Platz 5: Fjodor Dostojewski

Berlin, 27. Dezember 2015. Dostojewski kommt durchaus überraschend in die Top 5 der klassischen Bühnenautoren (*Anm.). Auf immerhin sieben Nachtkritik-Besprechungen hat es der russische Romancier 2015 gebracht. Genauso viele wie Tschechow und weniger als Ibsen (9 Besprechungen), die es nicht in die Top 5 der meistgelesenen Klassiker schafften. Grund für Dostojewskis Durchstart: Mit Sebastian Hartmann (Dämonen am Schauspiel Frankfurt) und Frank Castorf (Die Brüder Karamasow bei den Wiener Festwochen) griffen zwei Regisseure nach seinen Werken, die regelmäßig Massen an Leser*innen anziehen – und in dieser Rangliste zählt Popularität: Welche Klassiker wurde von den nachtkritik.de-Usern am meisten geklickt?

"Schuld und Sühne" alias "Verbrechen und Strafe" erhielt 2015 zwei Nachtkritiken (zu Christian Stückls Inszenierung in München und Karin Henkels in Hamburg). YouTuber Michael Sommer bringt uns auf den Stand, was es mit dem philosophischen Mörder Raskolnikow in dem Roman auf sich hat:

 

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(*Anm.  ) Wer gilt in der Auszählung als Klassiker? Goethe, Schiller, Shakespeare? Oder doch lieber Marx, Engels, Lenin? "Ich beobachte, dass ich anfange, ein Klassiker zu werden", schrieb Bertolt Brecht bereits mit 22 Jahren. Brecht ist – wie so oft – der Gradmesser! Im Geiste einer großen Debatte dieses Jahres zählen für die Klassiker-Charts des Jahres 2015 all jene, deren Urheberrecht schon abgelaufen ist. Also Brecht nicht. Aber beinahe alle vor ihm schon.