Verkommenes Ufer / Medeamaterial / Landschaft mit Argonauten / Mommsens Block - Dimiter Gotscheff geht Heiner Müller am Deutschen Theater Berlin pathetisch an
Caveman wohnt hier nicht mehr
von Esther Slevogt
Berlin, 13. November 2011. Die Bühne ist wüst und leer, wie man sich die Welt denken könnte, kurz nachdem im Zuge der Schöpfung das erste Chaos geordnet ist. Es folgt ein düsterer Ton, und mit ihm setzt sich die Drehbühne in Bewegung und damit auch sieben Schächte im Bühnenboden. Von oben senkt sich kurz darauf ein langes, gelbes Eisenrohr herab (fast wie ein göttlicher Blitz), taucht tief in einen der Schächte ein und zieht schließlich ein an ihm ängstlich klammerndes Menschlein aus der Bühnentiefe hervor.
Die Evolution: von Primat zu Primat
Mit ziemlich großer Geste also setzt Dimiter Gotscheff die Bühne selbst als Welt- und Resonanzraum des göttlichen (Dichter-)Willens in Szene, holt weit aus, fängt sozusagen bei Adam und Eva an, das Thema des Textes zu etablieren, um den es hier gehen wird: Heiner Müllers dramatisches Triptychon "Verkommenes Ufer / Medeamaterial / Landschaft mit Argonauten", einen gerade zwölf Seiten langen Text über den fatalen Antagonismus von Natur und Zivilisation, von Täter und Opfer, Unterwerfung und Verbannung der Frau aus dem Prozess der Geschichte.
Der Schauspieler Wolfram Koch, der das Menschlein spielt, das soeben das Licht der Bühne erblickt hat, führt in einem kurzen Slapstick die Evolution vom tumben Primaten in ein nicht weniger tumbes Exemplar der Gattung Mann im Schnelldurchlauf vor. An dem gelben Rohr, das er in Besitz nimmt und bald auch als Waffe zu nutzen versteht, erlernt er den aufrechten Gang, der so natürlich schon immer kontaminiert (und korrumpiert) vom kriegerischen Unterwerfungsgedanken ist – Jason als Mann an sich, in dessen Evolutionsgeschichte sozusagen die Unterwerfung der Welt (und der Frau) paradigmatisch eingeschrieben ist.
Strukturell erinnert das ein bisschen an den berühmten Wand-Kampf zwischen Koch und Samuel Finzi, mit dem Dimiter Gotscheff 2006 seine Inszenierung der "Perser" von Aischylos eröffnete und ein ebenso federleichtes wie gültiges Theaterbild für die tragisch-lächerliche Wurzel aller Kriege im Zweikampf fand. Nun aber will der Funke nicht recht zünden. Vielleicht, weil die szenische Geduld fehlt, diese Evolutionsgeschichte wirklich zu entwickeln. Vielleicht ist sie mit ihrer Caveman-Logik (um mal Rob Beckers Broadway-Klassiker zum Thema zu zitieren) aber auch ein wenig schlicht gedacht.
Giftgelb: Medea
Dann kommt auch schon Almut Zilcher, die den Medeamaterial-Monolog spielt, eigentlich deklamiert. Wo Kochs paradigmatischer Jason/Mann eine schwarze Anzughose und rote Lackschuhe trug, den nackten Oberkörper mit mehreren Krawatten wie mit Skalps behängt, ist sie eine Frau mit schlicht-elegantem Hosenanzug und dezent glitzerndem Schmuck. Die Barbarin als wahrhaft Zivilisierte. Gelbe Pumps (Gelb! Gift! Medea, die Giftmischerin!), das war's schon mit theatralischer Zeichenhaftigkeit.
Leider modelliert Almut Zilcher Müllers Textkonglomerat aus realer Medea-Geschichte und unzähligen Übermalungen zum Virtuosenstück für große Tragödinnen. Das ist zwar bewunderungswürdig, aber auch nicht wirklich erhellend für diesen Abend. Völlig ironiefrei wird hier Müllers Pathos zelebriert und dabei die von Müller selbst längst in den Orkus der Theatergeschichte verbannte Identität von Spiel und Gespieltem klammheimlich restauriert.
Die Geburt des Autors aus dem Tod der Frau
Dabei spricht hier die Frau mit dem Kopf im Gasherd, dem strahlenden Brustkrebs, um nur mal zwei von Müllers doch auch sehr fragwürdigen Frauenklischees zu zitieren, die zwar immer freundlich herablassend die Frau als Opfer des Mannes würdigen – ihr jedoch nur als auf ihr Geschlecht reduziertes Objekt von Männerfantasie ein Existenzrecht in seinem Werk (und in der Welt) zugestehen. Hier hätte man ruhig mal das Frauenbild grundsätzlich befragen können, statt es statuarisch zu zelebrieren.
Aber vielleicht müssen eben endlich Frauen Heiner Müller inszenieren, der immer vom Tod des Autors sprach und dabei doch höchst auktorial und autoritär immer wieder in den Mustopf der Mythen, Ideologien und Theorien griff, um daraus gültige Aussagen über Stand und Zustand der Welt zu konstruieren, deren Wucht mitunter das Individuum erschlagen, für das die Welt (und auch das Theater) doch eigentlich gemacht sein sollte.
Fickzellen mit Fernheizung
Und so beobachtet man als Zuschauerin dann mit diebischer Freude, wie Gotscheffs Versuch misslingt, im dritten Teil des Triptychons "Landschaft mit Argonauten" nach Medea auch das Dichter-Ich als auktoriale Einfühlungsfigur wiederzubeleben. Wolfram Koch erscheint uns zunächst als "Ich Ich Ich" stammelndes Wesen, das sich nach schnell wiedererlangter Fähigkeit, "Ich" zu sagen, in recht verächtlicher Weise über die Profanität seiner Gegenwart erhebt.
Die "Fickzellen mit Fernheizung", als die Müller die DDR-Plattenbauwohnungen beschreibt, haben schon ein paar Generationen von Intellektuellen (in ihren Altbauwohnungen) ergötzt. Ebenso, wie die ehrfürchtige Verdammung der amerikanischen Kultur später im Text. Hier wünscht man sich deshalb endlich mal Dekonstruktion statt ewige Affirmation. Aber Koch bleibt, und das kann man nur als kleinen historischen Sieg über die arrogante Dichterpose werten, diesmal weit unter seinen Möglichkeiten, also ziemlich blass.
Das Ende der Funktionäre
Aber dann Margit Bendokat: Sie ist die Frau, die Müllers spätes Langgedicht "Mommsens Block" spricht, in dem der von der Wende kalt erwischte (und um sein Material gebrachte) Heiner Müller der Frage nach seiner eigenen Unfähigkeit, noch weiter schreiben zu können, nachgeht. Wieso hat der gefeierte Historiker Theodor Mommsen den letzten Band seiner römischen Geschichte nicht geschrieben?, fragt Müller also und kriecht in Mommsens nach 1990 wieder aufgestelltes Monument vor der Humboldt-Universität, auf dessen Sockel wohl zu DDR-Zeiten Karl Marx gestanden hat. Die Antwort: Weil er für die späten römischen Kaiser nur Verachtung empfand – so wie Müller für die Zeit nach 1989, die er nicht mehr für beschreibenswert hielt.
Und wie Margit Bendokat diesen Text spricht, der ja auch ein tragisches Zeugnis von Dichterhochmut ist, ist es ein Ereignis. Denn sie nähert sich Müllers marmornen Versen mit der Weisheit derer, über die Müller sich in großer Pose erhebt, mit der Weisheit derjenigen nämlich, die eben nicht mehr bloß das Material für Dichter und Funktionäre sein, sondern selber leben wollten, in ihren Fickzellen mit Fernheizung. Und so zerpflückt Margit Bendokat mit großer Intelligenz (die als Bauernschläue und Naivität getarnt daher kommt) die Müller'schen Konstrukte von Geschichte und ihrer Verwertbarkeit durch erhabene Dichter und Denker, die dann im entscheidenden Moment sich der Wirklichkeit und dem Denken verweigern, und öffnet plötzlich einen Blick auf Müller, den man den ganzen Abend über vermisst hat.
Verkommenes Ufer / Medeamaterial / Landschaft mit Argonauten / Mommsens Block
von Heiner Müller
Regie: Dimiter Gotscheff, Bühne und Kostüme: Mark Lammert, Sound Design: Martin Person, Licht: Matthias Vogel, Mitarbeit Regie und Dramaturgie: Fabiane Kemman, Dramaturgie: Claus Caesar.
Mit: Margit Bendokat, Wolfram Koch und Almut Zilcher.
www.deutschestheater.de
Wer kümmert sich außer Dimiter Gotscheff noch um Heiner Müllers Texte? Frank Castorf natürlich, der die "Hamletmaschine" in seinen Kean nach Alexandre Dumas einließ. Peter Jordan zeigte Müllers Macbeth-Bearbeitung in Dortmund, Hasko Weber das Frühwerk Der Bau in Stuttgart. Lars-Ole Walburg eröffnete seine Intendanz in Hannover 2009 mit Wolokolamsker Chaussee.
Kritikenrundschau
Eberhard Spreng schreibt auf der Webseite des Deutschlandfunks (14.11.2011): Leider trete nach der stummen Einleitung auf der kahlen Bühne "der Müller-Text" auf und verweise die Akteure in "die Rolle von Rezitatoren". Almut Zilcher starre mit "irreverzückten Augen" Löcher ins Publikum, ihre "mutwillige Gestik" behaupte Bedeutung. Es komme aber keine "erkenntnisstiftende Spannung" zustande. Auch in Wolfram Kochs "Landschaft mit Argonauten" träte nur Müllers sprachliche Selbstgewissheit zutage, als sei sein Text oder seine Texthaltung der einzige Ort, an dem Sprache von der deutschen Geschichte künden könne. "Soviel Selbstgewissheit" sei heute nicht mehr in Mode. Erst Margit Bendokat finde in "Mommsens Block" mit listiger Ironie die "richtige Haltung, ja den geeigneten Sicherheitsabstand" zu Müllers "großmäuliger Vorlage", seiner letzten "deutschen Weltbeschreibung". Hier sei Ironie, "die schreckliche Grundhaltung so vieler heutiger Theaterleute", endlich einmal "kunstvoll ausgearbeitet", keine "Verlegenheitsposition, sondern kritische Distanz", die einen historischen Bruch kenntlich mache.
Ulrich Seidler schreibt in der Berliner Zeitung (15.11.2011) als auch in der Frankfurter Rundschau (15.11.2011): "Gut anderthalb Stunden Müller-Verse" brächten "jedes Fassungsvermögen zum Überlaufen" und schnüre auch dem "Durchblutetsten" die Gefäße ab. Gotscheff-Müller-Abende seien "Fanveranstaltungen". Mit dem "Selbstbewusstsein eines allwissenden Endzeit-Chronisten" schmiede Müller Gegenwart, Geschichte und Mythos ineinander. Gotscheffs "bedeutungsrünstige und zugleich asketische Sprechtanz-Rituale" gestatteten dem Zuschauer keinerlei "Ablenkung". Der "müllertreue Bulgare Gotscheff" leihe dem Dichter "postumen Atem"; und die Spieler stellten "ihre Leiber als Posaunen zur Verfügung". So singt Seidler: "Gepriesen sei Wolfram Koch − ein Kraftpaket aus Gedankenwucht, Testosteron und Spiel-Listigkeit!" Und: "Es regne Segen auf Almut Zilcher! Diese herrliche, vom Leben angefressene Theatergöttin" beglaubige "umstandslos jeden Blutdurst und jeden Herzbruch". "Ein Halleluja nicht zuletzt auf Margit Bendokat! Diese hochwürdige Hausmeister-Erscheinung" verballere noch die abgehobenste Dichtung als "proletarisches Kalaschnikow-Gekicher".
Rüdiger Schaper schreibt in der Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel (15.11.2011): Wiederbegegnungen mit Heiner Müllers Werk förderten den "Phantomschmerz". Kein Dramatiker nach ihm habe "mit solcher Schärfe Gegenwart und Geschichte, Politisches und Privates durchdrungen". Der "Müller-Argonauten-Abend" sei "zugleich befreiend und anstrengend, erhellend wie verdunkelnd". Margit Bendokat, Almut Zilcher und Wolfram Koch gäben dabei "typische Müller-Clowns und GotscheffKatastrophiker". Koch als Jason, der Primat, der Krieger könne "herrlich Pausen setzen", Begriffe dehnen eine und den Text – aus Distanz – leicht machen. Jason strotze bei Koch vor Energie, "ein sympathischer Schuft". Almut Zilcher spiele "überraschend ins Tragische hinein", fast "klassisch ihr Wehklagen". Margit Bendokat zerstöre "Mommsens Block" mit "lustiger Berliner Art", als würde Angela Merkel "eine kabarettistische Rede über die Bundesrepublik halten, gespiegelt im römischen Kaiserreich". Bendokat mache Müller "verstehbar, weil sie ihm die Schwere nimmt und Luft zum Atmen gibt". Dieses Experiment mit offenem Ausgang sei "besser gelungen als manche fertige Produktion".
In der Tageszeitung Die Welt (15.11.2011) schreibt Elmar Krekeler: Gotscheff entlarve Heiner Müller "wider Willen". Müllers Texte seien gealtert und blieben leer wie Gotscheffs "riesige Rampe für Tragödientheater". Almut Zilcher spiele ihr "ganzes Tönerepertoire" durch. "Sie rührt mit den riesigen Händen in der Luft. Die Haare fliegen. Der Hosenanzug ächtzt." Eine "großartige Zirkusnummer". Wolfram Koch als "Müllers Alter Ego", ein "weltekelnder Sprachsuchender" ziseliere und erprobe Sätze, "von denen man dreißig Jahre später faserige Zähne bekommt". "Die Wälder brannten in EASTMAN COLOR ". Oder: "Frauenwärme ist ein Singsang". Koch sei grandios, er lasse die Sätze fliegen, "weit kommen sie nicht." Margit Bendokat rette "Mommsens Block", indem sie "Müllers Gedicht, Hochmut, Weinerlichkeit" entlarve. "Sie stellt sich ein bisschen doof, ist aber klüger als der Text".
Irene Bazinger schreibt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (15.11.2011): Zu sehen gewesen seien drei "hervorragende Darsteller", zu hören "ein hochgestochener Dramentext"– aber Dimiter Gotscheff sei leider nicht als Regisseur tätig geworden. Die Darsteller verausgabten sich sprachgymnastisch "zunehmend formlos, dabei voll dunkel glühender Leidenschaft". Erst Margit Bendokat gelinge zum Schluss "ein resoluter Zugriff auf die rhetorischen Gaumenreize des Autors". Sie "kichert und doziert, kommandiert und fiepst, grinst hämisch und schluchzt in ein blau-weiß-kariertes Taschentuch." Dem Text schade es überhaupt nicht, wie sie "zur Attacke auf ihn bläst und ihn dem Publikum zum Lachen vorwirft". Sie zeige, wie man mit Müller-Texten spielerisch umgehen müsse. In Dimiter Gotscheffs Requiem indes werde "das Wort nicht Theaterfleisch, sondern nur Abluft".
Peter Laudenbach schreibt in der Süddeutschen Zeitung (15.11.2011): Dimiter Gotscheff und sein Bühnenbildner Mark Lammert hätten einen "enigmatischen Text" nüchtern und hermetisch inszeniert. Eine "dunkel funkelnde Zumutung", was "selten genug an diesem kundenorientierten Theater" vorkomme. Schon der Text sei "wie eine schwere Droge, nach deren Einnahme man sich selbst und die Welt schwärzer wahrnimmt". "Gotscheff und Lammert" setzten nicht auf "Versimpelung" sondern stellten die Nicht-Inszenierbarkeit aus. Wir sähen eine Bühne, die "sich selbst zerstört, eine stillgelegte, leer laufende Illusionsmaschine". Statt Assoziationsbebilderung gebe es "trockenste Abstraktion". Die drei "hochkonzentrierten Monologe" mieden die "Pathosfallen weiträumig". "Stattdessen: Leichtigkeit, Genauigkeit und eine erstaunliche Komik." Der "hinreißende" Wolfram Koch werde in Minuten "vom sabbernden Säugling zum Mann", vom "grunzenden Steinzeitmenschen zum aufrechten Mitteleuropäer". Almut Zilcher gebe in "präzisen Setzungen" mit "aggressiver Komik" das "ausgenutzte Muttertier", das jetzt Amok läuft, sich dann aber in "etwas breiigen Gefühlsmatschausbrüchen" verheddere. Margit Bendokat arbeite sich "höchst komisch durch 'Mommsens Block'. Ein Abend wie eine ungesunde Droge."
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für mich ein sehr altmodischer langweiliger Abend
keine Regie , schreckliche kostüme u das bühnen bild
(...)
Weder beschreibt Slevogt ein "Problem, das Müller hatte", noch ist es "klug", was sie schreibt - im Gegenteil. Die vermeintliche Kritik ist eine Selbstentblößung. Slevogt hegt Müller gegenüber eine große Antipathie und bringt dies deutlich zum Ausdruck:
„Müllers Pathos“; „Müllers sehr fragwürdige Frauenklischees“; „höchst auktorial und autoritär“; „in recht verächtlicher Weise“; ; „arrogante Dichterpose“; „Verachtung“; „marmorne Verse“; „tragisches Zeugnis von Dichterhochmut“.
Dass ein solcher Vorbehalt einen eingermaßen objektiven Blick auf eine Aufführung trübt bzw. verunmöglicht, steht wohl außer Frage.
Slevogt geht sogar soweit, sich über das Misslingen der Aufführung zu freuen: „Und so beobachtet man als Zuschauerin dann mit diebischer Freude, wie Gotscheffs Versuch misslingt“.
Das ist wirklich unterste Schublade, die mit "Kritik" wenig bis gar nichts zu tun hat.
Ich habe die Aufführung bis jetzt nicht gesehen und kenne mich mit Müller nicht aus , aber nach dem Lesen der Kritik muss ich Ihnen Recht geben . Das ist aber leider auch nichts Neues .
Ich bin etwas bestürzt über die Heftigkeit, mit der Esther Slevogts Kritik hier verurteilt wird. Und zwar nicht, weil ich als gestern verantwortlicher Redakteur ohnehin voll und ganz hinter dem Text stehe, sondern weil ich ihn regelrecht beispielhaft für gute Kritik finde.
Esther Slevogt bescheidet sich nicht mit einem Geschmacksurteil aus dem Bauch heraus (à la "war langweilig", "hat nichts mit uns zu tun", "war pathetisch gespielt" o.ä.), sondern sie sucht ihr Unbehagen mit diesem Abend zu analysieren. Sie markiert Denkfiguren bei Müller (u.a. das Opferschema Frau), die sie - deutlich ihre Prämissen markierend - vor dem Horizont unserer Kultur post-1989 kritisiert. Da Theater ja immer auf die Aktualität der Aufführungssituation zielt, ist das fraglos eine wichtige Argumentationsfigur.
Der Text läuft auf eine klare These zu (ich paraphrasiere): "Müller gebrauchen, ohne ihn zu kritisieren, ist Verrat." Oder wie Kommentar 7 sagt: "Mit Müller muss man leicht umgehen!" Die Wendung, vielleicht sollten mal Frauen Müller inszenieren, macht den Punkt wunderbar augenzwinkernd klar.
In dieser ganzen, von genauen Beschreibungen unterfütterten Argumentation eröffnet Esther Slevogt natürlich auch die Möglichkeit für Leser zu sagen: "Wieso?! Ich finde Müllers Denken höchst aktuell und relevant. Eine 'gläubige' Inszenierung könnte also genau meine Sache sein!" Und genau das soll Kritik ja ermöglichen: durch eigene Klarheit dem Leser erlauben, ein Verhältnis zum Beschriebenen zu entwickeln.
Bei einem Gastspiel der Bochumer Produktion im BE betonte Haußmann während der anschließenden Publikusdiskussion, wie hochprofessionell er Wuttkes Aufführung finde und dass er großen Respekt vor ihr habe. Hegemann fühlte sich umgekehrt bemüßigt, ganz in einer bestimmten Avantgarde-Tradition befangen, Haußmanns spielerischen Zugriff als inadäquat darzustellen, woraufhin es zu ziemlich unguten vibrations auf dem Podium kam, weil Haußmann diesen Vorwurf einfach nur zum Kotzen fand.
Diese Episode zeigt, dass ein bestimmtes Denkverbot bei Müller-Aufführungen eine lange Vorgeschichte hat. Dabei hat der "Meister" ja selbst sein damals vielzitiertes "Mach's leicht" gesagt und diese Denkverbote damit eigentlich aufgehoben. Aber die Epigonen sind ja immer dogmatischer als ihr Vorbild.
Ihre Bestürzung über die Postings 4 - 6 ist mir ein Rätsel. Zum Beispiel Posting 5: Was lädt an dem sachlichen, gänzlich ironie- und sarkasmusfreien Vierzeiler zum „Bestürzen“ ein? Ich behaupte mal: gar nichts. Ihre Bestürzung erklärt sich nur aus der distanzlosen Emphase, mit der sie über ihre Redaktionskollegin sprechen.
„Esther Slevogt bescheidet sich nicht mit einem Geschmacksurteil aus dem Bauch heraus.“ Ist das jetzt schon ein Qualitätskriterium oder nicht eigentlich die Mindestvoraussetzung für Kritik?
„Sie sucht ihr Unbehagen mit diesem Abend zu analysieren.“ Wo? Bitte nennen sie mir nur eine Textstelle, in denen sie ihr eigenes Unbehagen nicht nur kundtut, sondern es analysiert? Obwohl: Wenn man manche „nachtkritik“ - Texte im Nachhinein unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass es sich um Selbstanalysen handelt…;-).
„Sie markiert Denkfiguren bei Müller, die sie - deutlich ihre Prämissen markierend - vor dem Horizont unserer Kultur post-1989 kritisiert. Da Theater ja immer auf die Aktualität der Aufführungssituation zielt, ist das fraglos eine wichtige Argumentationsfigur.“ Welche Prämisse? Dass Müllers 20, 30 Jahre alte Texte nicht mehr auf der Höhe des Geschehens und also nicht mehr wirklich aktuell sind? Dass an diesen Texten (und den in ihnen angelegten Rollenbildern) der Zahn der Zeit nagt, die Geschichte über sie hinweg schreitet? Eine wahrlich bahnbrechende Erkenntnis!
„Der Text läuft auf eine klare These zu (ich paraphrasiere): Müller gebrauchen, ohne ihn zu kritisieren, ist Verrat.“ Das ist nicht klar, sondern geschwollen. Um Müller verraten zu können, muss man ihm zuerst die Treue geschworen haben. Aber warum sollte man das tun, wenn man nicht gerade mit ihm vor dem Traualtar steht oder im Schützengraben liegt? Völlig sinnbefreite Aussage.
"Die Wendung, vielleicht sollten mal Frauen Müller inszenieren, macht den Punkt wunderbar augenzwinkernd klar." Welchen? Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus, oder wie?
„...eröffnet Esther Slevogt natürlich auch die Möglichkeit für Leser zu sagen: "Wieso?! Ich finde Müllers Denken höchst aktuell und relevant.“ Was sonst? Der Text wäre sonst Propaganda, die keinen Widerspruch duldet. Außerdem braucht ein Leser diese Eröffnung gar nicht: er hat ein Hirn zu denken, einen Mund zu sprechen und lebt in einem Land, in dem Redefreiheit herrscht. Großzügige Kritikergeschenke sind also gar nicht notwendig.
„Und genau das soll Kritik ja ermöglichen: durch eigene Klarheit dem Leser erlauben, ein Verhältnis zum Beschriebenen zu entwickeln.“ Die Kritikerin als Mutter, die dem Kind die Welt erklärt und ihm dadurch „erlaubt“, sich erfolgreich in ihr zu bewegen… Was für ein Selbstverständnis!
Dass Müllers Texte 20, 30 Jahre alt sind, ist doch überhaupt nicht das Problem. Es geht um die Anschlussfähigkeit der Denkfiguren und um die Frage, ob man diese heute unmarkiert bestätigen oder problematisieren oder in diverse Mischverhältnisse setzen will.
Zur Frage nach dem kritischen Selbstverständnis: Im Gegensatz zu Ihnen gehe ich nicht davon aus, dass alle Leser dieser Kritik vorher bereits in der Premiere saßen. Insofern eröffnet der Text in seinen Beschreibungen und Bewertungen vielen tatsächlich erst einmal einen Zugang zu dem Abend. Mit Bevormundung hat das nichts zu tun.
Zu meiner Paraphrase der zentralen These des Textes - "Müller gebrauchen, ohne ihn zu kritisieren, ist Verrat": Das war in der Tat ein blöder Witz von mir. Aber ich hoffe, Müller-Leser nehmen ihn mir nicht übel.
Was Sie wollen, macht nur Frank Castorf. Da Müllers Texte schon Dekonstruktionen von anderen Sachen sind (mythologische Stoffe, eigenes Erleben und Gedanken etc.), setzt Castorf sie wieder in einen neuen Kontext. Siehe "Pension Schöller/Die Schlacht" oder wenn er Müllers Texte selbst zur Dekonstruktion von anderen Werken nutzt. Das ist die Sache von Gotscheff nicht, da kriegen Sie Text pur, das weiß man aber auch vorher und kann nicht hinterher darüber meckern. Und deshalb ist wohl Frau Slevogt auch voreingenommen in die Vorstellung gegangen und schreibt das nun genau so hin.
Dass es einen geschlechtsspezifischen Unterschied bei der Interpretation des mythischen Stoffes der Medea gibt, dürfte bekannt sein. Heiner Müller hat sich insgesamt dreimal damit befasst und mit ganz unterschiedlichen Ausgängen. Heiner Müller ist nicht Christa Wolf, aber er ist auch nicht Kleist, der die Frauen bevormunden und erziehen wollte. Vielleicht ist es einfach doch der übliche Beißreflex gegenüber Brecht, Müller und Leuten wie Castorf und Gotscheff, die sich eben immer weiter mit diesen Sauriern der Theatergeschichte Ost auseinandersetzen müssen. Es gibt ja auch andere Meinungen zu dem Abend und ich werde, wenn ich mir das Stück ansehe, diese ebenso beherzigen wie die Sichtweise von Frau Slevogt. Außerdem, warum muss man bei Heiner Müller immer an die Frau mit dem Kopf im Gasherd denken? Das ist ein ganz anderer Kontext. Bei Müller ist die Frau nicht nur Opfer des Mannes, sie bedient sich auch der gleichen falschen Machtmechanismen, es findet also keine wirkliche Emanzipation statt. „Hier spricht Elektra. Im Herzen der Finsternis. Unter der Sonne der Folter. An die Metropolen der Welt. Im Namen der Opfer. Ich stoße allen Samen aus, den ich empfangen habe. Ich verwandle die Milch meiner Brüste in tödliches Gift. Ich nehme die Welt zurück, die ich geboren habe. Ich ersticke die Welt, die ich geboren habe, zwischen meinen Schenkeln. Ich begrabe sie in meiner Scham. Nieder mit dem Glück der Unterwerfung. Es lebe der Hass, die Verachtung, der Aufstand der Tod. Wenn sie mit Fleischermessern durch eure Schlafzimmer geht, werdet ihr die Wahrheit wissen.“ (Ophelia in Hamletmaschine). Ich glaube Heiner Müller hat seine Aufgabe nicht darin gesehen Emanzipationsstücke zu schreiben, dass sollten die Frauen vielleicht besser selber tun. Übrigens wird demnächst eine Müllerinszenierung von einer Frau in Berlin zu sehen sein. Bei der spielzeit Europa gastiert Barbara Wysocka aus Polen mit „Wolokolamsker Chaussee“. Da kann dann Frau Slevogt ja wieder hingehen, ganz unvoreingenommen hoffe ich.
Ich will Kritiken, die mir klare Angriffsflächen bieten, weil sie mich in ihr Nachdenken hineinnehmen; Kritiken, die mich provozieren, weil sie mir eine Haltung zu einem Abend zeigen, ohne diesen dadurch zu verstellen.
Was für Müller-Inszenierungen ich will, weiß ich natürlich nicht; ich bin auf jede gespannt. Mehr als Castorfs Geniestreiche gibt's da für mich schon. Gotscheffs "Philoktet" an der Volksbühne etwa, in dem er sich selbst - als deklamierenden Theaterdinosaurier Philoktet - den beiden modernen Typen Odysseus und Neoptolemos, Bierbichler und Finzi, gegenübersetzte, war für mich seinerszeit ein spannender Umgang mit einem Müller-Text. Oder Laurent Chétouanes enigmatisches Tanzstück "Bildbeschreibung", das sich aus der Müller'schen Emphase wie aus einem riesigen Generator speiste, ohne dabei noch auf Repräsentationen zu zielen.
"das weiß man aber auch vorher und kann nicht hinterher darüber meckern"
Dieser Satz stimmt wohl so nicht ganz. Vielleicht gilt er in einem Restaurant, in dem ich als Vegetarier Fleisch bestelle und mich hinterher darüber beschwere, kein Gemüse bekommen zu haben. In den Künsten stellt sich aber jede einzelne Hervorbringung neu zur Debatte. Ich kann doch zum 9. Mal eine Inszenierung von Castorf, Marthaler, Stein, Wilson oder Gotscheff sehen und zum 9. Mal bestimmte ästehtische Bedenken äußern. Oder wird die Brücke zwischen den Künstlern und dem Publikum irgendwann abgebrochen? Nach dem Motto: Du darfst rein, denn Du meckerst nicht, Du aber darfst nicht rein, denn Du könntest ja Argumentpfeile aus Deinem Köcher ziehen wollen.
Mir scheint, dass bestimmte Fraktionen - und der unerträglich herablassende, mit dem Wortmesser durch die Schlafzimmer wandelnde "Gast" gehört dazu - eine grundsätzliche In-Frage-Stellung bestimmter ästhetischer Einstellungen nicht zulassen wollen. Das verhindert Dialog, so wie ja auch ein Dialog zwischen Rakow und Gast nicht zustande kommt, weil Gast nur besserwisserische, selbstgerechte Häme auskippen möchte. Gast ist einer, der sich sicher ist, auf der richtigen Seite zu stehen. Ich möchte seinen realen Namen lieber nicht kennen, und daher sage ich ihm auch nicht meinen.
Wenn es Martin Kusej gelingt, Karl Schönherr an die Gegenwart "anzuschließen", sollte das mit Heiner Müller kein Problem sein, nicht wahr?
Gerade weil ich mich als Leser über den Abend informieren wollte, stößt mir dieser Artikel unangenehm auf, der vorgibt, eine Kritik zu sein, in Wahrheit ein von Ressentiments und Ungenauigkeiten strotzendes Pamphlet ist. Dazu in Ihrer darauf folgenden "Paraphrase" das typische Arsenal an rhetorischem Schwulst emotionaler Art ("Bestürzung", "Verrat") sowie pseudowissenschaftlicher Art ("Prämisse", "Denkfigur", "These", "Analyse").
Eben der ganze kulturjournalistische Brei.
Schönen Abend.
Frau Slevogt hat aber nicht mal was bestellt und ich glaube eben auch, dass sie gar nicht erwartet hat, etwas zu bekommen. Das meine ich, kann man aus dem Text gut herauslesen. Ansonsten kann natürlich jeder hingehen wo er will und kritisieren sowieso. Nur finde ich es merkwürdig, dass Esther Slevogt ernsthaft Gotscheff vorwirft, dass der Heiner Müller nicht so spielt, wie Sie es für einzig richtig hält, nämlich ironisch und möglichst pathosbrechend und freut sich dann, dass das nicht klappt.
Hä? Wo ist das denn eine Kritik und vor allem, was ist das für eine Haltung, Christian Rakow? Da Sie schon den Philoktet in der Volksbühne ansprechen, auch ich habe mich amüsiert, viele andere nicht. Aber einen Text solange zu wiederholen, bis er allen zu den Ohren wieder rauskommt, und nebenbei Bier zu trinken (Warum eigentlich keinen Whisky?) ist auch noch lange nicht abendfüllend. Das sah übrigens Esther Slevogt damals in der taz ähnlich, wobei die müllerfeindliche Attitüde da wieder deutlich durchschlug. Ich verlinke das mal hier zum Vergleich: http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=ku&dig=2005/01/12/a0248&cHash=d916530cb7
Ja es ist schon ein Kreuz mit dem dekonstruieren und deklamieren, und wer seinen Heiner Müller von Herzen liebt (oder auch hasst), der kann schon mal das eine für das andre greifen (oder sich im Ton vergreifen).
in der faz schreibt irene bazinger: "margit bendokat gelingt erst zum schluss ein resoluter zugriff auf die rhetorischen gaumenreize des 1995 verstorbenen autors". haben sie auch irene bazinger bei einem glas wein mit den nachtblock gesehen?
Im Übrigen werden die Kritiken auch nicht zeitgleich geschrieben. Was ich schade finde, sind Kritiken, bei denen ungefähr das Gleiche drinsteht.
Mit dem Mommsenblock kann man einiges anstellen, man sollte ihn aber nicht komisch sprechen. Dieser Micky-Mouse-Stil von Margit Bendokat funktioniert einfach nicht. Allerdings ist ein ganzer Haufen von Kritikern gegenteiliger Ansicht. Offenkundig hat sich die Bendokat über Jahre hinweg einen ordentlichen Fanblock erarbeitet, der auch mal weghört, wenn's danebengeht.
Ich fange jetzt bestimmt nicht an mit Ihnen Heiner Müller zu interpretieren. Fakt ist, dass er bestimmt nicht nur Kulturmachos wie mich, sondern auch Frauen vor allem wegen seiner Aussagen und nicht nur der schönen Augen wegen fasziniert hat. Wenn Müller nur in der Diktatur schreiben konnte, sagt das viel über Diktaturen aber wenig über Müller selbst aus. Ihm reflexartig immer wieder totalitäre Sehnsüchte nach dem Muster Stalin, Brecht, Müller, Castorf und wieder zurück, vorzuwerfen, zeugt von viel Ignoranz. Heutige bürgerliche Autoren suchen ihre Vorbilder wieder bei Ibsen, Strindberg oder vielleicht noch bei Beckett. Ist das besser? An welchem Bart man letztendlich auch ziehen mag, wichtig ist was dabei rauskommt und das ist neuerdings eher eine inhaltslose Eiapopeiadramatik. Da ist mir Müllers Radikalität auch mit seiner ewigen Schwarzseherei und dem Pathos von 30 Jahren allemal lieber. Oder hat sich seither irgendwas grundlegend geändert, hab ich beim Huldigen im Kyffhäuser etwa was verschlafen?
Ansonsten können Sie sich gerne Müllers röhrende Hirsche über ihr Sofa hängen und für radikale Kunst halten. Für ihren Geschmack sind Sie schließlich selbst verantwortlich.
Das hat doch nichts mit "Gestrickt-sein" zu tun, sondern schlicht mit dem eigenen Erfahrungshorizont. Das Umfeld, auch und gerade das Gesellschaftliche, in dem ein Künstler lebt, hat natürlich einen Einfluss auf sein Schaffen, direkt oder indirekt, unterstützend, abwehrend oder analysierend präsent ist der Einfluss immer. Müllers Themen- und Ideensteinbruch war natürlich die DDR, nach ihrem Wegbrechen fand er keine neuen Themen, die ihn besonders umtrieben. Das hat nichts damit zu tun, dass er eher diktatorisch disponiert war, sondern dass ihm die Umstellung weniger gelang als anderen. Zugegeben, mir ist einer, der sich an einer Dikatur abarbeitet, auch radikal und oft schmerzhaft, und dann verstummt, lieber als der, der in Diktatur wie Demokratie gleichermaßen elegant entlang schwimmt. Schreiben in einer Diktatur ist mit dem Schreiben in einer Demokratie nur bedingt vergleichbar. Müller hat ersteres gelernt und auf letzteres nicht umschulen können oder wollen. Das ist ihm kaum zum Vorwurf zu machen.
PS: Ich bin im Übrigen kein flammender Anhänger Müllers.
Am besten, Sie reichen Ihre Vorwürfe an Herrn Gotscheff weiter. Er ist schließlich einer der Nachlassverwalter Müllers.
Komplette Kritik: http://stagescreen.wordpress.com/