Die große Kunstbrust liebt auch Dich!

von Katrin Ullmann

Hamburg, 6. November 2015. Am Ende des Abends ist einem schlecht. Schlecht vor Hunger, vor Erschöpfung, vor innerem Aufruhr. Schlecht von der Hirnwäsche, von Hierarchie, Therapie und Psychoterror. Am Ende des Abends hat man sechs Stunden lang eine Performance-Installation von Signa durchlaufen, hat – je nach "Terminvereinbarungs-Agenda" circa zehn höchst realistisch ausgestaltete Räume besucht. Da hat man in der Kantine seine Essensmarke gegen einen Schwarztee eingetauscht, hat etliche Treppenstufen geschafft und mit Angestellten des Unternehmens "Söhne & Söhne" gesprochen. Allerdings ist keine dieser Situationen dabei als "normale" Begegnung zu verstehen, jede Begegnung ist selbstverständlich inszeniert.

Das Kopenhagener Performancekollektiv Signa ist bekannt für seine immersiven Theaterabende, für seine erschreckend detailliert ausgestalteten und bespielten Parallel- und Erlebniswelten. In Hamburg behaupten sie im Auftrag des Schauspielhauses (nach Schwarze Augen, Maria,  2013) mit "Söhne & Söhne" die lokale Filiale eines traditionsreichen, weltumspannenden Familienunternehmens. Was dort ver- oder gehandelt wird, bleibt völlig vage. Sicher ist nur, dass jeder, der sich bisher diesem Unternehmen angeschlossen hat, eine familien-, wenn nicht sogar sektenähnliche Verbindung eingeht.

Befreit euch von den Außersöhnen!

Die Zuschauer eines jeden Abends sind die "Neuangestellten". Im "großen Versammlungsraum" werden sie feierlich begrüßt. Dort werden ihnen auch Klemmboards, eine Liste der "Ordnungsstufen" ausgehändigt und eine Nummer, mit der sie den Rest des Abends namentlich angesprochen werden: etwa "31 Sohn". Erst am Ende kann, wer möchte, diesen Behelfsnamen und auch seinen persönlichen, also "außersöhnischen" Namen in einem monströsen Ritual gegen einen amtlichen Firmenzugehörigkeitsnamen eintauschen.

SoehneSoehne1 560 ArthurKoestler uO schöne neue Welt, die solche Angestellten hat! © Arthur Köstler

Der große Versammlungsraum ist tatsächlich die Aula der ehemaligen staatlichen Gewerbeschule für Bauhandwerker im östlichen Stadtbezirk. Das gesamte Gebäude wird an diesem "ersten Arbeitstag der Neuangestellten" bespielt. Durch ein riesiges, von dunklem Dröhnen – "dem Pulsschlag der Filiale", wie es später heißt – beschalltes Treppenhaus eilen diese entsprechend ihrer Agenda, werden zuweilen höflich geleitet von alteingesessenen "Söhnen" der Firma, die übrigens durchaus auch weiblichen Geschlechts sein können. Dabei ist den strengen, fast befehlsartigen Ansagen dieser Mitarbeiter stets Folge zu leisten und auf den Gängen der Flüsterton einzuhalten. "Verhalten Sie sich angemessen! Begegnen Sie den Aufgaben mit der nötigen Ernsthaftigkeit!" – heißt es nicht nur einmal.

... und ab zur Nachnährung, 31 Sohn!

Und so wechseln die Zuschauer, die sofort zu Mitspielern werden, etwa von der puff-plüschig ausgestatteten "Abteilung für Romantische Angelegenheiten" – kurz ARA – ins "Freizeitzentrum" (FZZ) mit Partyhütchen und von dort in die "Abteilung für Kindheitsangelegenheiten" (AKI), ein Kuscheltierlager mit Stockbetten. In der ersteren lernen sie bei Kirschsaft und Körperkontakt zwischen Arbeit und Liebe zu unterscheiden, im zweiten, dass Freizeit auch Arbeit sein kann, weil etwa die Abstimmung zwischen der Gründung einer "Vogelstimmen-AG" oder eines "Vereins der Nichtstuer" eben nicht mit einem einfachen Konsens einhergeht. Im dritten Raum wiederum erfahren sie, dass diese ominöse Firma Termine zur "Nachnährung" anbietet. Da kann sich jeder kindheitsverlustige Teilnehmer an eine riesige Kunstbrust kuscheln und seiner Mutter endlich das sagen, was er ihr schon immer sagen wollte. Wer jetzt an überdrehten Spaß und schrägen Trash denkt, liegt falsch. All das wird mit größter, therapeutischer Ernsthaftigkeit betrieben.SoehneSoehne2 560 ArthurKoestler uDie Spiegelsymmetrien der Arbeitswelt - wer findet die Fehler? © Arthur Köstler

In jeder dieser Stationen, und auch in den weitläufigen Fluren des Gebäudes, trifft man immer wieder auf geschulte, in mausgraue Anzüge und Kostüme gesteckte Mitarbeiter, auf Menschen voller Kontrollwillen, die unverhohlen Fragen stellen, um sich anschließend fast unbemerkt mit den Kollegen kurzzuschließen oder sich mit ungerührtem Gesichtsausdruck und strengem Blick Notizen machen. Schließlich geht es an diesem ersten Arbeitstag um eine möglichst genaue Einschätzung – das wird ganz klar kommuniziert –, um eine Bewertung der "Neuen"; und das in der gesamten conditio humana.

Familienaufstellung als Parallelwelt

Die Stimmung ist voller Misstrauen, man wähnt sich ständig umzingelt von Abhörgeräten, von undurchschaubaren Bewertungssystemen und inoffiziellen Mitarbeitern, die ihre frisch gewonnenen Informationen an den obersten "Oikonom" (Signa Köstler) weitergeben – Informationen, die sich wiederum negativ auf das weitere "Söhne"-Arbeitsleben auswirken könnten. Konterkariert wird diese beklemmende Atmosphäre – die absolut formvollendet in der geballten und vergilbten Hässlichkeit der 1950er-Jahre badet – mit höchst persönlichen, grenzüberschreitenden Fragen (und beharrlichen Nachfragen) zu Leben, Kindheit, Krankheit und Sterben. Immer wieder begibt sich der Zuschauer an diesem Abend in neue, verblüffend gestaltete "Simulationsräume", immer wieder liefert er sich den "Söhne & Söhne"-Mitarbeitern, dem extrem gut geschulten Signa-Team aus.

Sicherlich, das alles ist eine Aufforderung zum Spiel, angesiedelt irgendwo zwischen Familienaufstellung und Mitmachtheater – und doch entsteht dabei binnen kürzester Zeit eine in sich erschreckend stimmige Parallelwelt. Die Manipulationsmaschine greift schneller um sich, als man glauben mag, und schon hört man sich selbst mit dem firmeninternen "Elatus" (lateinisch: erhaben, edel) über die Flure grüßen. Schließlich möchte man doch ein gutes Bild abgeben an diesem ersten Arbeitstag. Schließlich möchte man doch am Ende dazugehören. Oder etwa nicht?

Die Firma kennt keinen Humor

Dass diese manipulative Energie schon nach kürzester Zeit auf einen selbst übergreift, ist der eigentliche Grusel des Abends. Durch Provokationen, unvermittelte Rückfragen oder hysterische Heiterkeit die vorherrschenden Strukturen zu durchbrechen, ist schier unmöglich. Schnell entsteht daraus ein undurchschaubarer Aktenvermerk, ein vielsagender Verweis. Schon ist man möglicherweise durchgefallen beim anstehenden "Ordnungsaufstiegsprüfungsverfahren".

Am Ende des Abends ist man hungrig, erschöpft, elend und angefasst. Das immersive Theater zeigt unleugbar seine Wirkung. Doch um was geht es eigentlich? Will Signa uns die Absurdität der alles beherrschenden Arbeitswelt vor Augen führen? Die Einverleibung unseres Lebens durch die Arbeit? Die moderne Überidentifizierung des Einzelnen mit dem, was er macht, schafft, produziert? Die Mechanismen von Hierarchien und Machtmonopolen offenlegen? Das dringende Teilhabenwollen an einer Gemeinschaft, und sei es auch nur die der Firma?

Diese Fragen bleiben trotz oder gerade wegen der perfekt gebauten Erlebnisinszenierung unbeantwortet. Und so erinnert dieser massive Abend auch nur manchmal an einen Jacques-Tati-Film, dem im allzu weitläufigen Treppenhaus der Humor abhanden kam.

 

Söhne & Söhne
von Signa
Konzept: Signa (Signa und Arthur Köstler), Regie: Signa Köstler, Bühne: Signa Köstler mit Mona el Gammal, Kostüme: Signa Köstler mit Dirk Traufelder, Medien-Design: Arthur Köstler, Sound-Design: Christian Bo, Dramaturgie: Sybille Meier.
Mit: Amanda Babaei Vieira, Rolf Bach, Stefan Bärnwald, Franz-Josef Becker, Dominik Bliefert, Christian Bo, Hans-Günter Brünker, Georg Bütow, Janina Eich, Laura Eichten, Mona el Gammal, Anne Hartung, Martin Heise, Sophia Hussain, Flora Janewa, Tabita Johannes, Dominik Klingberg, Johannes Köhler, Arthur Köstler, Tom Korn, Signa Köstler, Ilil Land-Boss, Camilla Lønbirk, Samira Mertens, Roman Nienhaus, Amina Nouns, Ilona Perger, Michael Pöpperl, Maik Reif, Rahel Schaber, Jessica Schmitz, Andreas Schneiders, Olivia Schrøder, Nana Senderovitz, Helga Sieler, Ivana Sokola, Lukas Steimer, Alexander Wittrup Stæger, Karin Stöckl, Raphael Souza Sá, Omid Tabari, Luisa Taraz, Dirk Traufelder, Klaus Unterrieder, Cynthia Wijono, Julie Wikwak, Yulia Yanez, Marie Zwinzscher, Yasin Özen.
Dauer: 6 Stunden, keine Pause

www.schauspielhaus.de

 

Kritikenrundschau

"Ein freies Entdecken dieser Welt, wie es in vielen früheren SIGNA-Produktionen möglich war, ist nicht vorgesehen", sagt Alexander Kohlmann auf Deutschlandfunk (8.11.2015). Jeder Besucher müsse "streng seinem Plan folgen. Die künstliche Realität erweist sich diesmal als enttäuschend eingeschränkt. Man sitzt zwar nicht im Publikumsraum, aber man ist auch nicht frei." Die einzelnen Stationen entpuppten sich dann "als mehr oder minder psychologische Aufnahmetests, in denen die Kandidaten bewertet werden", und hier liege "das Problem des Abends. Die Mitarbeiter sind Schauspieler und kein psychologisch geschultes Personal, aber sie dringen mit ihren Fragen tief in die Lebensgeschichte der Besucher ein – und bringen Dinge zu Tage, für die eine Performance vielleicht der falsche Ort ist." Zudem fehle "die schlüssige Geschichte – hinter der aufwändigen Performance."

"Was von Raum zu Raum geboten wird, ist spannend und abwechslungsreich und immer wieder mit absurder Komik gespickt", schreibt Katharina Manzke in der Welt (9.11.2015). Während des Spiels laufe "man einfach mit, lässt sich von den Schauspielern, die vollkommen mit ihren Rollen verschmolzen zu sein scheinen, manipulieren und wird absorbiert von einer bis ins kleinste Detail perfekt inszenierten Kunstwelt, die unbegreiflich ist." Irgendwann gebe man, "ähnlich wie Kafkas Protagonisten, intime Details Preis", ertrage "auch die unmöglichsten Anschuldigungen" und mache "bei merkwürdigen Spielen mit, nur weil es verlangt wird. Während sechs Stunden Gehirnwäsche verlernt man, sich zu wundern. Der Schrecken darüber kommt hinterher."

Wer es zulasse, könne hier "auf einen richtigen 'Selbsterfahrungstrip' gehen", meint Katja Weise im NDR (7.11.2015). "Viele Teilnehmer erzählen erstaunlich offen von ganz persönlichen Erlebnissen oder Ängsten." Allerdings gebe es in dieser Performance, bei der die Performer "die Zügel bewundernswert fest in der Hand" hielten, "wenig überraschende Momente. Über die totale Vereinnahmung des Individuums ist bereits viel geschrieben und gesagt worden, und das, worum es hier gehen soll, nämlich die absolute Herrschaft der Ökonomie, bleibt seltsam unscharf. Vieles verliert sich in Geplänkel, und so steht am Ende kein wirklicher Erkenntnisgewinn: für manche möglicherweise ein persönlicher, aber sicher kein politisch-ökonomischer."

Von einer "brillant inszenierten Brainwash-Performance" berichtet Till Briegleb in der Süddeutschen Zeitung (13.11.2015). "Es ist ein subtiles Schuld-, Scham- und Angsttheater, das Signa hier mit 50 Schauspielern in einer gigantischen Installation akribisch durchkomponiert bis zu dem Punkt, an dem jeder gezwungen ist, seine Unterwerfungsbereitschaft zu befragen." Das ethische Experiment, so warnt der Kritiker, sei "grenzwertig", denn: "Der Seelen-Striptease, der in diesem komplexen Spiel vom Besucher verlangt wird, kann nicht nur als lehrreich, sondern auch als übergriffig, nicht nur als interessante Selbstprüfung, sondern auch als sehr unangenehme Zwangslage empfunden werden."

Generelles hat Katharina Röben in der Welt (14.11.2015) über die Arbeiten von Signa zu berichten: SIGNA sezieren Machtstrukturen, spielen mit Erniedrigung, Identität und Verlangen, zwingen den Zuschauer zu Reaktion und Position. Es geht nicht länger um das passive Konsumieren vorgefertigter Botschaften, es geht um das unmittelbare Erleben, das Nachfühlen, das Experimentieren." So auch an diesem Abend, den die Kritikerin im Ich-Bericht nachvollzieht. "Narrativ verharrt" der Abend in ihren Augen "an der Oberfläche". Aber Eindruck hat er doch hinterlassen: "Ich beginne mich anzupassen, bleibe jedoch ein Fremdkörper in diesem Unternehmen. Manche Simulation in den Abteilungen leidet unter der Distanz, die anschließende Auswertung macht es nicht besser. Doch es gibt auch Momente, die plötzlich verstörend nah sind: wenn ich in einem Krankenhausbett liege, umgeben von dreckigen Waschlappen, Röntgenbildern und einem merkwürdig süßlichen Geruch."

Kommentare  
Söhne & Söhne, Signa in Hamburg: wer sich widersetzt
Interessant wird es, wenn man sich dem aufgedrückten System ebenso ruhig widersetzt wie es einem aufgezwungen wird. Man wird gebeten zu gehen- und geht, neben Erleichterung auch mit einem Anflug von Bereuen nach Hause, dass man die große Abschluss-Zeremonie verpasst hat.
Söhne & Söhne, Hamburg: Hinweis
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/11/06/drk_20151106_2350_fd41c2bf.mp3
Söhne & Söhne, Hamburg: ethisches Problem
Die Fragen, die nach meinem Besuch der SIGNA-Performance Söhne & Söhne in Hamburg zurück geblieben sind, beziehen sich leider weniger auf das Verhältnis von Ökonomie und Gesellschaft - dafür ist die Arbeit auf der semantischen Ebene zwischen vagem und oftmals esoterisch anmutenden Geschwurbel zu schwach.
Stattdessen bleibt das unangenehme Gefühl zurück, einem psychosozialen Experiment ausgesetzt worden zu sein, das die Grenzen der Kunst im negativen Sinne überschritten hat. Denn die absolut hermetisch abgeschlossene Welt, die totale Immanenz dieser Art von Performance reißt die Differenz zwischen Realem und Kunst auf eine Art und Weise ein, die sich durchaus kritisieren lässt.
Vordergründig ließe sich dieser Umstand durchaus als besonders radikalen Kunst-Ansatz verkaufen (was sicherlich einen der Gründe für den Erfolg von SIGNA beschreibt) und es gibt nun auch herausragende Beispiele (Schlingensief, Abramowitch), die die Auflösung dieser Differenz auf im besten Falle auf geniale Weise betrieben haben. Im Falle von Söhne & Söhne wird diese Auflösung allerdings zum Problem - zu einem ethischen Problem.
Besonders augenscheinlich wird dieses Problem, da man als Zuschauer*in Zeuge von Gewaltdarstellungen in der Performance ist. So wird man mit einer nachgestellten Vergewaltigung konfrontiert oder ist angehalten einen Darsteller mit Kopfverletzung aus einem dunklen Raum mit bewaffneten Darsteller*innen, die teilweise mit Waffen auf die Zuschauer*innen zielen, zu evakuieren.
Gewaltdarstellungen sind nun in allen Kunstformen vertreten und per se nicht unbedingt zu kritisieren. Doch die hyperreale Darstellung, der Versuch ein Theater der unmittelbaren Erfahrung zu erzeugen, die totale Immanenz dieser (Kunst-)Welt, all diese Aspekte schaffen hier Momente in denen die Performer*innen von SIGNA ihre ethische Verantwortung gegenüber ihren Zuschauer*innen über Bord werfen. Diese Gewalt wird so unmittelbar erfahren, die Differenz zwischen Realem und Kunst so sehr suspendiert, dass es mir als Zuschauer schwer viel jene Abstraktion, jene Distanz zu wahren, die ein Kunsterlebnis vom wahren Erleben unterscheidet und die mich nicht nur schützt, sondern diese Gewaltdarstellung auch erst konstruktiv verhandelbar macht.
Kurzum: Besonders Menschen, die beispielsweise (traumatische) Erfahrungen mit sexueller Gewalt gemacht haben, Angst vor Krankenhäusern haben oder gar aus Kriegsgebieten geflohen sind, würde ich dringend von einen Besuch von Söhne & Söhne abraten. Dazu kommt: Einen Film kann ich ausschalten, ein Buch zuklappen. Sich dem sozialen Druck der SIGNA-Welt zu entziehen, entpuppt sich als weitaus schwieriger. Versucht man aus einer für einen selbst untragbaren Situation auszusteigen, wird man von diversen Darsteller*innen bedrängt und nach seinen Motiven gefragt.
Spätestens hier kippt Söhne & Söhne von einer (durchaus eindrucksvollen) Performance in ein sozialpsychologisches Experiment - nur ohne psychologisch geschultes Personal und ohne eine vorherige Aufklärung, die den Proband*innen eine Einverständniserklärung abverlangt.
Schlussendlich bleibt mir von diesem intensiven Abend folgende Erkenntnis: Wer versucht totale Kunst zu machen, läuft Gefahr totalitäre Kunst zu machen. Söhne & Söhne ist hierfür ein gutes Beispiel. Die für mich einzig gebotene Möglichkeit mich zu dieser Versuchsanordnung konstruktiv zu verhalten, war der vorzeitige Abbruch meiner Zuschauerschaft. Dafür musste ich das Gebäude verlassen. Wenn das das Ziel der Performer*innen von SIGNA war, haben sie es bei mir erreicht. Die einhergehende Wut auf die Akteure eines solch totalitären Systems und die große innere Unlust mich diesem System auszusetzen, war dabei allerdings kein großer Erkenntnisgewinn.
Söhne & Söhne, Hamburg: ob und wie man sich auf das Spiel einlässt.
Ich war zweimal dort. Beim ersten Mal hat es mir gut gefallen, beim zweiten Mal hat es mir dann richtig gut gefallen und ich war begeistert. Ein zweiter Besuch lohnt sich. Vorher dem zweiten Besuch würde ich das Programmheft zu lesen, da wird auf die Hintergrundgeschichte eingegangen, was es dann interessanter macht. Ich kann die Kritik verstehen. Manches habe ich, vor allem beim ersten Mal, auch so empfunden. Meine Erfahrung war, dass viel davon abhängt ob und wie man sich als Besucher auf das Spiel einlässt. Ich fand es insgesamt sehr spannend und es hat mir sogar richtig Spaß gemacht, auch wenn die Stimmung in der Firma grottenschlecht war.
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