Rückendeckung

Greifswald/Stralsund, 20. Juli 2014. Der Intendant und Geschäftsführer des Theaters Vorpommern Dirk Löschner bleibt bis mindestens 2017 im Amt. Der Aufsichtsrat, der den Intendanten vorzeitig zum Sommer 2015 absetzen wollte, konnte die Gesellschafter des Theaters somit nicht überzeugen. Allerdings soll Löschner nicht mehr selbst inszenieren.

Anfang Juli sprach sich eine knappe Mehrheit des Aufsichtsrates des Theaters dafür aus, eine Ausstiegsklausel zu nutzen, wonach der Vertrag schon nach drei (statt fünf) Jahren beendet werden kann. Auch wenn der Aufsichtsrat seinen Vorstoß nicht weiter begründete, geht er wohl darauf zurück, dass Löscher nach Amtsantritt altgediente Ensemblemitglieder entließ und die Zuschauerzahlen in seiner ersten Spielzeit zurückgingen.

Die Gesellschafter des Theaters, Stralsunds Oberbürgermeister Badrow, das Greifswalder Stadtoberhaupt Arthur König sowie der Landrat des Kreises Vorpommern-Rügen, Ralf Drescher, beschlossen nun laut NDR Löschners Vertrag nicht vorzeitig zu beenden. Laut rbb-Kulturradio geschah das aber unter der Verabredung, dass Löschner nicht mehr eigene Inszenierungen herausbringt.

Nachtrag, 21. Juli 2014: Als Konsequenz aus der Tatsache, dass die Gesellschafter somit dem Vorschlag des Aufsichtsrates nicht gefolgt sind, hat – wie die Ostsee-Zeitung meldet – Rainer Steffens sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender niedergelegt.

(mw / NDR)

mehr meldungen

Kommentare  
Intendanz Vorpommern: Einmalige Chance
So hart wie es klingen mag: Mit der gestrigen Entscheidung wurde die einmalige Chance vertan, ja geradezu in einer absurden Art und Weise verspielt, das Theater (insbesondere das Schauspiel) zu retten und für einen Neuanfang zu sorgen. Man muss sich ernsthaft fragen, wie sehr den Gesellschaftern das Haus und die damit verbundene Arbeit am Herzen liegen mag. Wenn sich selbst die Belegschaft so offen und kritisch äußert und dann entschieden wird, dem Intendanten das "Recht auf Inszenierung" zu entziehen, ohne zu berücksichtigen, dass der Niedergang der Sparte Schauspiel nicht allein auf seinen Inszenierungen beruht, dann zweifle ich ernsthaft am realistischen Einschätzungsvermögen der Gesellschafter.

Nun bleiben uns drei weitere Jahre mit weiteren Inszenierungen, Inszenierungsversuchen und einem Leitungsteam im Elfenbeinturm.

Und sollte nach diesen drei Jahren das Schauspiel gänzlich am Boden liegen, schlimmere Situationen möchte ich mir nicht ausmalen, wird man an den 18.7. zurückdenken und sagen:
"Da hätte man die Gelegenheit gehabt, etwas zu ändern, zu verändern."
Intendant Vorpommern: Kakao getrunken
wie peinlich ist das denn? ein inszenierender intendant ist einverstanden, dass er intendant bleiben darf, wenn er nicht mehr inszeniert. wie glaubwürdig, wie identisch, wie richtlinienkompetent ist er denn dann noch? und das soll noch drei spielzeiten gut gehen?
da hat er doch schon den kakao getrunken, durch den er gezogen wurde.
Intendanz Vorpommern: gute Entscheidung
Gratulation zu sinnmachender, verantwortungsvoller Entscheidung!
Intendanz Vorpommern: folgerichtige Entscheidung
Es ist dem Aufsichtsrat des Theater Vorpommern nicht gelungen, nachvollziehbar darzustellen, welche Gründe vorliegen, die eine Entlassung des Dirk Löschner nach dessen drittem Jahr in seiner Funktion als Intendant rechtfertigen. Insofern ist die Entscheidung, Löschner im Amt zu belassen, folgerichtig.
Intendanz Vorpommern: schwere Zeiten
Wenn ein Intendant ein künstlerischer Leiter eines Theaters ist, sollte er die Möglichkeit zur Kunstausübung bekommen. Wenn man die ihm nicht mehr geben will, kann man ihn auch als künstlerischen Leiter entlassen. Nun wird es eine fröhliche Zeit für Intriganten aller Coleur, viel wird passieren, aber ob sich das Theater durch solche Entscheidungen, so nachvollziehbar sie sind, erholen und "auf Kurs" gebracht werden kann, muß man leider bezweifeln. Natürlich kann es auch nicht schaden, wenn man sich vor einem Vertrag über die künstlerische Handschrift/Handwerk eines Intendanten kundig macht, meines Wissens hatte er sich noch nicht als aufallend spannender Regisseur hervorgetan. Alles in allem: schwere Zeiten für den Theaterstandort Greifswald, leider.
Intendanz Vorpommern: Chancen der Auflösung
Ganz gleich, was aufgeführt wird. Die Kulturkritik MV honoriert lediglich das Spiel von Stoffen, die sie mit ihren Mitteln fassen kann. Sie wünscht sich ein Programm wie das, was in den großen Buchhandlungen des Landes zu sehen ist. Als da wären die Regale mit den Touristenreisebüchern und Büchern über die so genannte Heimat, die eine schöne sei. Künstlerbiografien unserer Stars aus dem Osten und Berichte über die gute alte Zeit. Publikum und Leserschaft sind entsprechend konditioniert und bestehen auf ihre Stoffe. Einfach soll es sein, nachvollziehbar und vor allem eine Bestätigung des eigenen Lebensentwurfes. Da wird dann aus einem im Auftrag der Administration tätigen Schwerverbrecher Störtebeker auch schon mal ein Samariter im Dienst der Armen. Das alles ist schlimm und armselig. Es ist Ausdruck einer Einstellung zu den Dingen, wie sie Mecklenburg Vorpommern als Alltagskultur gelebt wird. Wer in diesem Bundesland eine Intendanz antritt, und etwas anderes spielen lässt als lustige bunte Tanzveranstaltungen zur Beruhigung einer assimilierten Bevölkerungsschicht, dem ist in der Vergangenheit weder Achtung noch Dank entgegengebracht worden. Die Kommentare zu dem oben angeführten Bericht geben Zeugnis davon. So hat ein Intendant Löschner es nicht nur mit einem Aufsichtsrat zu tun, der weder die notwendige Geduld, noch ein Verständnis für die Arbeit der neuen Intendanz aufbringt, sondern auch mit Kräften aus dem eigenen Haus, die sich außerstande sehen, diese Arbeit mitzutragen. Dass diese Kräfte, oftmals seit Jahrzehnten durch die Häuser in Stralsund und Greifswald alimentiert, im Grunde noch jeden Prozess der Erneuerung zu unterlaufen wussten, weist darauf hin, dass eine Auflösung des Theaters in völlig andere Strukturen zumindest die Chance in sich birgt, einige dieser Defätisten ein für alle Male loszuwerden.
Intendanz Vorpommern: Mär
@ 6.
ach gottchen, jetzt auch noch die mär vom einsamen, unverstandenen avantgardisten löschner.
wie paßt das denn mit der halbheit zusammen, dennoch intendant bleiben zu wollen?
Intendanz Vorpommern: wer ist gemeint?
Ganz schön demagogisch, Herr Fischer. Bevor Sie so schlechtweg den Mecklenburg-Vorpommern aus dem Hut gezaubert haben, den fragwürdigen Spielplan Löschners angepriesen haben, verdächtigen Sie ganz schnell noch so nebenbei nebulöse "Kräfte, die oftmals seit Jahrzehnten durch die Häuser in Stralsund und Greifswald alimentiert" wurden, finsterer Machenschaften. Wen meinen Sie damit? Auf eine Antwort bin ich gespannt
Intendanz Vorpommern: in Dessau
Wo bleibt die Meldung über die Nichtverlängerung von Generalintendant Bücker in Dessau?
Intendanz Vorpommern: Dessau II
Im Netz ist zu Dessau nicht mehr zu finden als das hier,
aber es ist kein Scherz!
http://buehnenjobs.de/index.php?article_id=11&detail=4279#job-detail
Intendanz Vorpommern: nicht zum Nachteil
Die Entscheidung der Gesellschafter ist natürlich auch eine Entscheidung zur Spielplangestaltung des Dirk Löschner. Als avantgardistisch kann man diese bestenfalls im Vergleich zu dem bezeichnen, was in Rostock, Schwerin und Anklam geboten wird. Insofern bietet Löschner an seinem Haus eine Alternative, sicherlich nicht zum Nachteil für die Vielfalt in der Kulturlandschaft MV
Intendanz Vorpommern: Informieren
Man hätte sich ja in Stendal über den Regisseur und Theaterleiter Löschner informieren können. Hat man wohl nicht getan. Warum dann nicht jetzt den Fehler korrigieren sondern einen abgewatschten Mann durchs Haus laufen lassen? Und der tut sich das sogar an!
Peinlich!
Intendanz Vorpommern: Eignungen
Für Rostock darf ein Steffen Bockhahn nicht Sozialsenator werden, weil er ungeeignet für diesen Posten sei. Abgesehen davon, dass sich diese Frage sowohl für die Vertreter des Aufsichtsrates als auch für die Gesellschafter der Theater stellt, ist zumindest für das Theater Vorpommern noch nicht einmal klar, WER diese Leute sind. Und wie sie zu ihren Posten gekommen sind. Ein Intendant wird üblicherweise über ein Auswahlverfahren gefunden. Er hat sich mit einem Konzept einem Gremium vorzustellen, das zumeist aus bereits amtierenden Intendanten besteht. Dieses Verfahren wurde in jüngerer Vergangenheit in MV bereits umgangen, und zwar mit der Neubesetzung des Theaters Neubrandenburg/Neustrelitz, das im Grunde ohne eine Ausschreibung unter den amtierenden Intendanten Bordelt (Anklam) und Kümmritz (Schwerin) aufgeteilt wurde. Hingegen sollten sich die Mitglieder der Findungskommision zur Personalie Löschner benennen lassen. Was natürlich etwas journalistische Arbeit bedingt - die niemand zu leisten vermag. Deswegen hat es keine Rolle zu spielen, wer Löschner in sein Amt gehoben hat. Viel wichtiger hingegen ist, dass dieser sich aus darum beworben hat.

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regiolinegeo/mecklenburgvorpommern/article130421190/Rostocker-Buergerschaft-will-Bockhahn-als-Sozialsenator-durchsetzen.html
Intendanz Vorpommern: Möchtegern-Theater
Avantgardisten und Neuerer hatten an den Häusern Greifswald wie Stralsund immer ihren Platz und ihr Publikum. Weit öfter als anderswo. Nur muss man sein Handwerk verstehen und nicht Möchtegern-Theater machen wie die Löschner-Brüder. Das merken dann selbst die doofen Vorpommern, sehr geehrter Herr Günther H.Fischer.
Intendanz Vorpommern: Ross und Reiter
Ich warte auf Ihre Auskünfte, Herr Fischer. Wenn Sie nicht in der Lage sind Ross und Reiter zu nennen, dann sollten Sie lieber schweigen, oder?
Intendanz Vorpommern: nachgehakt
@14 Geht's auch etwas konkreter, Herr Roth?
Intendanz Vorpommern: erschreckend berechtigt
Eine pauschale Antwort, auf einen reichlich absurden und bestenfalls realitätsfremden Kommentar.
Ich empfehle sich mit Spielplänen, Kritiken und Aussagen Theaterinteressierter oder Mitwirkender zu befassen. Man wird Namen von Autoren, Regisseuren und Stücken finden, die einem jeden Zweifel nehmen. Es wurde trefflich gestritten, jedoch nie über handwerkliche Grundlagen, sondern über künstlerische Ansichten und Interpretationen.
Seit 2 Jahren ist es genau umgedreht. Was fehlt, ist elementare Professionalität im Konzept und in der Umsetzung. Der oft zitierte Schultheater-Vergleich ist in vielen Fällen erschreckend berechtigt. Diesen Dilettantismus als neues, aufregendes, avantgardistisches, verantwortliches Theater zu verkaufen, ist, mit Verlaub, -lächerlich! Das haben weder die Menschen dieser Region, noch die Ensembles in Greifswald und Stralsund verdient.
Da hilft es auch nicht sein Publikum als Armleuchter oder Hinterwäldler zu disqualifizieren oder Schuld, in oft hemmungslos menschenverachtender Weise, bei den Mitarbeitern zu suchen . Viel eher und erfolgsversprechender eine ehrliche, selbstkritische Analyse des eigenen Handelns.
(...)
Intendanz Vorpommern: so stellt man sich Diskussion nicht vor
Ganz mit rechten Dingen geht es hier nicht zu, ein gewisser Herr Fischer redet denunziatorisches Zeug, ein Herr bertram weiss um Greifswald nicht Bescheid, Herr Roth spricht nachprüfbare Dinge aus - und trotzdem schweigen die Herren Fischer und bertram und verteilen stattdessen fleißig ihre Negativnoten. So stellt man sich eigentlich Diskussionen nicht vor. Jeder Versuch eines Austausches ist immerfort gefährdet in Rechthaberei und Verunglimpfung zu enden. Lohnt es das wirklich diese sogenannte Kommunikation in Anonymität zu pflegen?
Intendanz Vorpommern: die Namen der Avantgardisten?
Sie sind offensichtlich nicht imstande, verehrter Herr Roth, Ihre unverschämte Suada gegen die derzeitige Intendanz des Theater Vorpommern mit einer Begründung zu untermauern, die über das Ausstellen von Befindlichkeiten hinausgeht. Sie behaupten, die Avantgarde hätte in Stralsund und Greifswald „immer ihren Platz und ihr Publikum gehabt“. Die Namen dieser Avantgardisten bleiben Sie der Leserschafts dieses Forums jedoch weiterhin schuldig. Es darf nun davon ausgegangen werden, dass sie auch mal etwas schreiben wollten.
Intendanz Vorpommern: bislang Hausmannskost
Die Kraft der Avantgarde muss zu schwach gewesen sein, um über die Grenzen der Städte Greifswald und Stralsund in das Land hineinstrahlen zu können. Jedenfalls wurde noch nie etwas von einem avantgardistischen Theater aus Vorpommern vernommen. Keinen einzigen Impuls hat die Theatergemeinde in ihr kollektives Gedächtnis aufnehmen können. Theater im Norden, das ist bislang Hausmannskost für die Bewohner der Biederstraße 80.
Intendanz Vorpommern: welche Avantgardisten?
Wer sind diese Avantgardisten, von denen hier die Rede ist?
Intendanz Vorpommern: Wer ist im Aufsichtsrat?
Immer noch nicht beantwortet ist die Frage, wer dem Aufsichtsrat des Theater Vorpommern angehört. Ist das ein Staatsgeheimnis? Auch irgendwie diffus ist die Begründung des Aufsichtsrates, man sei mit der Arbeit des Dirk Löschner nicht zufrieden. Worauf bezieht sich diese Unzufriedenheit?
Intendanz Vorpommern: Ziel des Forums
@22: Das substantiierte Vortragen ist nicht Ziel des Forums. Vielmehr ist es Ziel des Forums, eine Aufmerksamkeit zu erregen. Was sich schließlich dadurch erklären lässt, dass der Verkauf von Werbefläche wesentlicher Teil des Geschäftsmodell von #nk ist.
Intendanz Vorpommern: toll
Ja, worauf bezieht sich die Unzufriedenheit des Aufsichtsrates mit der Arbeit von Dirk Löschner eigentlich?
Tolle Theaterleitung, Tolle Inszenierungen, Tolle Zuschauerzahlen, Tolle Einnahmen, Kaum Ausgaben, Ganz tolle Meinungen in der Bevölkerung, Noch tollere Meinungen im Theater-Ensemble selbst --Und in Zukunft soll alles noch viel toller werden.
Nicht zu verstehen, dieser Aufsichtsrat. Aber die Gesellschafter- die sind auch toll!
Intendanz Vorpommern: mit Gründen eingestellt
Es muss doch Gründe gegeben haben Löschner einzustellen. Sein Programm war bekannt. Eine Kommission hat eine Empfehlung ausgesprochen. Nun will keiner was gewusst haben. Das ist peinlich für Stralsund und Greifswald.
Intendanz Vorpommern: Positiv-Verbot
Wer nach den heute erschienen Zahlen über die "Ostseefestspiele", der Beantragung von Nothilfe beim Land, nach all den ungehaltenen Versprechen, nach 2 Jahren sogenannter "Startschwierigkeiten" noch ein positives Wort für diesen Intendanten und sein Leitungsteam findet, der sollte sich was schämen!
Intendanz Vorpommern: eine Schwalbe
Surrogates - Mein zweites Ich: "Vorpommern lohnt mit dieser Inszenierung einmal mehr die Anreise" http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=8571:surrogates-mein-zweites-ich-in-greifswald-inszeniert-klaus-gehre-bruce-willis-hollywood&catid=600:theater-vorpommern&Itemid=60
Die Inszenierung wurde von Nachtkritik zu den 50 wichtigsten gezählt deutschsprachigen 2013.
http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=8990:nachtkritikde-theatertreffen-2014-die-nominierungen&catid=222:nachtkritik-theatertreffen&Itemid=60
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Nicht drinnen, nicht draußen.
Intendanz Vorpommern: Surrogates anregend
stimmt, "surrogates" ist eine reise wert. "surrogates" habe ich in stralsund gesehen. wir saßen auf der hinterbühne. im film, der die basis des theaterabends war, haben menschen eine doppelte identität: 1 ich (zuhause, unbeteiligt, sitzend) und 1 roboter (schauseite des ich für draußen, erlebnisreich, ferngesteuert von den gedanken der teilnahmslos zuhause sitzenden ichs).
die schauspieler spielten erstens direkt vor uns auf der bühne das leben wie im film. sie stellten mit puppen und auch selbst in wechselnden kostümen die fiktion der unmöglich scheinenden, der surrealen filmstunts filmszene für filmszene her. wir sahen synchron wie schauspieler die szenen erarbeiteten und die szenen in der filmprojektion echt erschienen.
die schauspieler spielten zudem hinter einer gaze weiter hinten auf der bühne, standen dann nah an der rampe der "althergebracht", sonst umgekehrt bespielten theaterbühne, und waren dort personen, die unzufrieden oder ratlos sind in ihrer rolle als zulieferer, als erfüllungsgehilfen für erfahrungen, die sie nicht mehr als individuen verkörpern.
die schauspieler spielten zu guter letzt auf den rängen im zuschauerraum, um des lieben theaterwesens willen, dass in dem moment da wäre, dieses sich selbst sehen, in der illusion, auf einer bühne für sich zu stehen mit einer maske in der hand, die man ergreift, fallen lässt oder sich rauben lässt.
wir haben:
film, nicht weil die geschichte einfach ist, sondern der anspruch auf verschiedene realitäten und überschneidungen einhergeht damit;
puppenspiel, nicht, weil es auflockert wie der comic den roman, sondern das denken und handeln wie eine zweisilbige sprache führt;
zuschauerbühnenraum, nicht weil es außergewöhnlich reizvoll ist, sondern weil das theater anders gesehen werden kann als zuschauerraum;
spieler, die stets wechseln zwischen rolle, spiel und da sein als schauspieler, nicht weil es einen glänzenden showeffekt hat, sondern eine bedingung ist für beziehungen und besprechungen mit menschen oder lebensnahe freiheit
wir haben:
konzentration und freie assoziation, freie arbeit und passgenaue spiel-technik, mittel zum zweck und improvisation.
wir haben:
genug widersprüche für angeregtes sprechtheater
Intendanz Vorpommern: Verluste
Der NDR berichtet in einem Beitrag vom 30.08.2014, dass die Anzahl der verkauften Eintrittskarten für die Ostseefestspiele des Theater Vorpommern signifikant unter den Erwartungen geblieben seien. Das Theater habe dadurch einen erheblichen Verlust zu verbuchen. Der Intendant Löschner beabsichtige Sondermittel in Höhe von 300tsd. Euro beim Kultusministerium in Schwerin zu beantragen. Als Grund für den Misserfolg verweist der NDR auf die Auswahl der Stücke. Er beruft sich in seiner Quellenangabe auf „Theaterkreise“. Namen werden nicht genannt.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordmagazin/Ostseefestspiele-Wenn-der-Vorhang-faellt,nordmagazin25140.html
Intendanz Vorpommern: journalistische Standards
Als Quellenangabe von "Theaterkreisen" zu sprechen, kann nicht dem journalistischen Standard einer öffentlich rechtlichen Medienanstalt entsprechen. Es ist ferner anzumerken, dass das Nordmagazin des NDR Medienpartner der Störtebeker-Festspiele Rügen ist. Diese Festspiele stehen in einem direkten Wettbewerb mit den Ostseefestspielen des Theater Vorpommern.

http://stoertebeker.de/partner
Intendanz Vorpommern: Kampagne der OZ?
Die so genannte Berichterstattung in der Sache des Theater Vorpommern hat mittlerweile die Charakterzüge einer Kampagne angenommen. So berichtet die Ostsee-Zeitung vom 15.08.2014 unter dem Titel „Theater bettelt beim Land um Notgroschen“ über einen Antrag auf Einmalförderung des Theater Vorpommern beim Schweriner Kultusministerium. Auf einer Halbseite wird durch die Lokalredakteure Fischer und Herold der Versuch unternommen, eine Begründung für den Antrag zu finden. Eher nebensächlich wird zudem erwähnt, dass sowohl das Theater Neubrandenburg, als auch das Theater Anklam, ihrerseits entsprechende Anträge in Schwerin gestellt haben. Allerdings sind die beantragten Fördermittel - nach dem Artikel 453.000€ für Neubrandenburg, sowie 350.000€ für Anklam - umfangreicher als die des Theater Vorpommern. In Anbetracht der Tatsache, dass das Theater Vorpommern das mit Abstand größte Theaterkonglomerat in Vorpommern ist, ist es umso unverständlicher, dass Redakteure nicht einmal den Versuch unternehmen, die unterschiedlichen Dimensionen der beantragten Fördermittel zu hinterfragen. Es ist ferner festzustellen, dass die Ostsee-Zeitung seit Monaten in einer Vielzahl an Leserbriefen veröffentlicht, die in ihrer Gesamtheit einen nahezu übereinstimmend negativen Tenor gegenüber dem Theater Vorpommern und der Intendanz Löschner aufweisen.
Intendanz Vorpommern: Interessenkonflikte
Interessant. Das Haus in Neubrandenburg ist unlängst mit dem in Neustrelitz zusammengelegt worden. Hier gibt es Personalunionen. Einerseits leitet Joachim Kümmritz das Theater Schwerin als Intendant. Andererseits ist er auch Intendant in Neubrandenburg / Neustrelitz. Einerseits ist Wolfgang Bordel Intendant in Anklam. Andererseits ist er aber auch unter Kümmritz Schauspielchef in Neubrandenburg / Neustrelitz. Nun sind Kümmritz, seit 1979 in Schwerin und Bordel, seit 1983 in Anklam, bestimmt um einiges vertrauter mit der Kommunal- und Landespolitik in Vorpommern und Mecklenburg als der vergleichsweise frisch zugereiste Dirk Löschner. Es sei dennoch die Frage gestattet, ob sich die beiden Herren durch ihre besonders engagierte Kulturarbeit nicht doch gelegentlich in Interessenkonflikte begeben.
Intendanz Vorpommern: Voraussetzung
Als langjähriger Theaterbesucher und Stralsunder Bürger, finde ich mich in meiner Einstellung zur gegenwärtigen Theaterpolitik, insbesondere zum Intendanten Löschner, in der Ostseezeitung durchaus bestätigt. Das geht mir, wie ich aus vielen Gesprächen mit Menschen meiner Stadt weiß, ganz und gar nicht allein so.
Deshalb halte ich es für folgerichtig, wenn eine Regionalzeitung diese Meinungen wiedergibt und sich damit befasst. Aus meiner Sicht geschieht das fair, respektvoll und seriös.
Was ich bei den Reaktionen des Intendanten und seiner wesentlichsten Vertreter hingegen vermisse, ist eine aufrichtige und, nach alledem was in den letzten 2 Jahren geschehen ist, selbstkritische Auseinandersetzung mit den gemachten Fehlern. Sich nach den niederschmetternden Ergebnissen der Ostseefestspiele und der Eindeutigkeit des eigenen Versagens, über die Kritik der Bürger und der Öffentlichkeit hinwegzusetzen und zu beschweren, ist kein Zeichen von Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein. Diese Eigenschaften aber wären die erste Voraussetzung, um eine Chance zu haben, dass massiv verlorene Vertrauen in der Bevölkerung wenigstens zum Teil wieder gewinnen zu können
Intendanz Vorpommern: exemplarisches Vorgehen
Löschner sollte entlassen werden, bevor die Zahlen der Ostsee-Festspiele vorlagen. Sie können also nicht Anlass für die Empfehlung des Aufsichtsrates gewesen sein. Dass diese Empfehlung nach nicht einmal zwei Jahren Amtszeit erfolgt, beschädigt den Ruf des Theaters und der Region nachhaltig. Bislang hat der Aufsichtsrat die Motive seiner Empfehlung der Öffentlichkeit gegenüber nicht adäquat begründet. Auch dadurch ist der Eindruck entstanden, dass das Vorgehen in der Sache Löschner als exemplarisch für eine Kultur in Vorpommern gesehen werden kann.
Intendanz Vorpommern: MV ist unattraktiv geworden
Es stellt sich die Frage, ob man überhaupt von einer Verfilzung sprechen kann, wenn derart selbstverständlich, offen und unverschämt gehandelt wie in Vorpommern. Die Folgen dieses Handelns hat vor allem die Bevölkerung zu tragen. Eine überwiegende Zahl an jungen Menschen verlässt das Land auf Nimmerwiedersehen. Dass die Kulturpolitik in Vorpommern nicht nur ein immer kleiner werdendes Theaterpublikum betrifft, kann man an den zahlreichen Aufrufen bemerken, in denen u.a. Landärzte und Pflegepersonal gesucht werden. Mecklenburg-Vorpommern ist unattraktiv geworden. Das Naturerlebnis Meer ist nicht mehr ausreichend. Umso schwerer wiegt es, dass ein Intendant Bordel, der nicht einmal imstande ist, für sein Haus einen anständigen Premierenplan auf die Homepage zu stellen, Leute wie Dagmar Frederic einlädt.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/dagmar-frederic-bei-madame-tussauds-salut-fuer-erich/10683414.html

http://vorpommersche-landesbuehne.de/index.php/spielplaene/event/4/abh2lmj5b6gf86pcjhb66do0og
Intendanz Vorpommern: kein Schneid
Es ist ja nicht gesagt worden, dass nicht kritisiert werden soll. Nur wird halt nicht das kritisiert, was an einem Theater zu kritisieren wäre. Den Spielplan zu kritisieren wäre ja eine Möglichkeit. Die Leistung der Mimen zu hinterfragen. Oder das man sich mal eine einzelne Produktion vornimmt. Stattdessen wird der Leser mit Befindlichkeiten belästigt. Man sei mit der Intendanz nicht zufrieden. Was ist denn das für ein lauwarmer Furz von einer Haltung. Das hat doch überhaupt keinen Schneid. Sollen die Herrschaften aus Geschäftsführung und Aufsichtsrat endlich mal sagen, wie sie sich das vorstellen mit dem Zustand der totalen Zufriedenheit. Und wie ein derartiger Zustand möglichst schnell herbeigeführt werden kann.
Intendanz Vorpommern: Kollaborationen
Das mit dem Nordmagazin hat einen Geschmack, ein Einzelfall ist es nicht. Überhaupt scheint es in Mode gekommen zu sein, dass sich Theater Medienpartner suchen. Das Theater Rostock, um nur ein Beispiel zu nennen, kollaboriert nun mit der Ostseezeitung. Seitdem findet der Leser ganzseitige Interviews mit einem Intendant Latchinian, wie das vom 10.07.14. Keine einzige kritische Frage muss darin gestellt werden. Alles verläuft sehr freundlich und soßenhaft. Dass man sich fragt, ob es im Norden überhaupt noch so etwas wie eine Kulturkritik gibt
Intendanz Vorpommern: was blöd ist
warum nicht mit zeitungen zusammenarbeiten. macht das maxim gorki theater auch und keinen störts. ist nur irgendwie blöd, wenn es im ganzen land nur eine einzige zeitung gibt
Intendanz Vorpommern: Fakten auf den Tisch!
@33: Bürger, nicht nur rumlabern, auch mal Fakten auf den Tisch! Skizzieren Sie doch mal, wie Ihrer Meinung nach ein gutes Theater Vorpommern beschaffen sein müsste. Ich bin schon sehr gespannt.
Intendanz Vorpommern: für sich sein
Ist ja doch prima, dass es in MV Landstriche gibt, wo man ganz für sich sein kann. Wer Rumgeschrei haben will, der kann ja bitteschön nach Hamburg fahren oder Berlin. Wenn also das Theater seinen Beitrag leistet, dass die Leute abhauen- umso besser!
Intendanz Vorpommern: nicht seit gestern
@Gast: Den Herrn Bordel muss das gar nicht interessieren, dass der Neofaschismus in seiner Stadt so prächtig blüht. Er ist halt der Meinung, dass das Theater die Kommunalpolitik nicht kommentieren muss. Das hat ja nichts damit zu tun, dass die Kommunalpolitik die Intendantengage des Herrn Bordel zahlt und die zahlreichen Nebenspielstätten, die der Herr Bordel in den letzten Jahren für sein Haus gewinnen konnte. Sondern damit, dass der Herr Bordel ein Theater haben möchte, wo die Leute einfach mal vorbeikommen, um sich kaputt zu lachen oder daran zu denken, wie schön es doch eigentlich in der DDR gewesen ist und wie nett alle zueinander waren. Deswegen muss man dem Herrn Bordel ja nicht durch die Hintertür unterstellen, dass sein Theater belanglos ist und gar keine Funktion hat und es deshalb total unverhältnismäßig sei, dass der Herr Bordel mal eben 350000€ an zusätzlichen Mittel für sein Haus fordert, das er ja nicht nur als Intendant leitet, sondern auch als Geschäftsführer. Deswegen weiß der Herr Bordel nämlich selbst, dass das total in Ordnung geht mit der zusätzlichen Kohle. Da muss man auch einfach mal dem Herrn Bordel Vertrauen entgegenbringen. Er macht ja seine Arbeit nicht erst seit gestern.
Intendanz Vorpommern: wie weiter?
Ein einmaliger Vorgang, dass die Gesellschafter eines Theaters einem regieführenden Intendanten nach nicht einmal zwei Jahren das Führen weiterer Regien am eigenen Haus untersagen. Und Löschner lässt sich so viel Unverfrorenheit auch noch gefallen. Schlimm! Wie nun also weiter? Kopf hängen lassen und rumschämen oder was?
Intendanz Vorpommern: Arbeit des Aufsichtsrat
Das Internetportal insidegreifswald.de berichtet in einem Beitrag aus dem Juli 14, dass lediglich 5 von 11 Mitgliedern bei jener Versammlung des Aufsichtsrates zugegen waren, bei der die Empfehlung zur Abberufung Löschners vereinbart wurde. Wie auch bei Löschners Vorgänger Anton Nekovar, sah sich das Gremium in keiner Weise genötigt, die Abberufung des Intendanten gegenüber der Öffentlichkeit zu begründen. Geleitet wurde die Versammlung, wie auch schon 2010, durch den Greifswalder Rechtsanwalt Rainer Steffens. Nach der Abberufung Nekovars, hatte Steffens im Jahr 2010, zusammen mit dem Rechtsanwalt Hans-Walter Westphal, die Interimsintendanz selbst übernommen. Wie Steffens, war auch Westphal bereits mit dem Theater verbunden und zwar durch eine Mitgliedschaft im Theaterförderverein „Hebebühne“. Steffens und Westphal waren insgesamt zwei Jahre als Interimsintendanten für das Theater Vorpommern tätig, wobei der Vertrag mit beiden einmal verlängert worden ist.


http://insidegreifswald.de/2014/07/dirk-loeschner-darf-nicht-mehr-inszenieren/

http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=4840:intendanz-des-theaters-vorpommern-neu-ausgeschrieben&catid=126:meldungen-k&Itemid=100089
Intendanz Vorpommern: verbales Niveau
Zunächst einmal müsste es so beschaffen sein, dass ein verbales Niveau wie das Ihrige darin nicht vorkommt, Auch Bürger.
Intendanz Vorpommern: selbst kontrolliert
Der Rechtsanwalt Rainer Steffens schreibt auf seiner Internetseite, dass er seit 2009 den Vorsitz im Aufsichtsrat des Theatervorpommern inne hat. Steffens hat sich also in seiner Zeit als Interimsintendant von 2010-2012 praktisch selbst kontrolliert.

http://www.ssb-rechtsanwaelte.de/rechtsanwälte_und_steuerberater-1733-1-4.html
Intendanz Vorpommern: Frage
Hätte in der Sache des Theater Vorpommern nicht auch das dualistische System bei Besetzung des Aufsichtsrates Anwendung finden müssen? Es stellt sich also die Frage, ob es überhaupt zulässig gewesen ist, dass Steffens gleichzeitig mit der Führung der Geschäfte UND der Wahrnehmung der Aufsichtspflicht betreut war.
Intendanz Vorpommern: Soweit die Historie
Die Castorf-Jahre scheinen an Vorpommern spurlos vorbeigegangen zu sein. Es stellt sich beinahe die Frage, ob dieser Landstrich überhaupt der richtige Ort für Theater ist.

[.. Obwohl das Theater Anklam in der Kulturlandschaft der DDR nur als Theater der C-Kategorie galt, gelangte es in den frühen 1980er Jahren zu überregionaler Bekanntheit. Es galt damals als "die Strafkolonie am Ende der Welt. Unbequeme Regisseure wurden ins vorpommersche Sibirien geschickt, wo sie keinen Schaden anrichten konnten." 1981 wurde Frank Castorf Oberspielleiter im – wie er rückblickend sagt – "schönen braunen (`´Faxenmacher vergasen’) Anklam." Er sammelte dort Leute um sich, die "normalerweise nicht nach Anklam gegangen wären", so Castorf später. "Da waren plötzlich Leute dabei, die sehr viel Ärger hatten, kaum Arbeit bekamen, Arbeitsverbot, oder wo Ausreiseanträge waren, auch Alkoholiker. Leute, die so eine extrem eigene Handschrift haben und woanders nicht klargekommen sind2. Unter Castorf, der gerade mit seinen als "Stückezertrümmerungen" bezeichneten Verfremdungen von klassischen Stücken begann, inszenierten Regisseure wie Herbert König, Gabriele Gysi und Michael Klette große Theaterereignisse für die Ostberliner Kulturszene, die zu den Premieren nach Anklam fuhr. Diese Aufführungen entsprachen jedoch kaum den Interessen der örtlichen Bevölkerung, die größtenteils dem industriellen und landwirtschaftlichen Umfeld der Stadt Anklam und ihrer Umgebung entstammte, und mehrheitlich in Opposition zu den in die Provinz verbannten avantgardistischen Künstlern und Oppositionellen stand. Man warf Castorf vor, er inszeniere am Publikum vorbei und es handle sich bei seinen Inszenierungen "nicht mehr um sozialistisches Theater".

Von Seiten der SED-Kulturfunktionäre in Berlin und der Stasi-"Abwehroffiziere Kunst und Kultur2 wurde in der Folge versucht, durch Überwachungen und Eingriffe in den Spielplan die "alternative Theaterauffassung" am Anklamer Theater zu unterdrücken. Viele Ensemblemitglieder wichen diesem Druck aus und verließen die DDR. Anklam bekam den Ruf des "Ausreisetheaters". Teil der staatlichen Maßnahmen war ein Wechsel des Intendanten. Wolfgang Bonness ging 1983, Wolfgang Bordel kam mit Unterstützung von offizieller Seite und übernahm die Funktion des Gegenspielers von Frank Castorf. Bordel, Physiker und promovierter Philosoph, der über das Arbeiter- und Studententheater der Humboldt-Universität zu Berlin zur Bühne gekommen war, wollte die Anklamer Bevölkerung wieder ins Theater holen. Er spielte Volkstheater und setzte auf Komödien sowie derbe Stücke: "Mir ist es egal, ob wir in Berlin rezensiert werden", war und ist sein Motto, "die Anklamer sollen es gut finden". Damit trafen zwei diametrale Theaterauffassungen aufeinander.

Im März 1984 wurde wenige Wochen vor der Premiere des Stücks Trommeln in der Nacht der Hauptdarsteller Horst-Günther Marx verhaftet und später das Generalprobenpublikum vom Intendanten unter tätiger Mithilfe einiger SED-Funktionäre aus dem Theater gewiesen. Castorf beschuldigte bei dieser Auseinandersetzung Intendant Bordel, er spiele ein "abgekartetes Spiel", und einem Funktionär hielt er vor: "Vor 50 Jahren wurden schon mal Künstler aus den Theatern gejagt". Das wurde prompt als "Gleichsetzung legitimer staatlicher Rechte im Sozialismus mit dem Faschismus" gewertet. Intendant und SED-Kreisleitung leiteten ein Disziplinarverfahren mit dem Ziel "fristlose Kündigung" ein, gegen die Castorf sich vor dem Kreisgericht wehrte – und Recht bekam. Schließlich erhielt er einen "strengen Verweis" wegen Vergehen gegen die "sozialistische Arbeitsdisziplin" Das war der Anfang vom Ende Castorfs in Anklam. Er gab seinen Oberspielleiterposten auf, verließ nach einer letzten Premiere im Februar 1985 das Theater und zog mit seiner Anhängerschaft weiter.

Damals habe er sich missbrauchen lassen, räumte Bordel später ein, aber mit der Einschränkung: "Castorf war sowieso zwei Etagen zu avantgardistisch für Anklam." In der Kulturszene schlug der Rauswurf hohe Wellen. Bordel war in der Folge einer Reihe von persönlichen Angriffen ausgesetzt. Ihm wurden Rachsucht aus mangelndem eigenen Talent und Dilettantismus vorgeworfen. ..]

Quelle: Wikipedia
Intendanz Vorpommern: Angebot
Giftspritzen abzugeben.
Kostenlos. Namenlos. Würdelos.
Kommentar schreiben