Tun oder Nichtstun?

von Sibylle Orgeldinger

Baden-Baden, 23. Januar 2009. Die Maschine Alltag läuft. Alles wird immer gleicher. Du wirst älter. Und so vergeht die Zeit und läuft auf einen letzten entscheidenen Punkt hin: Die Maschine Alltag explodiert! – Jahrzehntelang hat Karl Auer seinen Beruf ausgeübt: Büro oder Handwerker, vielleicht Schreiner. Oder Bademeister. Die letzten zwei Jahre hat er nur noch auf den Ruhestand gewartet. Sich auf das Nichtstun gefreut. Aber geht das überhaupt – nichts tun?

Je länger die Menschen leben, desto mehr Zeit haben sie. Der Ruhestand zieht sich über Jahrzehnte hin und will gefüllt werden. Philipp Löhle, selbst um die 30, hat den demografischen Wandel aufgegriffen, um nach dem Wesen der Zeit zu fragen. Seinem Stück "Morgen ist auch noch ein Tag" stellt er ein Zitat von Aurelius Augustinus voran: "Was ist also die Zeit?" Ein gesellschaftliches Phänomen, verbunden mit einer philosophischen Frage – und nicht einen Moment entsteht der Eindruck, der Autor habe sich und seinem neuen Stück, das in der Baden-Badener Uraufführung gerade mal eineinhalb Stunden dauert, zu viel aufgebürdet.

Schräge Motive, böse Pointen
Es bleibt viel Raum für skurrile Figuren, schräge Motive und böse Pointen. Das ist kurzweilig, witzig und bühnenwirksam. Die Inszenierung von Katharina Kreuzhage nimmt das Groteske des Textes auf, ohne zu übertreiben. So überdreht und verzerrt die Figuren daherkommen – es bleibt das unbestimmte Gefühl, ihnen in der Wirklichkeit schon mal begegnet zu sein.

Der Lebenslauf von Karl Auer (Oliver Jacobs) ist beliebig und zugleich typisch für seine Generation. Nachkriegskindheit. Wirtschaftswunderjugend. Vorankommen wollen. Heirat, Kind, Hausbau. Eines Tages dann geht es nur noch abwärts. Karl zählt die Tage bis zum Ruhestand. Er ist "etwas über 60", als die "Maschine Alltag" explodiert und ihn freigibt. "Wir haben jetzt Zeit. Ist doch herrlich. Nur wir zwei." – "Mmm."  Karl und seine Frau Katja (Catharina Kottmeier), beide bekleidet mit rostfarbenen Stricksachen, sitzen in ihrem durch Holzbalken angedeuteten schlichten Giebelhäuschen und versuchen vergeblich, mit der neuen Situation zurechtzukommen.

Kriegsschiff Rollator
Karl freut sich, endlich Zeit zu haben. Katja sieht unter ihm schon ein schwarzes Loch sich auftun. "Ist dir langweilig?" – "Nein, nein … wieso langweilig?" In den letzten Jahren hat Katja sich ein Feld von eigenen Interessen erschlossen: Sprachkurs, Chor, Engagement für eine Inselgruppe im Pazifik. Diese Aktivitäten will sie weiter verfolgen, aber nicht mit ihrem Mann teilen. Er soll sich selbst sinnvoll beschäftigen. Während Karl im wahrsten Sinne des Wortes gegen die Wand starrt und in der Struktur des Verputzes die Züge bekannter Persönlichkeiten von Eisenhower bis Michael Jackson entdeckt, wendet sich Katja abwechselnd an die sich zum Verwechseln ähnelnden Söhnen Peter, Paul und Patrick (Falk Schuster) und beklagt sich über ihren Mann. "Er ist immer da. Immer da. Immer da!" Die Söhne haben weder Zeit noch Nerven für die Probleme ihrer Eltern.

Den jungen Alten Karl und Katja stehen Fidelius (Berthold Toetzke) und Lore (Birgit Bücker) gegenüber, beide "sehr alt" und ihre Rollatoren wie kleine Kriegsschiffe vor sich herschiebend. Um sich in der Gesellschaft zu behaupten, haben sie ihre eigenen Strategien entwickelt. Angefangen bei Schikanen wie Autobesitzer wegen abgefahrener Reifen anzeigen, die Polizei rufen, wenn die Nachbarn nach 23 Uhr noch feiern, im Bus von Seniorensitz zu Seniorensitz zu gehen und Leute verscheuchen. "Aber das war mir nicht zielorientiert genug", sagt Fidelius. So kamen die beiden Uralten darauf, vorsätzlich vor fahrende Autos zu laufen – sie kassieren Schmerzensgeld, und der Autofahrer ist seinen Führerschein los.

Cremefarben gekleidete Schwachköpfe
Fidelius und Lore drängen Karl, ihrem Club beizutreten, versprechen ihn zu schützen, warnen ihn, dass seine Angehörigen ihn "wegsperren" lassen wollten. "Und drei Tage später sitzt du mit cremefarben gekleideten Schwachköpfen in einem Hochhaus, lässt dich mit extraweichem Kuchen füttern und musst um acht Zuhause sein, während deine Frau und deine Söhne dein Geld verprassen." Wird Karl sich den militanten Alten anschließen? "Morgen ist auch noch ein Tag" handelt nicht vom Altwerden, sondern vom Altsein und Sehr-alt-Sein als Lebensabschnitten, in denen Menschen sich unvorbereitet wiederfinden und ihren Platz neu suchen müssen. Philipp Löhle lässt dieses Thema zwischen Komik und Tragik oszillieren. Sein Stück bringt zwar keinen Erkenntnisgewinn. Aber ein paar unbequeme Denkanstöße unter der vergnüglich schrägen Oberfläche.


Morgen ist auch noch ein Tag
von Philipp Löhle
Regie: Katharina Kreuzhage, Bühne und Kostüme: Ariane Scherpf.
Mit: Birgit Bücker, Oliver Jacobs, Catharina Kottmeier, Falk Schuster, Berthold Toetzke.

www.theater.baden-baden.de

Mehr zu Philipp Löhle? Im November 2008 kam in Heidelberg die Uraufführung seines Stücks Lilly Link oder Schwere Zeiten für die Rev... heraus, womit er im Sommer den Preis des Heidelberger Stückemarkts gewonnen hatte. Im September 2008 fand in Mainz die deutsche Erstaufführung von Löhles Ökofabel Die Kaperer statt, die Jette Steckel im März 2008 in Wien uraufführte.

 

Kritikenrundschau

Philipp Löhles "Morgen ist auch noch ein Tag" über den Ausstieg aus dem Berufsleben in die Rente komme ebenso "unbekümmert daher" wie seine anderen Dramen, so Christian Gampert vom Deutschlandfunk (24.1.2009). Das Rentner-Dasein hält der Kritiker für "leider ziemlich leer, auch dramaturgisch" und sieht Löhle dieses Problem durch die "zwei geisterhaften Alten" lösen, die er Karl Auer auf den Leib hetzt. Das Stück schwanke "gefällig" zwischen "skurrilen Alltagssituationen und der Tragik des Älterwerdens" hin und her und bleibe dabei bloß "auf einem flotten Boulevard-Niveau. Hübsch harmlos, das alles: Fernsehserie, Vorabend, tut keinem weh." Dazu stelle Regisseurin Katharina Kreuzhage die Figuren "vordergründig und posenhaft aus" und treibt Oliver Jacobs als Auer "in eine verschämte Infantilisierung". Es fehle der "böse, analytische Blick auf das Alter". Dieses Theater wolle "nur nett sein zu uns allen." Unter den "Postmodernisten seiner Generation" wirke Löhle allerdings "erfrischend pragmatisch: Wer nicht hoch springt, der fällt eben auch nicht sehr tief". Er finde "nette Gags" und "schräge Einfälle", müsse nun aber beweisen, "dass er mehr ist als ein mainstreamiger, schnell produzierender Unterhaltungsschreiber".

Für Andreas Jüttner von den Badischen Neuesten Nachrichten (26.1.2009) ist Löhle "ein für sein Alter (...) erstaunlich souveräner Arbeiter am Detail, der ernste Themen in fast boulevardeske Bühnenunterhaltung verpackt". Er drehe "die Schraube realer Alltagsszenen einen kleinen Tick weiter ins Absurde" und mache seine Figuren "gerade dadurch interessant, in ihrer Schrulligkeit sogar sympathisch". Vieles an dieser Inszenierung sei "urkomisch und entlarvend, aber nie denunzierend", die Inszenierung werde dem Text "wohltuend gerecht". Als "Anarcho-Alte" seien Berthold Toetzke und Birgit Bücker die "Pointenkönige des Abends", während Oliver Jacobs als "anrührend-tapsiger Karl" und Catharina Kottmeier als Katja "tiefer rühren und die drohende Verzweiflung hinter ihren Missverständnis-Dialogen zumindest andeuten". Fazit: "ein anregender, generationsübergreifend zu empfehlender Theaterabend!"

Als der "Wortschwall" des Prologs auf "den unvorbereiteten Zuschauer", in diesem Fall Gisela Brüning vom Badischen Tageblatt (26.1.2009), niederprasselt, würde der, also sie, "lieber nicht da sitzen, wo er vor 15 Minuten Platz genommen hat". Doch das lege sich, wenn sich das Stück zu dem entwickle, "als was es angekündigt wurde: eine leichtfüßig-luftige philosophische Komödie mit feinherben Nuancen". Da gebe es "frappierende Momente des Wiedererkennens vertrauter Situationen", "knackigen Wortwitz" und "beißende Ironie". Das Bedienen der Rentner-Klischees unterstreiche den "Comic-Charakter" der "launigen Geschichte". Dem Greisenpaar, das als "Stichwortgeber kräftiger Lachsalven aus dem Zuschauerraum" fungiere, verliehen Bücker und Toetzke "bitterböses, aber dennoch köstliches Naturell". Jacobs Karl wirke "geradezu rührend als hilfloser Biedermann", dessen "darstellerische Potenz" auch überzeugt hätte, "wenn er nicht die Hose herunterließe".

 

Kommentare  
Löhles Morgen ist auch noch ein Tag: Humor ist alt
Der Humor dieses Stücks ist so alt wie seine Protagonisten. Und muffig wie deren Unterwäsche. Aber Baden-Baden schunkelt munter zum Rentnerdrama. Theater muss nicht sein. Lieber SuperRTL.
Löhles Morgen ist auch noch ein Tag: lieber gut garen
Mensch Löhle, mal von Kollege zu Kollege, brenn dich nicht aus, lass dir Zeit! Gut gegart ist besser als zu schnell verbrannt.
Löhles Morgen ist auch noch ein Tag: Flüchtiges überarbeiten
Finde ich eine interessante Frage: muss Löhle so schnell produzieren, weil die Theater Stücke in der Regel nicht nachspielen und ein ausgereifter Text nicht belohnt wird oder schadet er sich und der Schreiberzunft damit, weil er mitmacht und es sich gefallen lässt, dass halbgare Stücke für fertige ausgegeben werden.
Ich habe Stücke von Löhle gelesen und finde, dass sie Qualitäten haben, mir gefallen sie, doch in ihnen lese ich eine Flüchtigkeit heraus, hier und dort eine Flapsigkeit, wie sie in Gebrauchstexten wohl sein dürfen, für eine Verdichtung müsste allerdings noch eine Überarbeitung stattfinden.
Persönlich finde ich es merkwürdig, dass eine Rentnerin Katja heißt, war der Name vor 60 Jahren schon Mode?
Löhles Morgen ist auch noch ein Tag: z.B. diese Katja
Die Frau von Thomas Mann hieß Katja (Pringsheim). Sie wurde im 19. Jahrhundert geboren.
Löhles Morgen: Der Markt braucht Hypes
Zu 3: Genau so ist es. Ein Autor muss sich entscheiden, was ihm wichtiger ist: Kurzfristiger Ruhm, vielleicht sogar in einen der hysterischen Hypes zu geraten (und damit natürlich auch: Geld verdienen, vielleicht vom Schreiben leben können). Oder gute, ausgereifte Texte zu schreiben, was viel länger dauert und schon deshalb nicht so viel einbringt. Was aber auch sonst vom Markt nicht belohnt wird, denn neue Dramatik wird ja schon grundsätzlich als unfertig, offen, fragmentarisch, postdramatisch bezeichnet, auch, wenn einmal ein Stück im Gegenteil bis auf's kleineste durchkomponiert ist. Entweder, die merken das wirklich nicht, oder es ist Propaganda.
Im Ernst: Es ist natürlich nachvollziehbar, dass diese Sicht vorherrscht, es scheint ja tatsächlich die Ausnahme zu sein, dass viel Sorgfalt auf einen Text verwendet wird - auch auf Grund der beschriebenen Strukturen. Es kann eigentlich auch nur aus dem eigenen Anspruch und/oder der eigenen künstlerischen Besessenheit heraus kommen, da es wie gesagt kaum honoriert wird. Man muss sich das auch finanziell leisten können.
Und es ist dann wirklich frustrierend, wenn man diese hohen Ansprüche an seine Texte hat, da sozusagen - ohne pathetisch sein zu wollen - wirklich versucht, "Kunst zu schaffen", mit Sprache zu arbeiten etc., und diese Texte dann aber im Theater genauso wie eine schnell aus dem Ärmel geschüttelte Fingerübung behandelt werden. Wenn - was oft passiert - tiefere Ebenen des Textes durch die schnell-schnell-Uraufführungsbrille gar nicht wahrgenommen werden und die Inszenierung (wenn es denn eine gibt) dann nur an der Oberfläche bleibt, indem sie die Geschichte mehr oder weniger nacherzählt respektive versucht, sie durch ein paar Regieeinfälle ein bisschen zu verfremden, weil man das halt macht. Dass Literatur (und es kommt mir in Anbetracht der obenen beschriebenen Zustände schon komisch vor, dieses Wort im Zusammenhang mit Theatertexten zu gebrauchen - es gibt aber meinen Anspruch beim Schreiben wieder) z.B. auch was mit sprachlichen Qualitäten zu tun hat, dass es noch viel mehr Ebenen gibt als die des Plots, ist im Theaterbereich kaum zu spüren.
Einseitige Schuldzuweisungen, wie sie ja gerade von Autoren in der letzten Zeit immer wieder geäußert werden, helfen allerdings nicht weiter. Die Autoren sind genauso Teil eines Marktes wie die Theater bzw. Regisseure und die Kritiker. Die Kritik von Autoren scheint oft aus einer persönlichen Beleidigtheit zu entspringen, weil sie sich von den Theatern zu wenig beachtet fühlen und diejenigen beneiden, die von einem Hype erwischt wurden. Diese Hypes sind aber ganz klar Erscheinungen des Marktes, man könnte sagen: Werbestrategien, sie haben erstmal nichts mit künstlerischer Qualität usw. zu tun - was nicht heißt, dass die Betroffenen nicht trotzdem gute Künstler sein können, aber darum geht es in dem Moment ja nicht bzw. nur zu einem kleinen Teil. Wenn sich ein Autor also eigentlich nur seinen eigenen kleinen Hype wünscht, weil er denkt, das wär's, was man erreichen müsste (aus welchem Grund auch immer), dann aber das System, die Theater und ihre Markthörigkeit usw. kritisiert, ist er entweder sehr dumm oder sehr scheinheillig. Wem es um Qualität geht, der kann sich die Zeit nehmen, die er braucht. Keiner zwingt einen, Aufträge anzunehmen, mit deren Konditionen man nicht einverstanden ist. Für's Geld kann man auch was anderes arbeiten. Vielleicht wird man so niemals Gegenstand eines Hypes, aber warum sollte das denn eigentlich das Ziel sein? Wie jede Saison wieder mehrfach nicht nur bei Autoren zu beobachten ist, geht das um so schneller vorbei, desto größer der Hype war. Weil der Markt immer neue Hypes braucht. Ich will niemandem vorschreiben, wie er seine Arbeit zu gestalten hat, wer sagt, er möchte möglichst viel Geld verdienen und berühmt werden, der soll dieses Ziel verfolgen, wenn er meint, dass ihm das was gibt. Dann kann man das aber auch ehrlich sagen, und nicht immer rumheulen, dass die Theaterleute einen ungerecht behandeln.
Löhles Morgen: Katia, geborene Katharina
nein die hieß katia, geb. katharina

(http://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_Mann
Löhles Morgen: Genaueres zu Katia
Katia oder Katja ist die Kurzform von Katharina, genauer: Jekaterina. Kosenamen waren früher schon im Russichen üblich.
Ein anderes Beispiel: die Dichterin Katja Lange-Müller. Sie wird in ein paar Tagen 58. Zu den angesprochenen 60 Jahren fehlen noch 2, Sie können Ihr trotzdem zum Geburtstag gratulieren.
Katja Riemann braucht ja für die 60er-Schallmauer noch ein bisschen.
Löhles Morgen: Danke, Herr Löhle!
alles klar herr löhle,
vielen dank noch mal für die recherche
Löhles Morgen: Marktgesetz ist doch nicht alles!
zu 5: Ich finde es erschreckend, wie selbstverständlich heute die Gesetze des Marktes selbst von Schreibern und Theatermachern als Argumente akzeptiert werden. Die Motivation zu schreiben sollte doch in der Sache selbst liegen, eine besondere Ausdrucksweise für das zu finden, was man wahrnimmt. Wenn das Bedürfnis nach Anerkennung wichtiger ist und der Autor darüber seine Befriedigung findet und nicht, weil er selbst die Qualität seiner Arbeit beurteilen kann, unabhängig vom Gespieltwerden, das ist traurig. Neid auf andere, die mehr Anerkennung und Lob kriegen, ist verständlich, aber er sollte einen nicht von der Arbeit ablenken. Gibt ja genug Beispiele von bedeutenden Stücken, die erst lange nach dem Tod des Verfassers die verdiente Aufmerksamkeit bekommen haben. Gekränkt hat das einen Kleist sicher auch.
zu 7: Ich finde die Namensgebung trotzdem unglücklich und Katja keinen typischen Rentnernamen; meine Meinung.
Löhles Morgen: Autoren kaum fähig zu Solidarität
Einseitige Schuldzuweisungen der Autoren? Das traut sich doch keiner. Höchstens unter der Hand. Oder hier im Forum.
Das Problem der Autoren ist, daß sie kaum fähig sind zu Solidarität. Wie 5 mit sympathischer Naivität schreibt: Jeder kann es für sich anders machen. Einer kritischen Haltung wird automatisch Neid und Beleidigtsein unterstellt.
Inzwischen haben die Theater aber selbst begriffen, daß strukturell etwas schief läuft. Es gibt Bemühungen bis hin zum Bühnenverein, dieser Situation entgegen zu steuern.
Vielleicht kann die Lage der Autoren nur gegen deren Willen verbessert werden, denn der scharfe Konkurrenzdruck, unter dem sie stehen, verunmöglicht offenbar jede Solidarisierung oder öffentliche Äußerung. Ein Kommentar wie der von 5 (offenbar eine junge Autorein) verdeutlicht das.
Löhles Morgen ist auch noch ein Tag: dahingehuschtes Stück
ein schnell dahingehuschtes stück als auftragsarbeit für das theater seines geburtsortes und auf drängen der intendantin mit peinlichen anleihen (um ein anderes wort zu vermeiden) an loriot und tucholsky - schade für das bislang hoffnungsvolle talent löhle. diese art, mit autoren umzugehen ("schreib uns doch auch schnell ein stücke, solange du noch en vogue bist, was mit dir und deinem stück dann danach geschieht, ist uns wurscht") ist nicht besonders menschen- (autoren-)freundlich und zeugt nur davon, wovon unsere kulturwelt inzwischen voll vereinnahmt ist und sich vereinnahmen lässt: es kommt auf den "event-charakter" an.
Kommentar schreiben