Kultur für alle

11. Mai 2012. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wagt Jürg Altwegg einen Ausblick auf die künftige französische Kulturpolitik unter François Hollande: "Demokratisierung und Dezentralisierung" seien die Hauptmotive seines Programms.

"Hollandes Vorschläge und Empfehlungen lesen sich wie ein Verschnitt der vor dreißig und mehr Jahren veröffentlichten Standardwerke wie 'La culture pour vivre' von Jacques Rigaud oder auch 'La culture pour tous'. Er will das künstlerische Schaffen in den Schulen unterrichten und mit der Kultur die Republik erneuern. Auch die in den achtziger Jahren entstandenen Theorien von der Kultur als Motor der Wirtschaft hat er verinnerlicht."

Hollande plane, Kulturschaffende aus dem Ausland "mit vereinfachten Aufenthaltsbewilligungen“ nach Frankreich zu lotsen, Schenkungen an staatliche Sammlungen zu vereinfachen, die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes für Bücher rückgängig zu machen und dafür große Onlinevertriebsfirmen wie Amazon und Google stärker zu besteuern. Als aussichtsreiche Kandidatin für Hollandes Kulturministerium werde aktuell die Romanautorin Aurélie Filippetti gehandelt.

(chr)

Kommentar schreiben