Die Richtige

16. Dezember 2013. Gestern wurde bestätigt, dass Monika Grütters (CDU) im neuen Kabinett der Großen Koalition den Posten der Staatsministerin für Kultur und Medien übernehmen wird. Die ersten Presse-Reaktionen fallen wohlwollend aus: Sie ist die Richtige.

"Die Berufung verheißt ein hohes Maß an Kontinuität", schreibt Eckhard Fuhr in der Welt (16.12.2013). Bernd Neumann habe die Bundeskulturpolitik so entschieden auf Konsens gebürstet, dass man sich heute gar nicht mehr vorstellen könne, sie könnte zum Gegenstand parteipolitischer oder gar ideologischer Kontroversen werden. "Neumann hatte die sozialdemokratische Parole 'Kultur für alle' parlamentarisch umgedeutet in 'alle für Kultur'." Dass sich daran nichts ändert, liege im Interesse all jener, die unter der Obhut der Bundeskulturpolitik stehen oder doch von ihr wenigstens hilfreiche Stützung erfahren.

"Der politische Konsens in der Kulturpolitik des Bundes muss allerdings gepflegt werden", so Fuhr. Neumann wisse, wie man Strippen zieht. Die Parteikarriere von Monika Grütters sei zwar nicht ganz so lang, aber was das politische Handwerk angeht, sei Grütters "alles andere als unbedarft". Also meint Fuhr: "Die Kulturpolitik des Bundes ist in guten Händen."

Während Neumann vor allem Verdienste bei der Konsolidierung des Amtes erworben und stets einen Blick für die Bedeutung des kulturellen Erbes bewiesen hat, "wird Monika Grütters vor der Aufgabe stehen, die kulturpolitischen Parameter auf die digitale Herausforderung auszurichten", schreibt Harry Nutt in der Berliner Zeitung (16.12.2013). Denn der Appell von mehr als 560 Schriftstellern gegen die Missachtung des Datenschutzes hat zuletzt gezeigt, dass die Verschränkung von Urheberrechtsfragen, Medienpolitik und Bürgerrechten im Kern auch eine kulturpolitische Aufgabe ist.

So groß die Fußstapfen Bernd Neumanns auch sein mögen, wird es Monika Grütters doch nicht an Aufgabenfeldern mangeln, in denen sie neue Akzente setzen kann. "Ihr größtes politisches Pfund ist ihre persönliche Integrität." Monika Grütters genieße die Achtung vieler Künstler und Kulturmanager. Sie hat es als Politikerin erworben, weil sie die Freuden und Leiden kultureller Kreativität auch als Macherin kennengelernt habe.

 

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