Schauspieler und Fernsehlegende

18. Juli 2014. Der Schauspieler und Showmaster Dietmar Schönherr ist tot. Das melden verschiedene Medien, darunter Spiegel-Online. Schönherr wurde nicht nur als Film- und Fernsehschauspieler bekannt, sondern auch durch sein soziales Engangement. Gemeinsam mit dem Dichter Ernesto Cardenal baute er etwa in Nicaragua das Kulturzentrum Casa de los Tres Mundos für Kinder und Jugendliche auf.

Schönherr wurde 1926 in Insbruck geboren. Bevor er seine Schauspielkarriere begann, hatte er in seiner Geburtststadt Architektur studiert. In den ersten Nachrkriegsjahren arbeitete Schönherr als Reporter, Autor, Rundfunksprecher, Schauspieler, Regisseur und bald auch als Moderator - zunächst beim Österreichischen Rundfunk, dann beim WDR. Fernsehgeschichte schrieb er in den 1960er und 1970er Jahren u.a. als Kommander des Raumschiffs Orion in der Serie "Raumpatroullie", als Moderator der legendären Familienshow "Wünsch Dir was" (gemeinsam mit seiner Frau Vivi Bach) und ab 1973 schließlich als Moderator der ersten deutschen Fernsehtalkshow "Je später der Abend". Er war die deutsche Stimme u.a. von James Dean und Steve McQueen. Darüber hinaus war er auch als Autor und immer wieder auch als Theaterschauspieler erfolgreich. Seit vielen Jahren lebte Dietmar Schönherr auf Ibiza. Dort ist er in der vergangenen Nacht im Alter von 88 Jahren gestorben.

(sle)

 

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Kommentare  
Dietmar Schönherr: unvergessen
Unvergessen, mit welcher Penetranz Schönherr die Schauspielerin Schneider in seiner Sendung "Je später der Abend" ins Verhör genommen hat.

http://www.youtube.com/watch?v=ZffPYqBiufE
Dietmar Schönherr: Verhör?
vom verhör merke ich nichts.
sie gefallen mir. sie gefallen mir sehr, sagt die schneider zu b.d.
und ja man erinnert sich daran. - sie ist sichtlich bewegt. was hat sie bewegt? seine skandalgeschichten? sie und er, oder eher er+sie -
dominieren die Scene. - das waren noch kerle! banküberfall, vergewaltigung usw.
und dietmar schönherr wirkt dagegen eigentlich nicht besonders stark . . .
Dietmar Schönherr: Wie meinen?
@ knacki: Sind Sie bescheuert?! Oder wie meinen Sie das? Meinen Sie wirklich, dass Frauen auf solche "Kerle" wie Verbrecher und Vergewaltiger stehen? Sicher nicht!
Dietmar Schönherr: Die Schneider!
die frauen? - die schneider. oder war ihr verhalten wiederum auch nur gespielt, geprobt, inszeniert und beabsichtigt?
Dietmar Schönherr: zu Romy Schneider
@ knacki: Nachdem ich dieses Interview nun vollständig (mit dem Halbstarken) gesehen habe, würde ich sagen: Es ging Romy Schneider um wirkliches Interesse an dem ganz anderen Leben als dem ihren, dem bürgerlichen. Vielleicht hatte sie auch einfach nur genug davon, wie sie ja auch selbst sagt, permanent mit diesem weiblichen "Sissi-Image" identifiziert zu werden. Und lieber knacki, es gibt Leute, die wissen trotzdem ganz genau, wo sie eigentlich hingehören, auch wenn sie mit denen "unten" denken und mitfühlen können. Insbesondere geht es hier dann wohl auch um die Herausstellung des Unterschieds zum "rohen Urkommunismus für Anspruchslose" (Dietmar Dath) der knackis:

"Sie kicherte. 'Wer sonst', sagte sie, fast singend, jedenfalls beschwingt, 'soll den Grabenleuten helfen, wenn nicht eine, die nie richtig dazugehört hat?" (Dietmar Dath, "Die Abschaffung der Arten")
Dietmar Schönherr: Provokateur
romy wollte mit ihrem braven "sissi"-image brachen und legte ihre hand auf die des verurteilten ex-bankräubers: sie gefallen mir. sie gefallen mir sehr. es knisterte so sehr GANZ DEUTSCHLAND WAR ERREGT. und was tat schönherr? - er grinste. (er blieb immer der geniale provokateur).
so steht es geschrieben . . .
Dietmar Schönherr: worum es Romy Schneider nicht ging
@ knacki: So beschreiben SIE das. Ich habe es -ganz bewusst - anders beschrieben. Denn ich sympathisiere hier nicht mit Ex-Bankräubern, die erst Jura studieren und dann aus lauter Lust an der Gewalt und/oder dem Wunsch, mit den eigenen Eltern zu brechen, eine Bank überfallen. Das ist auch nur der pure Überdruss und für mich daher kein politischer Akt. "Brechen" und "ganz Deutschland war erregt" - nein, darum ging es Romy Schneider sicher nicht. Ihnen vielleicht.
Dietmar Schönherr: Zerschlagt die Banken
Und gleichwohl muss man die Dinge ins Verhältnis setzen. Nur in dem Sinne kann ich Banküberfälle "verstehen". Weil und wenn einer sich eben gerade nicht abhängig macht vom Geld, im Sinne von "Geld zählen macht glücklich", sondern weil einer eher mit Brecht fragt: Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Das Bankensystem muss umgestaltet werden (siehe dazu zum Beispiel Hickels "Zerschlagt die Banken. Entmachtet die Finanzmärkte. Eine Streitschrift"), wenn der Humanismus nicht immer wieder mit Füßen getreten werden soll, auch und gerade über das "unsichtbare", abstrakte Bankensystem und seine Perversion der Theorie der "unsichtbaren Hand des Marktes".

(Die Redaktion bittet in meiner Person darum, unter dieser Meldung wieder zu Dietmar Schönherr zu posten. Danke! wb)
Dietmar Schönherr: Link zur Berliner Zeitung
Stimmt, Entschuldigung Wolfgang Behrens. Hier noch ein Link zur Sache Schönherr. Besonders zu beachten, der letzte Absatz:

http://www.berliner-zeitung.de/medien/zum-tot-von-dietmar-schoenherr-so-einer-fehlt,10809188,27885068.html
Dietmar Schönherr: abgeschrieben
6. hat seinen Text aus der "Bild"-Zeitung abgeschrieben.
"Der "Orion"- Kapitän ist bei den Sternen"
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