Schluss mit der Brechthaberei

5. März 2015. Schon der Prozess um Frank Castorfs Münchner Baal-Inszenierung bewies theatrale Qualitäten. Nun gibt's auch die passende Begleitmusik zu jenem Urheberrechtsgezerre, in das Brecht-Erben, Suhrkamp-Verlag, das Residenztheater und sein Inszenierungsteam verwickelt sind. Dabei bleibt Thomas Pigor, allmonatlicher Chanson-Dichter für den SWR, Brecht und seinen Komponierkumpanen einwandfrei treu:

"Soll man den Willen des Autoren achten
Oder genussvoll die alten Meister schlachten?
Was die Nachgebor'nen sehen und hören
Die Entscheidung liegt bei den Regisseuren
In jeder neuen Lage neu nachzudenken
Ist ihr Job. Sie sollen krank sein und kränken!
Sie solln verdammt noch mal ins Risiko gehn
Und uns beibiegen, wie sie die Verhältnisse sehn
Es sind nur noch zwölf Jahre, dann ist es soweit
Dann kommt das Ende der finsteren Zeit
Am 1.1. 27 ist der Brecht endlich frei
Dann ist Schluss mit der ewigen Brechthaberei"

 



(ape)