Neger muss man sagen dürfen

6. Mai 2014. Die Bild Zeitung (5.5.2014) feiert Frank Castorf als den "Rockstar unter den Regisseuren". Seine Theater-Stücke seien immer noch "so kraftvoll und wild", dass er jetzt mit "Reise ans Ende der Nacht" zum Theatertreffen eingeladen worden sei.

Bild behauptet weiter, dass "Deutschlands einflussreichster Theatermacher" erstmals über seine "schwere Lebenskrise" rede und geht auch gleich ganz nah ans Schmerzzentrum heran: "Seit Langem heißt es, er wäre drogensüchtig." Aber dann kommt leider nichts weiter über Lebenskrise und Drogen, sondern nur kleine Spitzen gegen die "soliden Strickjackenträger" und das schon bekannte Gedöns von der Freiheit und der Radikalität, die es selbstverständlich erlaube "Tabu-Begriffe wie Neger zu sagen", was von "Schwarzen als rassistisch kritisiert" werde. Die Bildzeitung zitiert FC direkt: "Beim Kampf für Kunstfreiheit bleibt Castorf unnachgiebig: 'Das ist es, was ich fürs Theater mache.'"

(jnm)

 

 

Kommentare  
Castorf beichtet Bild: Endlich mal ne Revolution
Na das ist doch mal ne Revolution,in der Bildzeitung die Neger endlich wieder Neger nennen dürfen.Der Frank ist ja wirklich ein Held!
Castorf beichtet Bild: Auf Stilettos hängengeblieben
Kleine Spitzen gegen "solide Strickjackenträger"? Was hat denn jetzt eine Strickjacke und/oder überhaupt: Was hat die Kleidung mit dem Menschen zu tun? Castorf ist dann wohl auf unsoliden Frauen auf Pumps/Stilettos und/oder auf Prostituierten hängengeblieben. Sind so kleine Retour-Spitzen. Und "Neger" muss man sagen dürfen. Ja. Genau. Weil man sich nämlich erst dann wirklich mit diesem historisch und gegenwärtig problematischen Begriff, welcher sich nach Foucault immer auch auf die Lebenspraktiken dieser so be-zeichneten Menschen auswirkt, auseinandersetzt. Castorf, du, Entschuldigung, Sie Neger!
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