Zusammengeschrumpfter Betrieb

21. November 2014. Der Chef der Wuppertaler Oper Toshiyuki Kamioka wird seinen Vertrag vorzeitig auflösen. Das melden diverse Medien, darunter die Westdeutsche Zeitung. Bereits in der vergangenen Woche hatte es entsprechende Mitteilungen in NRW-Medien gegeben, die Kamioka (dessen Vertrag noch bis 2019 läuft) zunächst noch dementieren ließ. Nun hat er vor dem Kulturausschuss der Stadt seinen Rücktritt zum Ende der Spielzeit 2015/16 angekündigt.

Die Stadt wollte den Medienberichten zufolge auf seine Forderung nicht eingehen, acht Wochen im Jahr in Japan arbeiten zu können. "Oper und Orchester fordern eine ganze Arbeitskraft", zitiert die FAZ in ihrer heutigen Ausgabe den Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung (CDU). Kamioka, seit Beginn der Spielzeit 2013/14 nicht nur Generalmusikdirektor in Wuppertal, sondern auch Opernchef, wird einen nach seinen Vorstellungen zusammengeschrumpften Betrieb ohne Ensemble hinterlassen. Für seine Pläne, das Opernensemble aufzulösen und einen Stagione-Betrieb mit Gästen einzuführen, war er vor seiner Übernahme der Opernintendanz heftig kritisiert worden. Bis dahin hatte Kamioka zehn Jahre lang erfolgreich das Orchester geleitet.

(sle)

 

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Kommentare  
Wuppertaler Opernchef geht: ausgedient
Tja - Wuppertal steht vor einem kulturellen Scherbenhaufen, der allerdings die Möglichkeit bietet, generell über die Leitung der Wuppertaler-Bühnen (wenn man sie noch haben möchte)nachzudenken. Es müsste jetzt eine starke Persönlichkeit das Haus übernehmen. Und zwar komplett. Das Sparten-Intendanten-Modell hat ausgedient und bringt in Wuppertal nix.
Wuppertaler Opernchef geht: kein Schaden
Erst kaputt machen, dann gehen. Wobei letzteres kein Schaden ist. Da gehört tatsächlich ein starker Intendant hin, schliesslich ist auch der Schauspielneustart mißglückt.
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