art but fair initiiert Selbstverpflichtungen für Fairness im Kunstbetrieb
Für einen moralischen Kodex
3. Juli 2014. Der Verein zur Durchsetzung besserer Arbeitsbedingungen im Kulturbereich art but fair hat eine Website für die Erstellung von Selbstverpflichtungen eingerichtet. Angesprochen sind Kunstschaffende, Theaterleitende und Produzierende, Verantwortliche in Kulturpolitik, Verwaltung und Verbänden, Verantwortliche an Schulen, Hochschulen und Akademien sowie Agenturen, Management und Künstlervermittlungen.
"Es geht darum, einen eigenen moralischen Kodex zu entwickeln und zu versuchen, diesen auch im beruflichen Alltag umzusetzen", so der Ausgangsgedanke. Die Selbstverpflichtungen sollen "durch einen breiten Diskussionsprozess, Umfragen und Interviews gemeinsam mit allen Beteiligten" weiterentwickelt werden.
Die Notwendigkeit von Selbstverpflichtungen begründet art but fair wie folgt: "Die auf der Bühne vehement eingeforderten Grundwerte der Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Verantwortung und Demokratie werden in den Betrieben kaum in ausreichendem Maß gelebt. In vielen Branchen sind Teilhabe, Solidarität und Gleichberechtigung heute selbstverständliche Maßstäbe der angestrebten Unternehmenskultur. Ausgerechnet in den 'Kultur-Unternehmen' scheinen diese Werte oft gar keinen Platz zu haben. Die Glaubwürdigkeit staatlich geförderter Kultur steht dadurch auf dem Spiel."
Die Arbeit mit den Selbstverpflichtungen solle der Einführung eines art but fair Gütesiegels den Weg bereiten, die administrativ, logistisch und juristisch momentan noch nicht zu bewerkstelligen sei.
(chr)
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An vielen Stellen werden Selbstverständlichkeiten aufgelistet: Menschenrechte, Arbeits- und Tarifrecht sowie AGG einhalten oder als Vorsitzender eines Interessenverbandes sich für mehr Mittel einsetzen u.a.m.
Müssen wir uns jetzt noch versichern, was unsere grundsätzliche Aufgabe ist?!
Ich würde mich freuen, wenn die Selbstverpflichtungen wirklich Schritte initiieren würden, Neues bringen könnten, und nicht eine Auflistung von Selbstverständlichkeiten herbei zu führen.