Die meistgelesenen Texte auf nachtkritik.de 2020
Von der Homepage zur Homestage
28. Dezember 2020. In diesem Jahr war alles anders. Und so ist der meistgelesene Text des Jahres 2020 genau genommen gar kein Text: der digitale Spielplan nämlich. Darauf versammelte die Redaktion vom ersten Tag des Lockdowns im März an Termine der digitalen Theater-Angebote im gesamten deutschsprachigen Raum. Schnell gesellte sich das eigene Angebot nachtkritikstream dazu. Die täglichen Nachtkritikstreams waren aus der Frage entstanden: Wie können wir nach der Einstellung des Spielbetriebs das deutschsprachige Theaterschaffen weiterhin repräsentativ abbilden, wenn wir nicht mehr darüber schreiben können?
Neben dem täglichen Streamingangebot sammelte der Plan die vielen verschiedenenen digitalen Formate und Projekte von Künstler*innen, Gruppen oder Häusern, die die Krise hervorzubringen begann. In den Krisenmonaten wuchs die Liste so zu einem Archiv der Corona-Formate an.
Wenig überraschend auch, dass die Sammlung der Schließungsmeldungen im März samt ihren Hinweisen auf die diversen Notprogramme für Künstler*innen unter den meistgelesenen Beiträgen ist. Trotzdem interessierten auch in diesem Jahr klassische Theaterthemen wie die Frage, warum das mit der Intendanz Oliver Reese 2017 so ambitioniert gestartete Autor*innenprojekt bisher mehr Unmut als neue Stücke produzierte.
Für extreme Wallungswerte sorgte der Fall Peter Spuhler, Intendant des eben noch als progressive Vorzeigebühne gehandelten Staatstheaters Karlsruhe – u. a. der Hundert-Prozent-Frauen-Regiequote im Schauspiel wegen. Plötzlich war in Karsruhe von einem Klima der Angst die Rede, drang immer mehr Hahnebüchenes an die Öffentlichkeit.
Wallungswerte erzeugt zuverlässig auch der Schauspieler Lars Eidinger. Vier Wochen vor dem ersten Lockdown brachte er an der Berliner Schaubühne Ibsens Peer Gynt als Vexierbild seiner selbst heraus und provozierte damit die meistgelesene Nachtkritik des Jahres. Zwei andere Texte der Liste markieren Abschied und Neuanfang: die Meldung vom Tod des großen Schauspielers Peter Maertens und der Bericht über Barbara Mundels Pläne für die Münchner Kammerspiele, von ihr und ihrem Team umständehalber per Livestream öffentlich gemacht.
Zu den Listenhits gehören zuverlässig auch in diesem Jahr Nominierungen und Top-Ten-Listen, das nachtkritik-Theatertreffen oder die Einladungen zum Berliner Theatertreffen zum Beispiel. Normalerweise zählen auch die außer Konkurrenz laufenden Charts dazu, deren Agorithmus in diesem Jahr allerdings vom Corona-Virus angeknabbert wurde: wenig Kritiken, wenig Werte. Dafür gehört unser (ebenfalls außer Konkurrenz laufendes) Spendenformular zu einem der meistgeklickten Dokumente des Jahres! Darüber freuen wir uns sehr.
(sle)
Die 10 meistgelesenen Texte auf nachtkritik.de 2020
1 Digitaler Spielplan
Was ist wo zu sehen?
2 Meldung aus Hamburg
Thalia-Theater-Legende
Schauspieler Peter Maertens gestorben
3 Recherche der Redaktion
Abgesagt!
Theater in der Corona-Krise – Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie
4 Presseschau
Klima der Angst
5 Leser*innenwahl
Wählen Sie die wichtigsten Inszenierungen des Jahres!
nachtkritik.de-Theatertreffen 2020: die Nominierten
6 Recherche von Sophie Diesselhorst, Janis El-Bira und Georg Kasch
Scheitern inklusive
7 Kommentar von Georg Kasch
Bildet Banden!
Warum der zweite Lockdown für Theater und Künstler*innen wie eine Ohrfeige wirkt
8 Die Karlsruher Schauspieldirektorin im Interview
Wie konnte das passieren?
Anna Bergmann im Gespräch mit Esther Slevogt
9 Nachtkritik von Janis El-Bira
Dieser Teufelskerl!
10 Bericht von Sabine Leucht
Neues, das anknüpft
Hier finden Sie unseren Jahresrückblick 2020 und das Theaterquiz.
Hiergeht es zu den Listen der meistgelesenen Beiträge des Jahre 2019.
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