Zeitmaschine der Heiterkeit
von Martin Thomas Pesl
Wien, 21. April 2018. Die Regisseurin ließ ausrichten, man müsse William Thackerays Wälzer nicht vorher lesen. Aus "Vanity Fair" hat Margit Mezgolich in ihr Stück "Unterm Strich. Ein Jahrmarkt der Eitelkeit" nur das Prinzip des Spielleiters übernommen. Der ist im Original ein strippenziehender auktorialer Erzähler, der die Romanhandlung mit lebensweisen Kommentaren gerne unterbricht. Stefan (Raphael Nicholas) zitiert an diesem Abend im Wiener Theater an der Gumpendorfer Straße öfter diese Passagen.
In der Theaterhölle
von Kai Krösche
Wien, 4. Dezember 2013. "Der Meister und Margarita", einer der großen russischen Romane des 20. Jahrhunderts, erfreut sich aufgrund seiner vielfältigen Figurenzeichnung in den letzten Jahren großer Beliebtheit auf den Theaterbühnen, entzieht sich aber wegen seiner teils undurchdringlichen Komplexität allzu oft einer ebenbürtigen Umsetzung – zumindest, wenn versucht wird, den Roman als Ganzes zu dramatisieren (eine Arbeit, wie die mit ungeheurem Aufwand umgesetzte Inszenierung Simon McBurneys ausgenommen).