"Schon unangenehm"

20. April 2013. Wie die Aachener Nachrichten berichten, organisiert die Kulturpolitik der Stadt sich fraktionsübergreifend, um künftige Naziaufmärsche vor dem Aachener Theater zu verhindern. Vor einem knappen Monat hätten rund 80 Anhänger der neuen rechtsextremen Partei "Die Rechte" die Reichsflagge vor dem Aachener Theater geschwenkt. Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass Rechte vor dem Kulturhaus in der Innenstadt aufmarschierten. "Bereits im November 2009 und 2008 sogar an Heiligabend riefen sie dort ihre Hetzparolen." Die Polizei hätte immer wieder die Auflage erteilt, die Kundgebungen vor das Theater zu verlegen – und das mit Sicherheitsaspekten begründet.

Die städtischen Betriebsausschüsse Kultur sowie Theater und VHS hätten nun in einer gemeinsamen Sitzung am Donnerstagabend fraktionsübergreifend einen Antrag der Grünen beschlossen, demzufolge die Stadtverwaltung prüfen solle, wie die Stadt beziehungsweise das Theater sich künftig gegen rechte Kundgebungen am exponierten Theaterplatz positionieren oder diese sogar verhindern kann. "In Sachen Theater wünschen sich alle Kulturpolitiker ein klares Tabu – notfalls sogar durch eine Umwidmung des Platzes", schreibt die Zeitung. Denn der gehöre ganz normal zum öffentlichen Raum – und könne deshalb nach der Begründung des Rechtsamtes nicht als Versammlungsstätte komplett ausgenommen werden.

Außerdem diskutierten die Kulturpolitiker die Planung einer groß angelegten Gegenaktion, wenn die nächste Nazi-Demonstration ansteht. Das könnten sich, so die Aachener Nachrichten, auch die Verantwortlichen am Theater vorstellen. Im März allerdings sei die Verlegung vom Elisenbrunnen zum Theater sehr kurzfristig passiert, wird Geschäftsführer Udo Rüber zitiert: "Wir hatten im Haus an dem Tag eine Preisverleihung. Einige Besucher kam wegen des Aufmarschs nur schwer zu uns. Das war schon unangenehm."

(sd)

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