Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für Jaron Lanier
Auf digitale Kategorien reduziert
5. Juni 2014. Der amerikanische Informatiker und Internetvordenker Jaron Lanier erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Das gab der Stiftungsrat des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels bekannt, der den mit 25.000 Euro dotierten Preis seit 1950 vergibt.
Jaron Lanier, 1960 in New York geboren, sei, so die Mitteilung des Börsenvereins, Mitkonstrukteur der digitalen Welt. In seinen Werken setze er sich mit der immer größer werdenden Diskrepanz zwischen Mensch und Maschine sowie Wirklichkeit und virtueller Realität auseinander. Eindringlich weise Lanier auf die Gefahren hin, die unserer offenen Gesellschaft drohen, wenn ihr die Macht der Gestaltung entzogen wird und wenn Menschen, trotz eines Gewinns an Vielfalt und Freiheit, auf digitale Kategorien reduziert werden. Auch die Nutzbarmachung und der Missbrauch von Wissen und Daten würden von ihm thematisiert. "Mit der Forderung, dem schöpferischen Beitrag des Einzelnen im Internet einen nachhaltigen und ökonomischen Wert zu sichern," wird aus der Begründung des Stiftungsrats für die Preisentscheidung ztiert, "setzt Jaron Lanier sich für das Bewahren der humanen Werte ein, die Grundlage eines friedlichen Zusammenlebens, auch in der digitalen Welt, sind."
Die Verleihung findet während der Frankfurter Buchmesse am 12. Oktober 2014 in der Paulskirche statt.
(Börsenverein / sle)
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