altAuf der Suche nach Liebe und dem eigenen Leben

von Hartmut Krug

Recklinghausen, 20. Mai 2012. Ein Junge, im Rucksack ein Album mit Jugendfotos und im Herzen die Sehnsucht nach (Er-)Kenntnis, taucht bei seinem Großvater auf. Der wehrt ihn zuerst ab, gibt dann aber indirekt zu, sein Großvater zu sein, und die beiden kommen sich näher. Das ist die eine Erzählebene in Marianna Salzmanns "Muttermale Fenster Blau". Die zweite legt eine Erinnerungsspur, so vage wie deutlich: Ein alter Mann und eine junge Frau in Beziehungsgesprächen. Er vorsichtig sehnsüchtig, zurückhaltend, sie zupackender, aber ebenso unsicher. Die Annoncen eintreibende PR-Beraterin und der mittellose Maler werden nicht nur ein Paar, sondern scheinen auch Vater und Tochter.

Liebe und Probleme statt Keller und Grauen

Sie malt die Fenster schwarz, oder wie im Titel, blau an, um den gemeinsamen Raum abzuschirmen. Und ja, wir ahnen es bei diesen Rückblicken schrecklich schnell: Sie sind die Eltern des Jungen, der Großvater ist auch der unbekannte Vater. Ein Tabuthema also: Inzest. Nicht mit Fritzl und mit Grauen, sondern irgendwie mit Liebe und Problemen. Nicht anklagend, feministisch oder grundsätzlich, sondern problembewusst, ungenau und nett. Natürlich soll ein Rest von Irritation, soll eine Offenheit bleiben, ob das alles wirklich so stimmt.

muttermale 01 280 jochenklenk uVater mit Tochter und Geliebter
© Jochen Klenk
Bleibt aber nicht, und warum auch. Denn was genau uns die Autorin erzählen will, warum sie dieses Thema gewählt hat, wird nie recht deutlich. Das Stück wirkt, als sei es ein Semesterauftrag für Szenisches Schreiben: Schreiben sie mal ein Stück mit vier Figuren in Beziehungsproblemen. Da gelebte Inzest-Liebe wohl verwirrend für die Beteiligten ist, wird die Frau als verwirrt beschrieben. Glaubt man ihrem Sohn, benimmt sie sich wie eine Nutte. Klar, so erfahren wir auf der anderen Erzähl- oder besser Denkebene, der Mann hat sie damals verlassen, das kann jede Sicherheit nehmen. Da hilft ihr auch die oftmalige Erklärung der Autorin nichts, das Herz sei ein kräftig gebauter Schließmuskel.

Einfallslosigkeit des Theaters trifft auf handwerkliches Geschick

Marianna Salzmann, 1985 in Wolgograd geboren, ist in Moskau aufgewachsen und 1995 nach Deutschland gekommen. Schnell hat sie Preise bekommen und Uraufführungen ihrer Stücke erlebt. Auf dem Uraufführungsmarkt werden immer wieder Autoren neu ausgeguckt, die angesagt sein sollen und überall mit neuen Texten vorgestellt werden. Im Augenblick ist Marianna Salzmann an der Reihe. Allein in Berlin sind Stücke von ihr beim Theater Strahl und am Ballhaus Naunynstrasse zu sehen, gut konstruierte Arbeiten mit ausgedachten, aber nicht immer überzeugend ausgeführten Problemgeschichten. Zu Beginn der nächsten Spielzeit gelangt in der Box des Deutschen Theaters ein weiteres Stück von ihr auf die Bühne.

Dieser schnelle Erfolg hat mit der Einfallslosigkeit der Theater, aber durchaus auch mit Salzmanns handwerklichem Geschick zu tun. Sie kann Szenen bauen, Situationen beschreiben, Figuren entwickeln. Auch ihrem neuen Stück merkt man an, wo und was sie studiert: nämlich in Berlin, Szenisches Schreiben an der Universität der Künste. Was ihr in ihrem erstaunlicherweise 2011 mit dem Kleist-Förderpreis ausgezeichneten "Muttermale"-Stück fehlt (was muss das für ein schwacher Jahrgang sein!), sind die tiefere Durchdringung ihres Themas, eine genauere Figurenpsychologie und eine Dramaturgie, die der in ihren Verrätselungs-Anspielungen festgezurrten Geschichte innere Spannung oder wenigstens äußere Dynamik geben würde.

Standbein-Spielbein-Lebendigkeit

Das Stück ist erst einmal nur ein beachtliches Stück Handwerk. Vier Personen, eine konstruierte, unklar sein wollende Geschichte und ein sogenanntes Tabuthema. Textflächen gibt es bei Marianna Salzmann nicht, aber viel tiefere Bedeutung in atmosphärisch direkten Dialogen. Die Sprache ist zuweilen grammatikalisch zum eigenen überzeugenden Sound verknappt. Dazu genaue Szenenanweisungen für realistisches Spiel, die Uraufführungsregisseurin Carina Riedl (Jahrgang 1983) allerdings ignoriert.muttermale 02 560 jochenklenk uSohn, Vater und Großvater © Jochen Klenk

Spielfläche ist bei ihr ein langgezogenes Bühnenpodest mit einem Spiegel im Hintergrund. Durchsichtige Tücher, in Staffelung gehängt, trennen die Spielebenen, bis sie nacheinander nieder gerissen werden und die Personen aus Vergangenheit und Gegenwart zusammen kommen. Statt wie von der Autorin vorgesehen vier gibt es in dieser Uraufführung nur drei Schauspieler – ein Darsteller spielt den Vater-Großvater in alten wie jungen Jahren. Ronald Funke stellt ihn als wortkarges Klischee unter seiner Wollmütze auf die Bühne. Er ringt sich kaum Bewegung ab, ist der abwehrende einsame Wolf, gegen den Michael Brandt (geb. 1990) als Sohn-Enkel mit Graffiti und drängendem Trotz anrennt. Lisa Schlegel bewältigt als Tochter-Mutter den schwierigen Part einer Figur zwischen Angst und Sehnsucht, Wut und Lust mit spielerischer Lebendigkeit. Die Ausgedachtheit ihrer Figur aber vermag auch sie nicht weg zu spielen. Außerdem wird sie von der Regisseurin zu einigen albernen Körperverschlingungen mit dem Mann angehalten, während sich die Inszenierung sonst weitgehend mit bravem Standbein-Spielbein-Wechsel begnügt.

Was dem Text fehlt, nämlich Dynamik und Bewegung, das sucht die arg biedere Inszenierung vergeblich mit Bedeutungsmusik, Gitarrenriffs und Lichtwechseln zu liefern. Auch nur anderthalb Stunden Theater können lang werden, selbst wenn Pfauen und Hähne aus dem Park noch so eifrig versuchen, Leben ins ruhige Spiel im bei weitem nicht ausverkauften Theaterzelt zu bringen.

 

Muttermale Fenster Blau (UA)
von Marianna Salzmann
Ruhrfestspiele Recklinghausen, Koproduktion mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe
Regie: Carina Riedl, Bühne und Kostüme: Johanna Preissler, Musik: Arthur Fussy, Dramaturgie: Tobias Schuster.
Mit: Lisa Schlegel, Michael Brandt, Ronald Funke.

www.ruhrfestspiele.de
www.staatstheater.karlsruhe.de

 

Alles über die Dramtikerin Marianna Salzmann auf nachtkritik.de im Lexikon.

 

Kritikenrundschau

"Zu wenig" fasst Edda Breski im Westfälischen Anzeiger (21.5.2012) ihreen Eindruck von Stück und Inszenierung zusammen. Marianna Salzmann versuche sich an einer Liebesethik. Am Ende aber stehe nicht nur "keine Antwort", es gebe auch kaum mehr eine Frage, die zu formulieren wäre. Trotz des intensive Schauspieler-Trios reicht das der Kritikerin nicht aus. Mit Blick auf die Regie spricht sie von "Einrichtung", nicht aber von "Inszenierung".

"Das Herz ist ein kräftig gebauter Schließmuskel"? Dass die im Prinzip spannende Konstellation tatsächlich unspezifisch bleibt und mit coolen Nasweisheiten aufgefüllt werde, gehöre zu den Schwächen von Salzmanns Stück, schreibt Judith von Sternburg in der Frankfurter Rundschau (29.5.2012). "Angesichts der Übersichtlichkeit der Ausdrucksformen kann auch Regisseurin Carina Riedl den Text nicht zum Flirren bringen, oder was auch immer man sich hier erhoffen könnte. Die an für sich nicht unsympathische Weigerung, das Geschehen und den Inzest – war doch Gewalt im Spiel? Ist das Leben der  Beteiligten  ruiniert? – zu kommentieren oder wenigstens einzuschätzen, endet  in einer Harmlosigkeit."

 

Kommentare  
COMMENT_TITLE_RE Muttermale Fenster blau (UA) – Marianna Salzmanns prämiertes Inzest-Stück in Recklinghausen uraufgeführt
Bei der Besprechung von Hartmut Krug hätte ich mir ein klein bisschen mehr exakte Vorab-Recherche gewünscht, wie sie zum Handwerkszeug seriöser Kritiker gehört (und zu denen zählt Krug ja eigentlich!). Marianna Salzmann "studiert" nicht an der HdK, sondern sie hat ihr Studium bereits abgeschlossen. Außerdem ist sie längst kein unbeschriebenes Blatt mehr, das "neu ausgeguckt" werden muss, denn bereits zu einem ihrer ersten Stücke ("SATT"), uraufgeführt vor über einem Jahr am Marstall in München und nachinszeniert(!) am Schauspiel Essen (also kein "Uraufführungs-Hype"!), haben sich so prominente Stimmen wir Christine Dössel und Vasco Boenisch geäußert, jeweils in der Süddeutschen Zeitung(!). Der Kleist-Förderpreis wurde völlig zu Recht an sie vergeben: "ein auf den ersten Blick einfach daherkommendes, aber raffiniert gebautes, eindringliches und zutiefst verstörendes Stück einer besonders begabten jungen Autorin", wie es in der Begründung der Jury heißt. Man wird von ihr garantiert noch hören! Leider gibt es in manchen Kritikerkreisen derzeit auch eine eine Mode, die darin besteht, einen jungen Autor erst mal zu loben, ihn dann aber spätestens beim dritten Stück zu "deckeln", damit ihm der Ruhm nicht zu Kopf steigt. Soeben waren Nis-Momme Stockmann und Oliver Kluck dran, und jetzt eben Marianna Salzmann. Wer das "Deckeln" aushält und trotzdem unverdrossen weiter schreibt, der hat die Feuerprobe bestanden und darf dann auch wieder gelobt werden.
Muttermale, Recklinghausen: Germany's Next Top-Playwright
Wer mal mit Leuten, die z.B. für den Kleistförderpreis arbeiten, aber auch anderen Gremienmenschen zusammengearbeitet hat, und um die häufigen betriebshermetisch gefönten und doch arg limitierenden und sehr normalen Neurosen weiss, der weiss auch, was es bedeutet, wenn dieser gewöhnlich fragwürdige - nicht nur weil ein- bzw. abgeschliffene - Kunstfilter, häufig emotional auffälliger, dagegen latent bornierter (leider zwei Seiten derselben Medaille) Fachleute hinterher "von einer besonders begabten jungen Autorin" spricht. Was im Umkehrschluss überhaupt nicht heisst, dass Frau Salzmann kein Talent besäße, das Geld und die Aufmerksamkeit verdiente eigentlich fast jede(r) ernsthaft arbeitende Autor(in), denn - wer es noch nicht weiss - großes Talent zum Schreiben haben sie eigentlich alle; aber zum Geschäft der Festigung der eigenen Definitionsstellung gehören nun mal mitunter hanebüchene Superlative dazu. Das muss man behandeln wie und ist nichts anderes, als die gewöhnliche PR irgendeiner Agentur. Und wenn die vierte Gewalt hier in persona Hartmut Krug mal kräftig dagegenhält, ist das mehr als gesund für den Betrieb. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass er davon absieht, doch spürbar persönlich auf die Autorin zu zielen, als vielmehr gegen das System der eigentlich Verantwortlichen, nämlich gegen jene Instanzen, die sich herausnehmen, als quasi-objektive Autoritäten, die Förderung zu steuern: Der mediocer-normative Kulturgremienpups (sorry...) geistig meist saturierter Kulturfunktionär(e)(innen) gerne im Handschlag mit den Schreibschulen, die vielleicht mal ihre Arbeit überdenken sollten, vor allem im Hinblick darauf, wohin sie die (oft zu) jungen Leute symptomatisch steuern. Die häufig anzutreffende Etüdenhaftigkeit von Schreibschulenstücken wird dabei dummerweise oft mit Meisterschaft verwechselt, wie es doch gerne immer diese komischen, künstlerfernen Schullehrertypen taten, die über die technische Verwendung von Mitteln durch einen - vorzugsweise klassischen - Säulenheiligen in höchstes, devotes Schwärmen gerieten, als wäre das alles. Die haben's nie begriffen. Die übliche schulmeisterliche Verwechslung von Handwerk und Talent, die das Gespür dafür verloren hat, dass in einem hässlichen Entlein ein Schwan stecken kann, in einem warzigen Frosch ein Prinz. Hier wird allein die äußerliche entweder professionell (Salzmann, Rabe) oder auch sehr hippe, sich in coolem ("Ich scheiße auf Well Made, und Publikum naja...") Revoluzzer-Understatement übende (Kluck) aber letztlich auch kalkuliert nach Theaterklientel-Maßstäben schielende, durchgestylte Oberflächen-Attraktivität honoriert. Wer inhaltliche Substanz fordert, wird da fast schon als altmodisch belächelt, durch die unheimlich vielen Berufszyniker im Betrieb. Was gesucht wird, ist immer wieder Germany's Next Top-Playwright! Wie viele - bezeichnender Weise gerne weibliche - Hoffnungen, wurden da schon übel durchgenudelt.... Wer mal ein Stück über den Castingwahn schreiben will, sollte sich doch bitte nicht profaner Weise Dieter Bohlen oder Heidi Klum vornehmen, sondern ehrlicherweise lieber Kleistförderpreis, Berliner Nacht der Autoren, Stückemarkt, Heidelberger Autorenschaulaufen also all diese ganzen im Grunde für die teilnehmenden Autoren(innen) sehr entwürdigenden Wettbewerbe. Obwohl, damit wird er oder sie wohl leider bei den Gremien nicht durchkommen...egal wie clever und geschliffen es gebaut ist...sic! Und im Gegenteil wohl eher schön in die Tonne geschwiegen - Und damit wird immer mehr das Was hinter einem aufgeblähten Wie zur Nebensache. Diese merkliche Bevorzugung des Gewusst-Wie bzw. der untergründigen Schulhandschriften (bzw. der damit verbundenen Biographien), tut der neuen Dramatik schon länger nicht gut, höhlt sie auf Dauer mit Sicherheit aus. Nehmt Euch die mittlerweile untote, schauderhaft allein und verlassen nur um sich selbst kreisende Neue Musik-Szene als warnendes Beispiel! Und gerade der Kleistförderpreis hat sich in der Vergangenheit nicht gerade als ein verlässlicher Indikator für sich gesund entwickelnde nachhaltige Autorenbiografien erwiesen. Wo sind sie bloß alle hin... Es hieß mal "Pop will eat itself". Das war falsch, aber die Neue Deutsche Dramatik ist auf dem besten Wege dorthin.
Muttermale Fenster blau, Recklinghausen: schwacher Jahrgang
"The movie tells us how to desire and what to desire." ein Zitat frei nach Slavoj Žižek.
Gerade das finde ich am Theater und insbesondere an diesem Stück faszinierend. Niemand sagt mir, was ich zu denken oder zu fühlen habe. Passiert dann doch eine Regung, so lerne ich etwas über mich selbst, bekomme die Chance auf Weiter-Entwicklung, nicht Reproduktion. ´Welche Menschen befinden sich im Fokus meiner Sehnsucht; und was machen diese oder jene dort, obwohl sie so gar nicht hineinpassen`- nur zwei von vielen Fragen, die sich mir während der Aufführung gestellt haben.
Sollte man nach diesem Stück nicht selber zu Fragen oder Antworten gekommen sein, bedeutet das für mich, dass der Geist voll sein muss von Vorstellungen, Ideen und Meinungen, dass das Glas voll ist und kein Bedarf ist, sich neuen/alten Inhalten zu stellen. Die eigene Meinung wurde zur Hoheit erklärt. Wohl die neue Haupteigenschaft der heutigen Theaterkritik (schwacher Jahrgang wohl!) und wie ich hier feststellen muss auch einer einfältigen.
Wie satt muss man sein, dass einen ein solches Stück und solche Darstellung nicht selbst zum Denken anregt?! SATT - so heißt übrigens ein anderes Stück der Autorin...
Muttermale Fenster blau, Ruhrfestspiele: genauere Erläuterung
@ 555Nase: Slavoj Zizek verwendet das genannte Zitat zum Thema Film bekanntlich in kritisch-hinterfragender Absicht, sprich: Es geht darum, was wir begehren SOLLEN, was offenbar wird, wenn wir uns zum Beispiel einerseits typische Hollywoodschmonzetten und andererseits typische Pornofilme anschauen. Beides im Grunde nur Geschäftmodelle zur Umsatzsteigerung auf dem Markt der Kapitalinteressen ("wo Lügen gekauft werden", Bertolt Brecht).

Und was meinen Sie jetzt mit dem folgenden Satz?: "Welche Menschen befinden sich im Fokus meiner Sehnsucht; und was machen diese oder jene dort, obwohl sie so gar nicht hineinpassen"? Könnten Sie das mit Bezug auf dieses Stück/diese Inszenierung noch ein wenig genauer erläutern?
Muttermale Fenster blau, Ruhrfestspiele: Intensität der Sehnsucht
@winziger Mäusepenis?: Genau deswegen habe ich das Zitat angebracht. Slavoj Žižek-kritisch-hinterfragend; Stück und Inszenierung geben eben nicht den Lügen des Marktes nach und erklären uns NICHT, was wir begehren sollen. Keine gekauften Meinungen.
Zum Thema Fokus meiner Sehnsucht: Da ich keine Erklärung bekommen habe und auch keine selbst erfinden konnte, warum Vater und Tochter hier zusammenkommen, kam ich schnell zu der Frage, wer sich in meinem Umkreis befindet. Dabei habe ich Konstellationen mit anderen Menschen entdeckt, die ich auch nicht erklären kann, weder mir selbst noch anderen, oder warum sie weiter Bestand haben. Außer Nächstenliebe zählt als logisches Argument, was auch im Stück greifen würde. Und so stellte sich mir schnell die Frage nach meinen Zielen und Wünschen. Ich habe in Bezug auf das Stück nicht nach Moral und Ethik in Sachen Inzest gesucht, vielmehr meinen Fokus auf den Bedürfnissen der Protagonisten gehabt, die offensichtlich gesellschaftliche Schranken leicht überwinden können, wenn auch nicht ignorieren. Und diese Intensität der (Sehn-)sucht ist mir beim Lesen sogar noch mehr aufgefallen als beim Schauen.
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