Theater mit Mäzen

5. September 2014. Das Wolfgang Borchert Theater (WBT) in Münster eröffnet morgen die Spielzeit in seinem neuen Theater im Flechtheimspeicher am Hafen des Dortmund-Ems-Kanal. Das Eröffnungsstück "Die letzte Soirée" hat die Berliner Autorin Arna Aley im Auftrag des WBT geschrieben. In seinem Zentrum steht der Namensgeber und Vorbesitzer des Speichers, der in Münster geborene und von den Nationalsozialisten 1933 aus Deutschland vertriebene Kunsthändler und Verleger Alfred Flechtheim.

meinhardzanger-im-neuen-wbt c wbt uMeinhard Zanger mit einem Bild von Alfred
Flechtheim im neuen Theater
© Wolfgang Borchert Theater 
Die neuen Theaterräume im alten Speicher waren aufgrund der außergewöhnlichen Enge und räumlichen Beschränktheit der bisherigen Spielstätte am nahe gelegenen Hafenplatz nötig geworden. Im Flechtheimspeicher steht nun eine doppelt so große Bühne, mit mehr als doppelt so hohem Bühnenraum zur Verfügung. Die Zahl der Zuschauerplätze erhöht sich von 100 auf 146.

Besitzer und Bauherr des Speichers sind die Stadtwerke, die das Gebäude saniert haben (Münstersche Zeitung, 29.7.2014). Der Mieter ist der Mäzen des Theaters, der Unternehmer und ehemalige Springreiter Hendrik Snoek, der es an den Förderverein des Wolfgang Borchert Theaters weitervermietet.

Um das neue Theater bespielbar zu machen, waren Investitionen von 1 Million Euro nötig, die durch Spenden, Förderungen der Stadt Münster und der NRW-Stiftung sowie den Verkauf von Stuhlpatenschaften zusammengebracht wurden.

Das Wolfgang Borchert Theater ist laut eigener Angaben "ein professionelles privates Theater in Münster (Westfalen) mit eigenem festen Ensemble, bestehend aus etwa fünf Schauspielern, das durch rund 15 Gastschauspieler ergänzt wird. Es wurde am 29. Dezember 1956 gegründet und ist eines der ältesten privaten Theater in Deutschland." Seit 2006 unter der Intendanz des Kölner Regisseurs und Schauspielers Meinhard Zanger, hat das Theater einen Jahresetat von ca. 1 Million Euro, der vom Verein zur Förderung des Wolfgang Borchert Theaters e. V. sowie durch Zuschüsse der Stadt Münster, des Landes Nordrhein-Westfalen und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe aufgebracht wird.

(Münstersche Zeitung / Westfälische Nachrichten / Wikipedia / jnm)

 

 

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