Autorenverband Dramatiker Union vor dem Aus?
Drohende Selbstauflösung
1. Dezember 2015. Die Dramatiker Union ist eigenen Informationen zufolge in Schwierigkeiten. Einem Schreiben des Dramatikers Gerd Knappe zufolge, der Beirat im Vorstand der Union ist, gebe es nicht mehr genug aktive und zahlende Mitglieder, um die Verbandstätigkeit weiter fortzusetzen. Daher könnte der Verband gezwungen sein, sich zum 14. Dezember 2015 selbst aufzulösen.
Die 1871 in Leipzig gegründete Vereinigung ist der älteste überregionale Autorenverband in Deutschland. Er zählt u.a. zu seinen Aufgaben, die allgemeinen Interessen der Urheber "wort- und musikdramatischer Werke gegenüber deren Verwertern wie Bühnen, Funk- und Fernsehanstalten, Film- und Schallplatten-Produzenten, Interpreten und Verlegern" zu vertreten. Darüber hinaus bietet der Verband seinen Mitgliedern Rechtsberatung bei Verträgen und Vertretung gegenüber der Künstlersozialkasse an.
Als Reaktion auf das Schreiben Knappes haben Maja Das Gupta, Volker Lüdecke und Kai Festersen eine Umfrage mit dem Ziel gestartet, Daten zu erheben, die genaueren Aufschluss über Relevanz und Notwendigkeit des Verbandes in der Gegenwart geben sollen.
(Dramatiker Union / sle)
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(Vielen Dank für den Hinweis, wir haben das in der Meldung entsprechend korrigiert. MfG, Anne Peter / Redaktion)
Die Dramatiker Union hat keine Funtionäre, etwas über 100 Mitglieder und wird von einem gewählten Vorstand der aus Autoren und Komponisten besteht ehrenamtlich geleitet.
Ich würde sagen: nein.
Das kann kein Kriterium sein, um über den Nutzen- oder Nichtnutzen dieser speziellen Vereinigung zu entscheiden.
Bleiben wir sachlich.
Die ersten beiden Punkte finde ich beim Verband der Schriftsteller in verdi wieder, der letzte Punkt scheint mir zur Zeit am ehesten in der Dramaturgischen Gesellschaft realisiert.
Wie wäre es, wenn sich die Dramatiker Union dem VS anschließt und im aktuellen Diskurs mit der DG zusammenarbeitet?
weiterhin ringen, denn so eine Auflösung ist auch Rückgängig zu machen, wenn eine neue Sachlage entstanden ist. Daran arbeiten wir, denn es wird den Autoren mehr als 50 € im Jahr kosten, wenn der Verein nicht wieder auflebt. Abgesehen vom Finanziellen steht der Verband gut da. Interessierte brauchen nur auf die Homepage der DU – www.dramatikerunion.de - zu schauen, um zu erfahren, woran der Verband arbeitet, was er bereits erreicht hat, wofür es sich immer wieder einsetzt und so weiter. Was angesichts eines TTIP und ähnlichem auf die Urheberschaft zu kommen kann, können wir bereits ahnen, uns aber nicht mehr für die Rechte der Autoren, auch immer für jene, die nicht im Verband Mitglied sind, einsetzen.
Manche Autoren meinen, mal ganz abgesehen davon, dass Verlage und Autoren unterschiedliche Interessen haben können, sie werden durch ihre Verlage in Rechtssachen vertreten. Ein Beispiel dazu. Wie kann der Bühnenverein gemeinsam mit dem Verband der Bühnenverleger in ihrer Regelsammlung für alle Verlagsautoren beschließen, dass sie bei Tagesvorstellungen auf 50% ihrer Tantiemen verzichten müssen. Ist das im Sinne der Verlagsautoren?
Also der 14.12.2015 war ein trauriger Tag für die Dramatische Kunst und die deutschsprachigen Dramatiker. In zwei, drei Jahren werden es auch alle DramatikerAutoren merken, denn es wird ihnen kein Interessenverbund mehr mit Rat und Tat beistehen und es wird ihnen mehr kosten als 50€ im Jahr.