Streit um Theaterförderung in Wien
Das Geld ist also da!!!
Wien, 28. November 2013. In Wien spitzt sich der Streit um die Kulturausgaben der Stadt zwischen freier Szene und großen Häusern zu. Anlass ist die Entscheidung der rot-grünen Stadtregierung, die bis dato mit rund 37,1 Millionen Euro geförderten Vereinigten Bühnen Wien 2014 mit 4,9 Millionen Euro zusätzlich zu bezuschussen. Die Vereinigten Bühnen Wien produzieren Oper im Theater an der Wien sowie Mucisal im Ronacher und im Raimundtheater. Es habe ein massiver Stellenabbau gedroht, erläutert der Grünen-Kultursprecher Klaus Werner-Lobo die Entscheidung im Standard (27.11.2013).
Der Beschluss wird von der IG Freie Theaterarbeit auf ihrer Website scharf kritisiert. Damit erhöhe sich "die Kluft zwischen den Freien und den großen Häusern noch einmal massiv!" Mit einigen Eckdaten umreißt sie den Zustand der freien Szene Wiens: "Obwohl der freie Sektor laut Evaluation beinahe die Hälfte der ZuschauerInnen erreicht, erhält er nicht einmal ein Viertel der Mittel." Seit zehn Jahren gebe es "keine Erhöhung der Projektfördermittel", das Geld für freie Gruppen sei bei den mehrjährigen Förderungen "signifikant gesunken", der gesamte Sektor schlittere in "juristische Graubereiche".
Mit der aktuellen Etaterhöhung für die Vereinigten Bühnen Wien sei nunmehr bewiesen: "Das Geld ist also da!!!" Die IG Freie Theaterarbeit fordert daher "die Erhöhung der Projektmittel für freie Gruppen auf fünf Millionen Euro" sowie die "Erhöhung der Projekt- und Konzeptförderungen für freie Gruppen auf ein Niveau, das die Einhaltung arbeits- und sozialrechtlicher Rahmenbedingungen ermöglicht". Zudem verlangt sie die "Angleichung der Fördermargen an das Niveau der Richtgagenbroschüre: 3.000 Euro pro Person und Monat, egal ob angestellt oder selbstständig."
(Standard / IG Freie Theaterarbeit / chr)
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