meldZwischen Volksbühne und Defa

Berlin, 11. August 2014. Günter Junghans ist im Alter von 73 Jahren am 10. August nach kurzer, schwerer Krankheit in einem Krankenhaus in Berlin gestorben. Das berichten verschiedene Medien und berufen sich dabei auf Junghans' Agentin Astrid Rahn. Der 1941 in Leipzig geborene Schauspieler wurde, nach einer Lehre als Maschinenschlosser, con 1959-1963 an der Hochschule für Film- und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg ausgebildet. Er wirkte in mehr als 130 Kino- und Fernsehfilmen mit (u.a. in dem Antikriegsfilm "Die Abenteuer des Werner Holt" von 1965 und in dem von der DDR-Führung verbotenen "Jadup und Boel" von 1980) und war außerdem über 20 Jahre Ensemblemitglied der Berliner Volksbühne Berlin.

Er begann seine Theaterkarriere am Hans Otto Theater in Potsdam und wechselte 1969 an die Volksbühne und spielte dort u.a. in Inszenierungen von Fritz Marquardt, Benno Besson, Manfred Karge und Matthias Langhoff, etwa Molnárs Liliom, den Franz Moor in Schillers "Räubern" oder den Jago in Shakespeares "Othello".

1983 wurde ihm "für seine maßstabsetzenden künstlerischen Leistungen als Schauspieler" der Kunstpreis der DDR verliehen. Nach der Wende wirkte Junghans, der die Volksbühne 1991 verließ, hauptsächlich in Fernsehfilmen und -serien mit, spielte mehrfach im "Tatort", in "Polizeiruf 110" und in der preisgekrönten ARD-Serie "Weissensee". 2005 und 2006 spielte er in den Sommertheaterproduktionen des Potsdamer Hans Otto Theaters unter der Regie von Uwe Eric Laufenberg und Tobias Sosinka: als Sir Toby Rülps in "Was ihr wollt" nach William Shakespeare und den Professor Serebrjakow in "Onkel Wanja" von Anton Tschechow. Überdies spielte er die Titelrolle in der Eröffnungsinszenierung "Nathan der Weise" des neuen Potsdamer Theaters in der Schiffbauergasse, ebenfalls inszeniert von Uwe Eric Laufenberg. Junghans engagierte sich seit 2005 auch als ehrenamtlicher Botschafter für das Kinderhospiz Mitteldeutschland.

(FAZ / Wikipedia / Defa-Stifung / www.defa-sternstunden.de / Berliner Zeitung / ape)

mehr meldungen

Kommentar schreiben