Vom kleinen Stipendium zum Bundesnetzwerk

23. Februar 2017. Beim ersten Flausen-Kongress, der in der vergangenen Woche in Köln stattfand, haben sich zahlreiche kleine und mittlere freie und private Spielstätten zum Flausen-Netzwerk zusammengeschlossen. Ziel sei es, die Nachwuchsarbeit und Weiterbildung junger darstellender Künstler auszuweiten, die 2011 in Oldenburg mit dem Stipendium "Flausen – Young artists in residence" begann, erklärt Flausen-Gründer Winfried Wrede auf Nachfrage.

Das Stipendium wirkte von Anfang an relativ erfolgreich in der Freien Szene, so dass es in mehreren Schritten vergrößert und auf andere Bundesländer ausgeweitet wurde. Grundidee sei weiterhin, jungen Künstlern zu helfen, in der Freien Szene Fuß zu fassen und einen Ort zu haben, wo man ohne offizielle Premiere experimentieren könne. Das Netzwerk könne helfen, dass sich die Gruppen besser verorten, so Wrede. Dafür hätten sich bisher 19 Spielstätten aus 12 Bundesländern im Netzwerk zusammengetan, um Bundesmittel zu beantragen, mit denen dann wiederum Koproduktionen finanzierbar seien. 

"Ohne Bundesmittel ist das finanziell nicht möglich", sagt Winfried Wrede. Es würde sich aber lohnen, die vertikale Vernetzung zu unterstützen, da an diesen kleinen lokalen Bühnen viel Potenzial brach liege, das vor Ort breit wirken könne. An der Netzwerk-Organisation sind vier Theater beteiligt: theater wrede + in Oldenburg, Freies Werkstatt Theater Köln, Theaterlabor Bielefeld und das Sprechwerk Hamburg. Zu den Gruppen, die in ihren Anfängen ein Stipendium nutzten, gehören zum Beispiel Prinzip Gonzo oder Label Müller. 

(sik)

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Flausen. Young Artists in Residence – In Oldenburg hat Winfried Wrede ein Stipendienprogramm ins Leben gerufen. Ein Porträt. - vom August 2014

 

 

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