Künstler der Emanzipation

6. Januar 2014. Anlässlich des Erscheinens des neuen Stückebandes "Kill Your Darlings" von René Pollesch stellt Andreas Tobler im Tages-Anzeiger (5.1.2014) die Prämissen von Polleschs Arbeit vor und beschreibt seine Stücke – mit Polleschs Worten – als "Sehhilfen für die Wirklichkeit". Polleschs Theater funktioniere, weil es "die emanzipierteste Form von Theater ist, die man sich denken kann". Es präsentiere "autonome Schauspieler, die sich während der Proben für die Gedanken und Sätze entschieden haben, die sie auf der Bühne sprechen. Und statt der Erschaffung fiktiver Welten, gibt es bei ihm den scharf gestellten Gedanken."

In all dem hielten Polleschs Stücke auch für den Zuschauer "Emanzipationsangebote" bereit: "Sie haben das Potenzial, uns von dem zu befreien, was uns reguliert, in unseren Möglichkeiten beschränkt oder gar nicht zu leben ist. Dazu gehören die Standarderzählung von Mann und Frau, der Zwang zur kreativen Selbstverwirklichung, der Glaube an die absolute Liebe oder der Wunsch nach dem perfekten Tag. All das wird bei Pollesch als Erfindung entlarvt."

(chr)

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