Weltbühnenpräsenz

2. Juni 2014. Die israelische Schauspielerin Hanna Maron ist tot. Maron ist am Sonnabend im Alter von 90 Jahren in Jerusalem gestorben, meldet u.a. die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

1923 als Hanna Meierzak in Berlin geboren, floh sie mit ihrer Familie vor der Verfolgung der Nationalsozialisten 1933 zunächst nach Frankreich; später wanderten sie nach Israel aus.

Ab 1940 war Maron Ensemblemitglied des Habima Theaters und entwickelte sich zu einer der populärsten Schauspielerinnen Israels – 1973 bekam sie den renommierten "Israel Prize". Vorher hatte sie in der ersten Theaterproduktion von Erich Kästners "Pünktchen und Anton" Pünktchen gespielt, außerdem u.a. in Fritz Langs "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" mitgewirkt.

1970 wurde Maron bei dem Anschlag palästinensischer Terroristen auf die Passagiere eines El Al Flugs nach Tel Aviv schwer verletzt – trotz des Verlusts eines Unterschenkels arbeitete sie weiter als Theater- und Filmschauspielerin; das Guiness-Buch der Rekorde nennt sie gar als "Schauspielerin mit der längsten Bühnenpräsenz", berichtet FAZ-Korrespondent Hans-Christian Rößler in seinem Nachruf.

Mit ihren politischen Ansichten habe Hanna Maron sich in Israel "nicht nur Freunde gemacht", so Rößler. "Nach dem Terroranschlag in München hatte die Schauspielerin begonnen, sich für ihre palästinensischen Nachbarn zu interessieren." Mit Hass und Attentaten lasse sich nichts erreichen, habe sie gemeint. "Aber auch wie Israel mit den Palästinensern umgehe, sei völlig falsch."

(FAZ / sd)

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