Einsatz für Absicherung

29. Mai 2015. Die Hamburger Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler ist neue Präsidentin des Deutschen Bühnenvereins. Kisseler wurde heute auf der Jahreshauptversammlung des Bundesverbands der Theater und Orchester in Potsdam in das Ehrenamt gewählt, teilt der Deutsche Bühnenverein mit. Als erste Frau an der Spitze des Bühnenvereins tritt sie die Nachfolge von Prof. Klaus Zehelein an.

Anläßlich ihrer Wahl wird Barbara Kisseler wie folgt zitiert: "Die Theater in Deutschland stoßen Debatten an, spiegeln gesellschaftliche Realitäten, geben Orientierung und sind damit wichtige Orte des gesellschaftlichen Diskurses. Trotz ihrer unabweisbaren Bedeutung für unsere Gesellschaft sind die Theater immer wieder von anhaltenden Budgetkürzungen bedroht. Als Präsidentin des Deutschen Bühnenvereins werde ich mich insbesondere für die notwendige, nachhaltige finanzielle Absicherung der Häuser – für Tarifsteigerungen ebenso wie notwendige Sanierungsmaßnahmen – einsetzen."

Kisseler, 1949 geboren, ist seit Februar 2011 Hamburgs Kultur-Senatorin. Zuvor war die Staatssekretärin für Kultur bei der Berliner Senatsverwaltung und Chefin der Senatskanzlei des Landes Berlin.

(Deutscher Bühnenverein / sik)

 

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Neue Präsidentin des Bühnenvereins: Paradigmenwechsel
"Die Theater in Deutschland stoßen Debatten an, spiegeln gesellschaftliche Realitäten, geben Orientierung und sind damit wichtige Orte des gesellschaftlichen Diskurses." Richtig. Wer wollte dieser Einsicht widersprechen. Aber was Frau Kisseler über das Theater sagt, gilt ohne Abstriche auch für die Zeitung, für Kirchentage oder für die Universität. Von Ästhetik, von jenem also, was Theater im Besonderen und Kunst im Allgemeinen von Zeitung, Kirchentag und Universität unterscheidet, ist hier, wie in dem meisten Debatten der vergangenen Jahre, nicht die Rede. Das finde ich, mit Verlauf, genau so beängstigend wie die Finanzsituation. Es ist Ausdruck eines Nützlichkeitsdenkens, das in einem Senat seine Berechtigung haben mag, nicht aber in einem Bühnenverein. Von Zehelein zu Kisseler: da vollzieht sich ein Paradigmenwechsel. Hoffentlich nicht ganz unbemerkt.
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