Unter Hochdruck

von Ulrike Gondorf

Bochum, 4. April 2009. Es gab eine Zeit, da nannten sie ihn "Maschine". Aber die liegt lange zurück. Damals verkaufte er die meisten Grundstücke, führte die Topliste seiner Firma an, monatelang. Aber inzwischen ist Shelly, wie Thomas Anzenhofer ihn portraitiert, grau geworden und ausgebrannt; seine große Brille mit den getönten Gläsern ist ebenso out wie die billige Eleganz seines Zweireihers. Ebenso out wie er selbst. Denn was er sich und den anderen als "Pechsträhne" einzureden sucht, das ist die Krise.

Nicht nur ihn hat sie im Griff, sondern auch seine potentiellen Kunden. Immobilien sind unverkäuflich, keiner hat das Geld, sie zu finanzieren. Und spätestens, wenn sie der Bank vorgelegt werden müssen, platzen die Verträge, um die Shelly und seine Kollegen mit harten Bandagen und dubiosen Methoden kämpfen. Getrieben vom Erfolgszwang in der Firma, der zu einem mörderischen Konkurrenzdruck geworden ist. Wer keine Abschlüsse bringt, steht auf der Abschussliste.

Drei Stücke, ein Paket

"Hanglage Meerblick" heißt das Stück, das sich ausnimmt wie ein Beitrag zur gegenwärtigen Wirtschaftslage, die mit der Immobilienkrise in den USA ihre Talfahrt begonnen hat. Dabei ist der Text von David Mamet 25 Jahre alt. Aber sicher eine gute Wahl für einen aktuellen Spielplan.

Er ist der erste Baustein zu Elmar Goerdens Bochumer Mamet-Mammut-Projekt, das unter dem Titel "Work, Sex and Politics" drei Stücke des Dramatikers zu einem Paket schnürt. "Hanglage Meerblick" ist mit Abstand das stärkste, und Elmar Goerden gelingt damit die überzeugendste Inszenierung seiner Bochumer Zeit, in der er als regieführender Intendant bislang wohl auch von einer "Pechsträhne" verfolgt war.

Es wird mit hohem Tempo gespielt, der Druck, unter dem die Angestellten stehen, überträgt sich körperlich spürbar auf die Zuschauer. Und was bei einer Mamet-Aufführung in deutscher Sprache nur sehr selten gelingt, das schaffen Goerden und seine exzellenten Schauspieler: Sie treffen genau den "Mametspeak", die charakteristische Redeweise der Figuren, die in Wiederholungen, Abschweifungen, Auslassungen, Unterbrechungen, scheinbaren Irrwegen der ausufernden Rede das Verschwiegene, Unterdrückte, Umgangene enthüllt.

Aus unbewussten Sphären

Aus diesem Untertext konstituieren sich eigentlich die Geschichte und der Charakter der Figuren. Ihr Unterbewusstsein spricht sozusagen direkt zum Zuschauer. Virtuose Darsteller und ein hellhöriger Regisseur sorgen in Bochum dafür, dass die scheinbare Banalität und Vulgarität des Dialogs transparent werden und der Zuschauer mit Spannung verfolgt, was da eigentlich hinter der Fassade des Business as usual gespielt wird.

"Hanglage Meerblick" ist mit anderthalb pausenlosen Stunden eigentlich abendfüllend – die Fragen, die das Stück aufreißt, sind es gewiss. In Bochum aber hat man erst ein Drittel der fünfstündigen Mamet-Nacht hinter sich. Was folgt, ist sicherlich nicht schlecht, durchgehend glänzend besetzt und hervorragend gespielt, aber so packend wie in diesem ersten Teil wird der Abend nicht mehr.

"Sexual Perversity in Chicago" – eine traurige Geschichte von Menschen, die alles über Sex, aber nichts über Liebe und Beziehungen wissen, als Boulevard verbrämte Bitterkeit. Aber der Rückzug ins Private fällt gegenüber der Virulenz der Probleme von "Hanglage Meerblick" ab.

Aktuelles wird altbacken

Noch weit mehr gilt das für Mamets jüngstes Stück "November" von 2008, das den Abend beschließt. Eine Persiflage auf George W. Bush, herausgebracht in der Endphase des letzten US-Wahlkampfs. Es ist eine grelle Farce auf Borniertheit, Machtmissrauch, Profitgier, Korruption, politische Lüge und alle sattsam bekannten Auswüchse dieser Ära.

Aber wie so oft wirkt das Tagesaktuelle von gestern heute schon altbacken. "November" ist ein Leichtgewicht, eine kabarettistische Nummer, die dann aber weit über eine Stunde dauert. Und darüber können auch so pointensichere und trocken-komische Darsteller wie Martin Rentzsch und Marco Massafra nicht hinwegtäuschen. Was von der langen Mamet-Nacht in Erinnerung bleibt, ist ihr kompakter, dichter, hochbrisanter Anfang mit dem Meisterstück "Hanglage Meerblick".


Work, Sex and Politics
Stücke von David Mamet
Projekt und Inszenierung: Elmar Goerden, Bühne: Silvia Merlo, Ulf Stengl, Kostüme: Lydia Kirchleitner. Mit: Michael Lippold, Klaus Lehmann, Marco Massafra, Andreas Bittl, Thomas Anzenhofer, Benno Ifland, Manfred Böll, Maximilian Strestik, Sven Walser, Sarah Franke, Marina Frenk, Martin Rentzsch, Renate Becker, Veronika Nickl.

www.schauspielhausbochum.de

Mehr lesen? Kevin Spacey und Jeff Goldblum zeigten im Mai 2008 bei den Ruhrfestspielen David Mamets schwarze Hollywood-Satire Speed the Plow.

 

Kritikenrundschau

Mit "Work, Sex and Politics", einer Zusammenstellung dreier Stücke von David Mamet, habe Elmar Goerden am Schauspielhaus Bochum "eine der besten Arbeiten seiner Intendanz hingelegt", schreibt Max Florian Kühlem in den Ruhr Nachrichten (6.4.2009): Getrost alles dürfe man "an diesem Abend als gelungen bezeichnen: die Wiederentdeckung des Autors, die Auswahl der Stücke, Besetzung, Tempo, Timing und die Ausstattung, die sich als Gesamtkunstwerk im Foyer der Kammerspiele fortsetzt." Die US-Präsidenten-Farce "November" sorge "mit dem vortrefflichen Comedy-Paar aus Martin Rentzsch (…) und Macro Massafra für ein befreit auflachendes Publikum", der Einakter "Hanglage Meerblick" wirke "in Zeiten der Finanzkrise so aktuell wie nie" und sei "mit den wunderbar schmierigen Figuren von Thomas Anzenhofer und dem einmal mehr fabelhaft aufspielenden Marco Massafra bravourös in Szene gesetzt", nur in "Sexual Perversity in Chicago" müsse Goerden "die fehlende Substanz durch erhöhtes Tempo ausgleichen", doch auch hier gebe es "großartige Momente im Spiel vor allem von Maximilian Strestik und Marina Frenk".

Bochums Intendant Elmar Goerden sei "kein Mann des Regietheaters, sondern jemand, der sich vor seinen Autoren respektvoll verbeugt", meint Rolf Pfeiffer in der Westfälischen Rundschau (6.4.2009). Deshalb müsse "sein angekündigter Abgang beklagt werden; Goerdens inszenatorische Ansätze wären in einer Zeit, in der das Theater (wie fast immer) nach Neuem schreit, noch lange für hilfreiche Erdungen im turbulenten Geschehen gut gewesen". Bei "Work, Sex and Politics" werde jedoch – sehe man "von der Medienwirksamkeit dieser Stücke-Ballung ab" – die "Besonderheit des Projekts nicht recht erkennbar". Man könnte die drei Stücke, die Goerden als "traditonell gehaltenes, naturalistisches Theater" inszeniert, "auch an drei Abenden spielen". Immerhin gebe "ein vorwiegend junges Ensemble (…) Mamets schnell konzipierten Stücken den Drive, den sie brauchen. Vielleicht lacht man deshalb in Bochum etwas öfter als andernorts über sie, aber das ist an einem so langen Abendgewiss kein Fehler"

Michael Laages schreibt auf der website des Deutschlandfunks (6.4.) über David Mamet, der zwar den Pulitzer-Preis bekam und für zwei erfolgreiche Hollywoodiana die Drehbücher schrieb, der aber in deutschen Gefilden über Jahre eine Sache für Spezialisten blieb. Für ein "Häuflein Schauspieler", das den Mamet-Speak beherrschte (eigentlich nur Hans Michael Rehberg und Gerd Böckmann) und für die ganz raren Regisseure (eigentlich nur Dieter Giesing), die sich interessierte für die Pandämonien des David Mamet. Jetzt ward Mamet in Bochum wiederentdeckt. Die "Überanstrengung" der fünf Stunden und drei Stücke lohne sich "unbedingt". Zwar sei "November", in dem "grob-grotesken Abgesang" auf George W. Bush ist dieser ein "blanker Idiot und rücksichtloser Gauner" im Amt, "ein ziemlich lausiges Stück, längliches Kabarett mit der angestrengten Dramaturgie einer Screwball-Comedy". Aber das 35 Jahre alte "Sexual Perversity in Chicago" wirke schon nur noch ein "bisschen überholt" und "Hanglage Meerblick", in dem Immobilienmakler zur Gangster-Bande würden, sei ein "Meisterstück". Auch wenn Goerdens Beschwörung alt-neuer Geister "made in the USA" dann "doch ein wenig zu heiter" ausfalle, habe das Bochumer Ensemble mit Martin Rentzsch und Thomas Anzenhofer "ein paar neuere, jüngere Meister der Mamet-Sprache aufzuweisen". Und "generell zeigt sich das oft so leichthin abgemeierte Bochumer Schauspielhaus sehr auf der Höhe der Zeit.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (8.4.) schreibt Andreas Rossmann über das "Projekt" des "Intendanten Elmar Goerden, das drei Stücke von David Mamet zum szenischen Diskurs namens 'Work, Sex and Politics' hochstapelt". Schon das Eröffnungsstück Hanglage Meerblick schlug dem Kritiker "ganz schön auf den Magen". Goerden inszeniere es "schnell und leicht satirisch vergröbernd", dass "es die Immobilienkrise in den Vereinigten Staaten trifft". Die Inszenierung, in der "Überzeugungstäter des Mammons, Verstellungskünstler aus Verschlagenheit" das Büro in ein Schlachtfeld des Konkurrenzdrucks verwandelten, und die sich zum "beklemmenden Gesellschaftsbild" verdichte, sei "womöglich" die "beste, die Elmar Goerden in seiner eher glücklosen Bochumer Intendanz gelungen ist". Doch, fragt der Kritiker, "warum hat er sich damit nicht zufriedengegeben?" Denn die andren beiden Stücke des Projektes fügten sich nicht zum "Sittenbild heutigen Lebens" zusammen. Wie die Darsteller sich auf "Sexual Perversity in Chicago" einlassen, sei "bewundernswert", da aber "zu breit ausgespielt" werde,  trete "das Stück bald auf der Stelle". Noch ärger kam Andreas Rossmann "November" an, ein "kabarettistisches Satyrspiel auf George W. Bush", das als "Polit-Comedy" seinen "farcenhaften Lauf" nehme. David Mamet als Dreifach-Whopper habe zwar "erfrischend" begonnen, strecke sich dann aber doch "fade in die Länge". "Weniger wäre mehr gewesen."


Kommentare  
Goerdens Mamet-Abend: gelungen, bis aufs Bühnenbild
Ich kann mich der Autorin des Artikels nur anschließen, auch ich fand diese Aufführung durchaus gelungen und eine beeindruckende Leistung der Schauspieler. Mit dem Bühnenbild konnte ich aber mal wieder nichts anfangen, aber das konnte ich noch mit keinem dieses Bühnenbildduos. Vielleicht sollten sie es mal mit Kostümen probieren???
Goerdens Mamet-Abend: kritischer Bezug zum Heute fehlt
Leider fand ich diesen Mamet-Abend nicht so gelungen - auch nicht den 1. Teil zum Thema Immobilien "Hanglage Meerblick". Hier fehlte mir ein deutlicher, kritischer Bezug zur heutigen Situation - warum und wie uns diese Art des "Verkaufens um jeden Preis" erst in diese Lage gebracht haben. Statt dessen kommt eine Stelle im Stück vor, in der es um die Verantwortlichkeit geht: diese soll nur bei den Führungskräften liegen?? Das darf doch ewohl nicht wahr sein - selbst wenn Mamet dies vor 25 Jahren nicht ins Stück geschrieben hat, was der Turbokapitalismus, sprich neoliberales Wirtschaften um jeden Preis anzurichten in der Lage ist - der Regissseur muss es aber wissen und hätte einige passende "Kommentare" dazu abgeben können - bspw. im Laufband etc. Insgesamt fand ich das Stück angesichts der Weltlage oberflächlich und seicht - auch die Inszenierung - keine Untertöne oder Mehrdeutigkeiten - eine vertane Chance. Aber: Großes Lob an die Schauspieler - Klasse!
Goerdens Mamet-Abend: Großereignis
Goerdens Mamet Abend: ein Großereignis! Hingehen! Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Goerdens Mamet-Abend: auf den Punkt gebracht
Da werden sich die Bochumer noch arg umgucken. Hat man je in Bochum ein Ensemble so auf den Punkt gebracht gesehen wie am Samstag? Es scheint, daß Goerden seit seiner Entscheidung deutlich befreit und durchgelüftet arbeitet. Das Bühnenbild fand ich übrigens ausnehmend gelungen, wie auch schon den Raum für "Kaufmann von Venedig". Marco Massafra ist ein atemberaubendes Talent! Alle Achtung!
Goerdens Mamet-Abend: Theater ist kein Politikseminar
Liebe Frau Rullmann,

ein Theaterstück ist doch keine Zeitung und auch kein politisches Seminar! Ein bißchen was sollte doch der Zuschauer auch noch zu leisten imstande sein, oder? Und die Schauspieler fallen meines Wissens auch nicht gebrauchsfertig aus dem Schnürboden, da hat der Regisseur doch sicher einen nicht geringen Antel. Anzenhofer habe ich jedenfalls noch nie so gut gesehen wie beim Goerden. Der Schauspieler der den Richard Roma gespielt hat war eine Sensation!
Gruß aus Köln
Goerdens Mamet-Abend: wer gelacht hat
Oh Gott welch Zeugnis von profunder Ahnungslosigkeit, Marit Rullmann! Genausogut könnten sie einem Rotwein vorwerfen, daß er nicht nach Weisswein schmeckt Ich fands großartig, daß der vielgescholtene Goerden seinen Kritikern mit Kunst das Maul gestopft hat. Herr Wilink und Herr Rossmann haben jedenfalls sehr gelacht; sicher unter Ihrem Niveau. Bin gespannt auf die FAZ.
Goerdens Mamet-Abend: eine Riesenleistung
Das David Mamet Terzett von Elmar Goerden darf getrost als künstlerische Riesenleistung bezeichnet werden und es wird höchste Zeit, daß man Goerden endlich (wieder) den Rang zuspricht, der ihm gebührt. Nach den überstandenen Wirrnissen der politischen Theaterkritik sollte man in der Lage sein, Goerden und seinem Ensemble endlich den Respekt auszusprechen, den sie schon lange verdient haben. Nichts gegen Anselm Webers Verdienste, aber hat er eine vergleichbare Inszenierung hervorgebracht im gehypten Essen?
J. Mass
Goerdens Mamet-Abend: Hurra! Eine Debatte!
Hurra! Endlich wieder eine Goerden Debatte! Vor lauter Pollesch Gesumse wars auch wirklich schon ein bisschen langweilig. "Sexual Perversity", da muß ich Eurer Rezensentin leider widersprechen, war mit Abstand der beste Teil in Goerdens Mamet Projekt. Vielleicht eine Frage des Alters? Scheisse, daß er weggeht! Weiß eigentlich hier jemand wohin?
Goerdens Mamet-Abend: mit Zähnen und Klauen
Nach Hanglage "nicht packend"? Der Abend hatte auch um Mitternacht noch Zähne und Klauen und das nach vier Stunden auf top Niveau! Wie wärs mit GOERDEN REVISITED? Mann haben die den hier in die Tonne getreten und jetzt legt der hier mal eben drei Dinger hin mit Schauspielern, die der Hammer sind! Einfach nur der Hammer!
Goerdens Mamet-Abend: zähneknirschendes Bedauern?
"Zugegebenermassen fanden auch wir am ersten Teil Gefallen"
Verehrte Nachtkritiker, da klingt ja unüberhörbar zähneknirschendes Bedauern mit, daß man Goerden einen zumindest teilweise bemerkenswerten Abend bescheinigen muss. Passt irgendwie nicht, daß der was kann. Oder? Wenn man so mitkriegt, was hier und in der Umgebung als künstlerisches Highlight gefeiert wird und wie mau man ein wirklich ambitioniertes Projekt durchwinkt, dann kann man schon nachdenklich werden. Ich darf das mit der Zuschauer-Erfahrung von 25 Bochumer Theaterjahren (darunter die "goldenen" Peymanns) sagen. Hartmann hat nicht annähernd Vergleichbares riskiert, war aber sicher der lautere Trommel. Spricht nicht gerade für uns Bochumer, wenn das so ins Gewicht fällt. Es ist tatsächlich bedauerlich, daß Goerden geht und ich freu mich schon auf die zukünftigen Feuilletonwindungen derjenigen, die Goerden so auffällig konstant niedergeschrieben haben. Das Mamet Ensemble sucht seinesgleichen. Essen? Köln? Düsseldorf? Bochum!
Almut Jennsen
Goerdens Mamet: Lobby-Arbeit geargwöhnt
Mmm, Einträge 3 bis 6 alle Pro, alle binnen 15 Minuten. Ein seltener Zufall auf Nachtkritik...

Ansonsten (@7) empfiehlt sich ein Blick in die Essen-Besprechungen, auch hier auf Nachtkritik. Weber hat die richtigen Leute in sein Theater geholt. Dafür braucht ihn Bochum. Über die Künste der Regisseure Weber und Goerden mögen die Maas und Sarzzz streiten.
Goerdens Mamet: Dem Redakteur tut's Leid
Sehr geehrte Frau Jennsen,

zugegebenermaßen ist die Formulierung, die mir da unterlief, nicht ganz glücklich. Ich wollte ihr eine sanfte Ironie mitgeben, die nun wohl als grobe Beißerei angekommen ist – was mir Leid tut. Tatsächlich sind auch auf nachtkritik.de einige Bochumer Goerden-Inszenierungen sehr kritisch besprochen worden – und zwar von verschiedenen Kritikern: Es gab da allerdings nie, wirklich nie eine wie auch immer geartete Lenkung der Redaktion.
Die von mir gewählte Formulierung sollte nun ausdrücken: Ja, der Mann kann was, er hat es bloß – soweit es aus den Rezensionen ersichtlich wurde – bislang in Bochum nicht gezeigt. Das vermeintliche Bedauern über das Gelungene und auch das Zähneknirschende sind m.E. eine von außen herangetragene Interpretation, die aber – der unglücklichen Wortwahl geschuldet – recht naheliegend ist.
Goerdens Mamet: Lobby? Nicht doch!
Liebe(r) Wazzz,

klar, die alte Leier. Pro Goerden, sehr verdächtig, "Lobby Arbeit geargwöhnt". So geht es natürlich auch. Ich muss wohl eine Goerden Mitarbeiterin sein. Bin aber nur (?) eine ganz normale Zuschauerin.
Bedauerlich,
S.
Goerdens Mamet: Langweiliger Etikettenschwindel
Was ein langweiliger Theaterabend. Und Etikettenschwindel dazu. "Projekt von Elmar Goerden"? Drei Stücke brav hintereinander zu inszenieren gilt heute schon als Projekt? Na spaßig...

Doch, der Abend war ok - für Bielefeld, Heilbronn oder Schwedt. Für Bochum eine Schande.
Goerdens Mamet: An Herrn Behrens, Redakteur
Lieber Herr Behrens,
"grobe Beißerei" wollte ich Ihnen gar nicht unterstellen. Mich ärgert es nur, wenn man so deutlich der Verfestigung eines gewissen, nicht eben günstigen Rufes zusehen kann. Es ehrt Sie allerdings, daß Sie offen und schnell reagiert haben. Wie wohltuend, endlich einmal einen Kommentar mit Namenszeichnung beantworten zu können.
Freundliche Grüße,
Almut Jennsen
Goerdens Mamet: war aufregend! Sehen Sie das nicht?
Der Abend war alles andere als langweilig, er war aufregend!!! Wie man daran so blind vorbeistieren kann ist mir ein unlösbares Rätsel. Der "Bochumer" saß wohl satt in seinem eigenen Missvergnügen. Es ist genau diese Art von bräsiger Hybris, wegen der man Goerden nur gratulieren kann, in Bochum seine Zelte abzubrechen. Bochum sollte man tatsächlich dem "Bochumer" überlassen. Die haben sich verdient.
Goerdens Mamet: Kritiker in den Schweineflieger?
Kann meinem Vorredner nur zustimmen. Auch ich war gestern in der zweiten Vorstellung des Mamet Abends. Begeisterndes Spiel, begeistertes Publikum. Der "Bochumer" war vielleicht doch in einer anderen Veranstaltung? Ertaubt, erblindet? Wie hat der Präsident gestern so schön gesagt: "Weg mit ihm in den Schweineflieger!"
Goerdens Mamet: nur 120
aber leider auch nur 120 leute bei einer zweiten vorstellung... auch schade... weil schöner abend
Goerdens Mamet: mal das Bundesland wechseln
schön das wolfgang behrens so genau seine eigene wortwahl hinterfragt. wenn das alle kritiker hin und wieder mal täten hätte goerden vielleicht nicht das handtuch geworfen.die erbarmungslose art wie meist über ihn geurteilt oder besser wie er mit grosser arroganz einfach abgetan wurde war schwer zu ertragen.schön das ihm nun jetzt ein bisschen gerechtigkeit widerfährt. vielleicht könnten sich ja noch andere kritiker mal fragen ob es wünschenswert ist dass die deutsche theaterkritik so mit einem der begabtesten theatermacher verfährt. ich glaube einige vergessen hin und wieder wieviel verantwortung, neben der macht,mit dem kritikerberuf verbunden ist. auch frau niermeyer kann davon sicher ein lied singen.beides übrigens in nrw. vielleicht sollten die kritiker da mal das bundesland wechseln.
Goerdens Mamet-Abend: tolle Arbeit
von solchen schauspielern können wir nachbarn nur träumen! tolle arbeit! tolle schauspielerführung, sieht so aus als hätte goerden sein selbstbewusstsein oder so was zurück. wie auch immer, der kerl scheint was drauf zu haben. freut mich für bochum.
Goerdens Mamet: Glückwunsch! Aber Essen nicht schmähen
Liebe Bochumer, Glückwunsch zu dem tollen Abend. Aber lasst doch bitte den Quatsch, in diesem Forum die Essener Schauspieler runter zu machen. Das Haus hat doch komplett andere Voraussetzungen - und aus denen macht es viel, sehr viel.
Goerdens Mamet: mit Hieroglyphen
Erstes Kapitel: BUEDHGER, DIE MNQ NICHT KENNT
in dem der Leser sehen wird, dass es nicht so sehr darauf ankommt, ein bestimmtes Buch zu lesen, was reiner Zeitverlust wäere, sondern darauf, füer die Gesammtheit der Bücher das zu aben, wsa eien Figur Musils den "Überblick" nennt." buch online kaufen billig (buecher.alles-alles.info/sitemap.html). "Zweites Kapitel: BÜCHER, DIE MAN QUERGELESEN HAT
indem wir mit Valéry erkennen, dass es reicht, ein Buch querzulesen, um ihm einen ganzen Artikel zu widmen, und das es ebi manchen Büchern geardezuunzzeklihc wäre, anders vorzugehen.
Goerdens Mamet: nicht so gemeint
uups, so war das nicht gemeint. wollte niemanden "runter machen", vollkommen richtig: die häuser haben völlig unterschiedliche voraussetzungen. Und schwerpunkte.
vielleicht sollte man den kritikern das kritisieren überlassen, in diesen foren kommt jeder idiot zu wort, wie ich, und dann entstehen solche situationen. pardon.
Goerdens Mamet: Wohin geht eigentlich Goerden?
Weiß jemand hier in diesem Forum, wohin Elmar Goerden geht? Wo er inszenieren wird? Stimmt das, dass er was am Gorki bei petras machen wird? Hier treffen sich doch die Insider, kann mir jemand weiterhelfen?
Goerdens Mamet: Supertruppe am Resi
Petras/Goerden? Klingt spannend, vielleicht weil das ja überhaupt nicht naheliegend ist. Könnte sein, Petras ist ja auch schon in Bochum aufgetreten. Egoistischerweise würde ich mir ihn zurück nach München wünschen, da gab es mal mit Bosse, Frey und Goerden eine Supertruppe am Resi. Eher neben als unter Dorn. Gruß aus München, U. Mallet
Goerden und Petras: Das Gorki informiert
Zur Frage von Armin Petras angeblicher/ eventueller/ hinterbrachter Allianz mit Elmar Goerden informiert uns das Maxim Gorki Theater zu Berlin:
"Für die nächste Spielzeit PLANEN wir einen Austausch mit dem Schauspielhaus Bochum. Das könnte heißen: eine Inszenierung von Petras geht nach Bochum für zwei Vorstellungen und eine Goerden-Arbeit kommt für zwei Vorstellungen ans Gorki."
Goerden und Petras: Ein Hoch auf die eigene Nase!
Hoch auf Petras! Offensichtlich jemand, der seine eigene Nase hat und sich nicht am Theater-Dax orientiert! Schade, dass nicht ers in Bochum geworden ist (mit Schlingensief)! An Herrn oder Frau Fizik: hier in Basel wird übrigens gemunkelt, daß Goerden an der Oper inszenieren wird.
Chet/Basel
Goerden und Petras: Probelauf in Berlin
Mal sehen, ob das Bochumer Theater dann den Mut aufbringt, seine in der NRW-Kritik besonders schlecht weggekommenen Arbeiten - "Wie es euch gefällt", "Der Kaufmann von Venedig" - in Berlin zu zeigen. Das wäre eigentlich mal ein schöner Probelauf. Für alle Seiten.
Goerden in Bochum: das NRW-Ding
Ist doch totaler Quatsch! Sowohl der "Kaufmann von Venedig" als auch "Wie es euch gefällt" wurde hier sowohl von der WAZ als auch von den Ruhrnachrichten gefeiert (was die WAZ übrigens nicht besser macht als sie -leider- ist). Das kann man nachlesen. Wer also ist die NRW Kritik? Sind das die, die es nicht ins überregionale Feuilleton geschafft haben? Außerdem kriegt Goerden in Bochum seit vier Jahren aufs Maul. "Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode." Mutprobe, auch eine wirklich interessante künstlerische Kategorie. Ich finde es "mutig" vom Bochumer Schauspielhaus, daß die vollkommen unbeeindruckt vom Feuilletongewese weiterhin ihr Ding machen.
Jens Strüwer
Goerdens Mamet: Verstehen stark reduziert
Es gibt bisher keine Äußerung zu der sprachlichen Qualität der Schauspieler. Auffällig ist die sehr starke Umgangssprachlichkeit, Typ Götz George. Damit meinen wir, dass auf eine qualitativ gute Artikulierung, siehe Maximillian Schell, heute leider keinen Wert mehr gelegt wird, vonseiten der Macher; von unserer Seite schon. Es ist schade, dass die Sprachqualität durch die übertriebene, evt. notwendige Körpersprache und durch lautstarkes Herumlaufen, was die Verständlichkeit der Schauspieler so beeinträchtigt, so dass ein genaues Verstehen des Textes stark reduziert wird. Bitte vergessen Sie nicht, dass unter den treuen Abonnenten ältere Mitbürger sich befinden, die dann nur noch, wenn überhaupt, die Hälfte verstehen.
Goerdens Mamet: glücklich mit Guns N' Roses
Nice work! I can't get Welcome to the Jungle out of my head! ''Welcome to The Jungle, We've Got Fun And Games"
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