Poesie und Veränderungskraft

Berlin, 25. August 2015. Die Berliner Akademie der Künste verleiht den mit 5.000 Euro dotierten Konrad-Wolf-Preis 2015 posthum an Christoph Schlingensief und an das von ihm gegründete Operndorf in Burkina Faso. Wie die Akademie mitteilt, gehörten der Jury in diesem Jahr die Akademie-Mitglieder Alexander Horwath (Kurator und Autor, Wien), Naum Kleeman (Filmhistoriker, Moskau) und der Filmpublizist Georg Seeßlen an, der bei der Verleihung am 20. Oktober 2015 auch die Laudatio halten wird.

In der Begründung heißt es: "Konrad Wolf war ein politischer Filmemacher. Für ihn, von einem großen, skeptischen Projekt des Humanismus inspiriert, war es nicht nur wichtig, was Filme zeigen, sondern auch, was sie bewirken. Daher soll der Preis in seiner geistigen Dimension an einen Filmkünstler gehen, der sich seinen autobiographischen Eigensinn und seine politische Unabhängigkeit nie austreiben ließ: Christoph Schlingensief. In seiner materiellen Dimension soll er an das Operndorf in Burkina Faso gehen und zwar an die dort projektierte Unterstützung für Jugendliche, sich das Cineastische als Ausdrucksmittel anzueignen, und wir hoffen, dabei Konrad Wolf verpflichtet, auf Poesie und Veränderungskraft des afrikanischen Kinos der Zukunft."

Der Preis ist nach dem Filmregisseur und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR Konrad Wolf (1925-1982) benannt und wird jährlich für herausragende künstlerische Leistungen auf den Gebieten der darstellenden Kunst sowie der Film- und Medienkunst vergeben. Die Preisträger der letzten Jahre waren Avi Mograbi (2009), Alvis Hermanis (2010), Béla Tarr (2011), Meg Stuart (2012), Ostkreuz – Agentur der Fotografen (2013) und Jürgen Holtz (2014).

(Akademie der Künste / geka)

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