Sieger

München, 6. Oktober 2013. Die Münchner Förderpreise für deutschsprachige Dramatik gewannen gestern Abend Sascha Hargesheimer mit seinem Stück "Polen ist mein Italien" (7.000 Euro), Magdalena Schrefel mit "Danke, dass ich jetzt Ihren Hund halten darf" (5.000 Euro) und Juliane Stadelmann mit "Ingrid ex Machina" (3.000 Euro). Der dreigeteilte Münchner Förderpreis wurde am Ende der Langen Nacht der Neuen Dramatik in den Münchner Kammerspielen verliehen. Den undotierten Publikumspreis erhielt Magdalena Schrefel.

foerderpreis sieger 2013 280 andrea huber uv.l.: Madgalena Schrefel, Sascha Hargesheimer,
Juliane Stadelmann, Dr. Hans-Georg Küppers
© Andrea Huber

In Werkstattinszenierungen und szenischen Lesungen hatte das Ensemble der Kammerspiele insgesamt fünf von einer Jury ausgewählte Texte vorgestellt. Neben den drei PreisträgerInnen nahmen Sibylla Hirschhäuser und Mehdi Moradpour am Wettbewerb teil.

Die Stadt München, die Kammerspiele und der Drei Masken Verlag vergaben den Förderpreis in diesem Jahr zum dritten Mal. Die Dotierung mit 15.000 Euro verdanken die Stifter einer Spende der Edith-und-Werner-Rieder-Stiftung. Die Preise überreichte Kulturstadtrat Hans-Georg Küppers.

Der Förderpreisjury gehörten Hans-Georg Küppers (Kulturreferent der Landeshauptstadt München), Julia Lochte (Chefdramaturgin Münchner Kammerspiele), Guido Huller (Drei Masken Verlag) sowie die Radio-Redakteurin Caroline von Lowtzow und der Autor Feridun Zaimoglu an.

(Münchner Kammerspiele / jnm)

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Kommentare  
Münchner Förderpreis: Gender gerecht?
5 Personen kommen in die Endrunde, 3 sind weiblich, zwei männlich. eine weibliche und eine männliche Person scheiden aus (das sind die ohne Lobby, oder?) - bleiben zwei weibliche Personen im Mittelfeld (Preisgeld zusammen 8.000 €) und ein männlicher Gewinner (Preisgeld 7.000 €). Bis hierhin bleibt festzustellen: Ja, ein strukturelle Benachteiligung des männlichen Nachwuchses gibt es (siehe Auswahl und Preisgeld)!
Und was hat der Gewinner abgeliefert? Eine fiktive Leistung, die dem geborenen Frankfurter über Ostpreußen herbeigedämmert zu sein scheint, angereichert mit zdf-tauglichem Sozialkitsch. Passt erstklassich in das Zeitalter der Restauration, das wir in Deutschland durchleben. Die Literaturgeschichte werden diese (mit Verlaub) (...) nicht bereichern.
Münchner Förderpreis: Sprache
Erstklassig, nicht "erst-klass-ich" - das Deutsch hier graust den Hund.
Münchner Förderpreis: ganz ganz lustig, ganz ganz
Immer auf die dummen Ossis, wa und denn sollnse ordentliche Demokraten werden, wa, einmal stasi immer stasi, wa - Hund? - Hier wimmelts von Hunden, Hunde die es nichtmal in den Dialog zwischen zwei Hunden schaffen würden, das hätte selbst CERWANTES nicht zujelassen - bin ick ma sicha, wa, da reicht det nich ma zum selbstständigen jemüseladen - juten nacht, je zur nachtschicht jetzt - ans fließband, eure münchner steuern erwirtschaften (wo der hauptsitz der firma ist) - ES LEBE DEUTSCHLAND DEN DEUTSCHEN UND DEUTSCH SPRECHEN ALLE GERMAN(IST)EN
Münchner Förderpreis: in Stuttgart auch (fast) nur Männer
zu ihrem ersten beitrag fällt mir gerade ein, daß ich letztens das programm von petras in stuttgart durchgestöbert habe. und da fällt einem doch ganz dicke ins auge, und das mir als MANN, daß dort ausschlieslich MÄNNER inszenieren in allen spielstätten, außer der armen frau pohle, die ein studenten projekt realisieren darf. (ps: ich liebe studenten) MANMANMAN, ich meine natürlich MANNMANNMANN!! ich weiß, paßt eigentlich nicht hierher, aber trotzdem.
Münchner Förderpreis: immerhin keine Töchter und Gattinnen
Danke Im Lustig, da haben sie mal was wirklich wichtiges gesagt, für Stuttgart! Immerhin inszenieren nicht, wie woanders, die Intendantengattinnen oder -töchter. Hasko Weber war emanzipatorisch eindeutig besser aufgestellt. Wie kommt das wohl zustande?
Münchner Förderpreis: kein Widerhall
Ja, daß finde ich auch erschreckend und auch, daß das hier in diesem Forum auf gar keine Resonanz stößt. Das wird einfach akzeptiert und zur Kenntnis genommen. Kein Widerhall.
Münchner Förderpreis: Kurfürstentum?
Ja, verstehe ich auch nicht wirklich in Stuttgart und dann frage ich mich ernsthaft und versuche es mir real vorzustellen, in welcher Form und überhaupt die Frauen in Petras Umgebung damit umgehen!! Also nicht nur das familiäre freundschaftliche Umfeld, sondern auch die Frauen, die ihn umgeben und direkt und professionell mit ihm arbeiten!! Oder doch nur die Struktur des Patriarchen oder Kurfürsten, der gibt und verteilt und die gefolgschaft folgt schweigend und still??!!
Münchner Förderpreis: pro Jungsförderung
Also @4, ich begrüße den Vorstoß von Petras ausdrücklich, auch die Jungsförderung nicht aus den Augen zu verlieren. Die Mädels kriegen, was sie wollen. Wenn ich als Mann zu einem Bewerbungsgespräch gehe, sitzt da eine Jury aus 8 Frauen und einem Mann vor mir, da fühl ich mich diskriminiert!

Und @7: Jungsförderung gleich in die Ecke des Kurfürstentums zu stellen ist feministischer Chauvinismus, absolut unbrauchbar für eine fruchtbare Praxis!

Guten morgen übrigens, die letzten drei Nächte waren hart, falls das hier jemanden oder jefrauden interessiert.
Münchner Förderpreis: Was stört Sie eigentlich?
@ IM Lustig. Entschuldigen Sie bitte, aber wer sind Sie eigentlich? In meiner Wahrnehmung gehen Sie leider äusserst unüberlegt vor. Sie wirken nämlich so, als würden Sie alles dafür tun wollen, um das Vorurteil des beleidigten Ossis samt Stasi-Vorwurfs an sich selbst vorzuführen und darüber eher zu zementieren als aufzulösen. Und dann noch ihre Nachtschichten. Und immer wieder der "selbständige Gemüseladen"(?). Werden Sie doch mal konkret. Was stört Sie hier jetzt eigentlich wirklich? Eine gemeinsame Welt funktioniert doch nur, wenn wir uns mit unseren je speziellen Fähigkeiten zusammentun. Autoren/Denker/Wissenschaftler, Handwerker/Bäcker usw. und die sozialen Bewegungen auf der Straße. Dass so manch ein/e Autor/Autorin das nicht aufgreift, das ist dann möglicherweise tatsächlich einem sozialen Scheuklappenblick geschuldet.
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