller landet mit einer Einladung zum Theatertreffen, nicht weiter arbeiten darf. Hoffen wir zumindest, dass Frau Gräve dort eine Ehrung erfährt, und Herr Märki ihr die Hand reicht; bei einem Gläschen ist alles möglich, nicht wahr. Vielleicht kommen Sie sogar dazu, Frau Goodluck? Ansonsten darf man Frau Gräve nur wünschen, dass einer der hier aufmerksam lesenden Intendanten zugreift: eine Dramaturgin mit guten Kontakten und einigem Weitblick, was heute sehr viel ist.
Und noch etwas, wer, verdammt noch einmal sind die Denunzianten, die Märki hinterbracht haben wollen, was Frau Gräve sagte (I... und A....).
Ia, Ia, Ia.....
Die Zusammenarbeit zwischen Stephan Märki, seiner Leitung, den Werkstätten des Hauses, insbesondere den Maskenbildnerinnen, dem Maalsaal, den Kascheuren, der Kostümabteilung etc. war sehr angenehm und extrem fruchtbar. Das gesamte Haus hat in einem ehrlichen und interessierten Engagement für unsere Produktion gearbeitet. Ich finde es eine Unverschämtheit, wie hier ein Klima gezeichnet wird von einem Theater, das seit einem Vorfall anscheinend nicht mehr funktionieren würde. Das ist völliger Quatsch. Meine Zusammenarbeit, insbesondere mit den Spielerinnen, ist eine sehr enge, eine sehr intime. Ich stütze und fordere meine Schauspielerinnen nicht nur während der Arbeit, ich stütze sie auch danach.
Was Den Fall Stephanie Gräve betrifft: Ich finde es sehr bedauerlich, dass es zu diesem Streit gekommen ist. Und ja, es stimmt. Stephanie hatte mich damals gefragt, ob ich in Bern arbeiten möchte. Nachdem sie das Theater verlassen musste, hat mich Stephan Märki gefragt, ob ich mir eine Zusammenarbeit auch mit ihm vorstellen könnte. Nach reiflicher Überlegungen und Verhandlungen habe ich mich dafür entschieden. Die Arbeit hat in der praktischen Ausführung letztlich mit Stephanie Gräve nichts mehr zu tun. Ich muss das hier der Fairness halber einfach sagen. Es kann nicht sein, dass wir eine hervorragende Zusammenarbeit mit dem gesamten Stadttheater Bern haben, und hier durch irgendwelche Akteure Behauptung aufgestellt werden, die das in eine komplett andere Richtung instrumentalisieren.
P. S. Was den angeblich teuren Einkauf meiner Person betrifft. Ich bin nach Bern gekommen, wegen den Spielern Lukas Hupfeld, Sebastian Schneider und Deleila Piasko, die zu dem Zeitpunkt meiner Produktion im Ensemble waren. Dafür habe ich auf über 40 % meiner Gage verzichtet, weil Bern nicht genügend Mittel hat meinen vollen Preis zu zahlen.
Ihr Ersan Mondtag
Wieso, wenn sie diese Spieler so schätzen, zeichnen sie dann in den Medien ein Bild von SchauspielerInnen als von ihnen abhängigen Marionetten? Und warum unterstützen sie die SpielerInnen nicht in ihrem doch offensichtlichen Konflikt mit dem Haus? Und selbstverständlich wird hier dieser Fall kulturpolitisch instrumentalisiert. Wir wollen ja, dass Sie wieder zurückkommen und nicht auf ihre Gage verzichten müssten. Aber mit einer solchen Personalpolitik bekommen wir sie voraussichtlich nicht mehr zurück. Und auch die tollen SpielerInnen nicht. Mit solidarischem Gruss: Samuel Schwarz
Wenn das Haus nicht zur Ruhe kommt, wird es schwierig seine, dass es die erhoffte künstlerische Exzellenz erreicht? Wenn überhaupt, ist es das Musiktheater, dass sich spannend entwickelt.
Was nun?
es geht bei der Diskussion nicht um Sie. Es ist natürlich toll, dass Sie nächste Spielzeit nochmals in Bern arbeiten werden und es ist auch schön zuhören, dass Sie sich in Bern wohlgefühlt haben, aber Sie sind ein junger, begabter und gefragter Regisseur, da glaube ich Ihnen gerne, dass Sie gut behandelt wurden.
Es gibt aber viele Menschen und vor allem Schauspieler/Innen denen es in Bern nicht so ergangen ist und wenn man die frühere Diskussion mitverfolgt hat, weiss man dass nicht nur in Bern Leichen begraben sind. Sie sind doch in einer völlig anderen Situation und haben ein ganz anderes Standing! Aber es gibt auch noch die andere Seite der Medaille: die Schauspieler und Schauspielerinnen die auf Arbeit angewiesen sind und deshalb bereit sind viele Missstände und ein Patriarchalisches System in Kauf zu nehmen. Die haben es halt nicht so schön.
Ich habe eine große Verachtung für ihren elitären und teilweise totalitären Anspruch auf Theater, welches sich aus einer winzigen Klammer von "Künstlerischem Personal" definiert. Hauptverantwortliche... Lange bevor irgendein Schauspieler oder Schauspielerin sich involviert in den künstlerischen Prozess, habe ich (im Fall von Bern auch als Bühnen-und Kostümbilder) Monate im Voraus schon einen kreativen Prozess mit beispielsweise Susann, der Chefin des Malsaals, oder den Maskenbilder/innen, den Kostümleuten ...
Sie unterschätzen systematisch die Stadttheaterstruktur als künstlerischen Prozessraum und reduzieren ihn auf den Begriff des Schauspielers oder des teuer eingekauften Regisseurs. Das kann ich als Verantwortlicher für Bühne und Kostüme, für all die Mitarbeiter/innen in den Gewerken einfach nicht tolerieren. Wo bleibt der Respekt für die wirkliche Basis des Stadttheaters? Da sind Leute, die teilweise 40 Jahre als Beleuchter, Herrenschneider, Hutmacher etc. arbeiten. Das sind die Leute, die von Anfang bis zum Ende involviert sind, ohne im Feuilleton erwähnt zu werden. Ich ertrage es nicht, dass Sie keinen sichtbar nötigen Respekt für diese Personen haben.
Der Erfolg über das TT ist zu 90% gekoppelt an eben diese Personen, die kontinuierlich und un-eitel für sogenannte "Künstlerinnen" arbeiten. Insofern gebührt der Respekt in erster Linie eben dieser Basis. Dass hier der Erfolg einer Arbeit auf das sogenannte "künstlerische Personal" reduziert wird ist eine elitäre Sackgasse!
Selbstverständnis ist der Erfolg, die Einladung zum TT und andere Festivals, eine Sache, die Stephan Märki für sein Haus in Anspruch nehmen kann und muss! Ich habe so viele tolle Emails von einzelnen Personen aus den Gewerken erhalten, Sie können sich garnicht vorstellen, wieviel es den Leuten bedeutet für die nicht gerade unkomplizierte Arbeit mit mir eine Anerkennung in Form von TT zu bekommen... Der Intendant, sowie der technische Direktor, sind in letzter Instanz die Vertreter eben dieser Personen. Gönnen Sie den Erfolg bitte dem Stadttheater Bern und ihren Vertreterinnen und vermischen Sie den Konflikt zwischen zwei Personen nicht auf die gesamte Struktur.
Mit Wohlwollenden Grüßen!
Ihr Ersan Mondtag
Aus persönlicher Neugierde würde mich schon interessieren, wer Ben ist - juristisch nicht. Zur Wehr gesetzt hab ich mich, weils hieß, es sei "recherchiert" worden. Und wenn Unwahrheit verbreitet wird, muss man Einhalt gebieten, im Sinne des Berner Philosophen Eduard Kaeser: "Der Appell an die Wahrheit - so altväterisch er klingen mag - ist überlebenswichtig für demokratische Gesellschaften".
Was ich mit Stefan Merki zu tun habe? Nicht viel. (...)
Ich hoffe, ich habe die Frage nach meiner Identität damit ausreichend beantwortet. Denn, bin alles und ich bin Nichts, nur eines bin ich nicht, Stephanie Gräve. Dafür fehlen mir der Kopf und die Phantasie.
Und an Ihre druckreife Liebeserklärung ans Stadttheater, Ersan Mondtag, werde ich Sie in einigen Jahren erinnern. (...)
Also als "elitär" kritisiert zu werden in diesen Tagen ist ja nicht ungewöhnlich. Zu Sache: Es ist in solchen Systemen der Patron (=der Intendant) der mit "shock and awe" für Ruhe sorgt in den Gewerken, also mit dem gezielten Wechselspiel aus Disziplinierung und Fürsorge. Andere nannten das auch schon Zuckerbrot und Peitsche. In den Gewerken hat man sich durchaus in den letzten Monaten sehr geärgert über die Personalpolitik und die damit verbundene Unsicherheit. Aber in so hierarchischen Systemen wie dem KTB - in denen alle vom guten Willen des Intendanten abhängig sind - funktioniert dieser Trick leider erstaunlich gut. Ab und zu muss jemand entlassen werden, dann stehen alle wieder stramm. Ihre Kritik an meinem scheinbaren Nicht-Beachten der (tatsächlich tollen) Arbeit der Gewerke & der Kostümabteilung führt auf ein anderes Geleis, als auf dem wir uns hier befinden. In der Kritik steht dieses Intendanten-System, in dem der Patron nun Mehrwert für sich selber (und das System) zu schöpfen sucht und seine gezielt irrationale Personalpolitik als Erfolg auszuweisen sucht. Die Einladung an das Theatertreffen nun gegen aussen als "sein" Erfolg zu "branden" - ist Propaganda für dieses System, das nur durch eine permanent zu aufrechterhaltende Unsicherheit am Leben erhalten werden kann. Gegen dieses System laufe ich an. Letzten Endes ist der "Fall Gräve" nur ein Symptom. Es hätte auch jemand anderes treffen können. Ich werde gerne an anderer Stelle den Gewerken und auch ihnen, lieber Ersan Mondtag, gratulieren zu dieser geglückten Inszenierung. Aber auf diesem Thread ist das nicht das Thema. Wenn sie argumente aufführen würden, warum diese "shock and awe" hier - oder auch in anderen Fällen - nötig ist für die erfolgreiche Führung eines solchen Theater-Unternehmens, dann fände ich das natürlich konstruktiv. Vielleicht bin ich da in der Tat zu marxistisch gepolt und übersehe wichtige Argumente
Mit kameradschaftlichem Gruss:
Samuel Schwarz
Das alles ist Markt, was natürlich nicht verwerflich ist, Markt ist Markt ist Mark....man darf ihn nur nicht mit Kunst verwechseln???
Unwillkürlich muss man lachen. So ein kleines Ensemble kann auch nur ein Theaterbetrieb hervorbringen. Weit und breit findet man niemanden, der auch nur ein Funken Verantwortung übernehmen möchte und einmal sagt: Ja, ich bin mitverantwortlich. Ich habe diesen oder jenen Fehler begangen. Alle sind einfach, wie sich das an einem guten Theater gehört, chronisch im Recht. Und geradezu verhängnisvoll bildet jeder seine kleine Rolle ab und liefert jeden Beleg dafür, warum so ein Theater eigentlich hierarchisch geführt werden muss. Denn wie will man so einen kindischen Haufen anders anleiten, als mit einer starken patriarchalischen oder matriarchalen Hand?
Es ist wie mit den Kälbern, das Fell für die Trommel liefern sie selber. Da hat Herr Mondtag am Ende natürlich wieder Recht. So ein Theater ist ein hochsensibler, feinmechanischer Apparat, der dementsprechend mit Respekt angesteuert werden sollte. Einfach nur kräftig auf die Pauke hauen reformiert ihn nicht.
(...)
Was ist das für eine unproduktive, unreflektierte Zwischenbemerkung? Als wäre Theaterarbeit unabhängig von politischer Weltansicht zu denken. Wie von mehreren Leuten gesagt, es geht hier nicht um die Qualitäten von Ersan Mondtags Inszenierung. Ich finde es wirklich super von ihm, dass er sich hier einmischt. Aber diese Inszenierung wäre - so nehme ich zumindest schwer an - die gleiche Arbeit geworden, auch wenn es die Entlassung und die "Ben"-Geschichte nicht gegeben hätte.
Auch Samuel Schwarz, ein immer wiederkehrender KTB Kritiker, intrigiert weiter und bietet bereits im Vorfeld dem neuen Schauspieldirektor Hilfe an... Diese Manier, wie auch jene von Frau Cotard ist für mich nicht zugänglich – Frau Gräve wurde gemäss der Berner Zeitung nicht entlastet, sie hat zurück gezogen.Ein grosser Unterschied!! Aber so geht das hier, auf dieser Plattform immer zu und hier: Wer für Märki spricht ist ein Denunziant und diffamiert Gräve. Diese Machenschaften sind höchst beschämend. Als Berner hofft man, dass das Haus endlich zur Ruhe kommt und sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Ein shitstorm wird mir sicher beschieden sein, denn Meinungsfreiheit gilt nur, wenn die hier gängige Meinung geteilt wird – Nun bin wohl auch ich ein Denunziant...
In diesem Sinne habe ich im Juni 16 Anzeige erstattet: mit der Absicht, den Verleumdungen so schnell wie möglich Einhalt zu gebieten. Entsprechend hat mein Anwalt, als der Fall im Dezember vor die Staatsanwaltschaft Bern kam, von vornherein den Weg des Vergleichs gesucht. Es wäre gegen mein Interesse gewesen, die Wahrheitsfindung in einem langen Prozess hinauszuzögern. Der Vergleich besagt: Stephan Märki anerkennt, dass seine Behauptungen nicht wahr sind und er verpflichtet sich, sie nicht zu wiederholen. Und genau um dieses Ergebnis war es mir zu tun, nicht mehr und nicht weniger, deshalb habe ich die Anzeige daraufhin zurückgezogen. Es mag Ihnen unverständlich sein, aber ich bin nicht bereit hinzunehmen, dass rufschädigende Lügen über mich verbreitet werden. Das es an einem Theater geschieht, ist traurig - und es ist im Übrigen interessant der Frage nachzugehen, inwieweit es einen Zusammenhang mit der Struktur gibt. Nicht, dass es gang und gäbe ist, zum Glück, mir ist in 25 Jahren nichts Derartiges begegnet - dennoch: man sollte sich die Frage stellen, ob gewisse hierarchische Strukturen, wenn sie unter Druck geraten, eventuell gefährdet sind, Grenzen zu überschreiten. Wie reagiert ein solches System, wenn sich Probleme nicht vermittels der üblichen Machtmittel, die die Hierarchie bietet, lösen lassen? Zu welchen Grenzüberschreitungen ist es gegebenenfalls bereit? Das ist eine wichtige Frage, die allerdings weit übers Theater hinausreicht und hier nicht so schnell zu diskutieren ist: Dient Unwahrheit und Verleumdung unter bestimmten Bedingungen dem systemischen Machterhalt?
können Sie bitte einmal in kurzen klären Sätzen hier formulieren, wie es zu einer solchen zwischenmenschlichen Katastrophe, wie zwischen Ihnen und Herrn Märki kommen konnte?! Und in diesem Sinne Verantwortung übernehmen? Immerhin beschäftigen Sie uns ja nun schon eine ganze Weile mit Ihrem Fall. Was für Vorfälle gab es denn nun wirklich? Welche nicht?! Das juristische Geplänkel ist hierbei einfach nicht erhellend! Dank im Voraus!
nein, ich fürchte, das kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht.
Lieber Martin Baucks,
wenn es so quälend für Sie ist, sich so lange mit der "zwischenmenschlichen Katastrophe" von Märki und Gräve zu beschäftigen, können Sie sich bitte einmal in kurzen Abständen zurückziehen von der Diskussion? Und in diesem Sinne Verantwortung übernehmen? Frau Gräve ist, unter anderem mit ihrem letzten Beitrag #31 - aber auch mit ihrer klugen Stadttheateranalyse zusammen mit Jonas Zipf - schon längst weiter bei viel interessanteren Aspekten des Themas: der Struktur. Ihr psychologisches Geplänkel ist hierbei einfach nicht erhellend! Danke im Voraus!
Was Sie beschreiben, besorgt sicher nicht nur Sie und sollte dem Stiftungsrat zu denken geben - ist hier ein Präses allein in der Lage, die Geschicke geordnet in der Hand zu halten. Ich fürchte nein.
Dennoch würde ich vorschlagen, an dieser Stelle die Diskussion zu beenden, denn die beteiligten Personen werden zu sehr beschädigt.
Der Vergleich war also in beider Sinne, eine ausagierter Prozess hätte keinem genützt. wir sollten Frau Gräve wünschen, dass Ihre Expertise bald einen neuen Hafen findet, und dem KTB, dass es endlich, endlich in ruhige Fahrwasser gerät. Hier halte ich es allerdings mit Samuel Schwarz.
Allen anderen kryptisch verklärten Schreibern Sue Gfeller (die Nähe zum KTB in der Argumentation möchte ich hier nicht psychologisch analysieren, um des guten Friedens Willen) wünsche ich ein besseres Reflektieren.
Ihre A. Cotard
da keine erhellenden Erklärungen mehr folgen, da weiter über Schuld und Unschuld spekuliert wird mit bewusstem und/oder unbewussten Für- und Widerreden und ersten neuen Vorwürfen, schließen wir den Thread.
die nachtkritik-Redaktion