28. Oktober 2013. Wenn sie sich heute in alten Komödien-Filmen zufällig selber sieht, ist "das doch eigentlich ganz begabt, was die da macht", hat Cornelia Froboess einmal über sich gesagt. Natürlich aus der sicheren Position einer der profiliertesten Schauspielerinnen der Republik: Wer sie einmal in einer Dieter-Dorn-Inszenierung gesehen hat, an den Münchner Kammerspielen oder später am Residenztheater, wird ihren herb-direkten Zugriff nicht vergessen.

anarchistin2 280 matthiashorn uFroboess, links, in "Die Anarchistin"
© Matthias Horn
Etwa in Botho Strauß' "Die eine und die andere" von 2005 mit Gisela Stein: ein hinreißender Zickenkrieg, ein sprachsensibler Schlagabtausch auf höchstem Niveau. Oder ihre resignierte, geradezu jenseitige und doch böse aufleuchtende Großmutter in Martin Kusejs Woyzeck im Jahr 2008. Zwei der drei sie prägenden Regisseure, Thomas Langhoff und George Tabori, sind tot, Dieter Dorn hat kein Haus mehr. Sie selbst aber macht weiter, zuletzt in Die Anarchistin. Wer bei Cornelia Froboess dennoch nur an die süße "Conny" denkt, an "Pack die Badehose ein" und "Zwei kleine Italiener", an Grand Prix und Peter Kraus – stimmt, auch das war alles "ganz begabt". Und doch sind wir, die Bühnenliebenden, froh, dass sie sich einst so entschieden dem Theater zuwandte, trotz ihrer Ausflüge zum Fernsehen und zum Film. Wo wiederum Großes entstand wie etwa Fassbinders Melodram "Die Sehnsucht der Veronika Voss". Wir gratulieren Cornelia Froboess herzlich zum 70. Geburtstag! (geka)