Platz 1: William Shakespeare

Berlin, 31. Dezember 2015. "Ist Shakespeare überbewertet?", lautet eine beliebte Essayfrage an englischen Universitäten. "Und wenn ja, wie stark?", könnte man hinzusetzen. Mit rund hunderttausend Textaufrufen erreichte der Anteilseigner des Londoner Globe Theaters (anno 1599ff.) in diesem Jahr so viele Leser*innen wie alle weiteren Platzierten in den Top-5-Klassiker-Charts 2015 (*Anm.) zusammen. Goethe, Kleist, Schiller, Dostojewski. Die Liste der Abgeschlagenen ist illuster. Also: Ist Shakespeare überbewertet?

Shakespeares Hamlet kam 2015 in drei Nachtkritiken vor (aus Oberhausen, aus Jena und aus Potsdam). Indirekt spielte er in "Ophelias Zimmer" von Katie Mitchell und Alice Birch an der Berliner Schaubühne im Dezember 2015 rein. Warum überhaupt Ophelia? YouTuber Michael Sommer bringt uns auf den Stand, was es mit dem Dänenprinzen Hamlet und seiner Flamme (oder nicht?) Ophelia auf sich hat.

 

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(*Anm.) Wer gilt in der Auszählung als Klassiker? Goethe, Schiller, Shakespeare? Oder doch lieber Marx, Engels, Lenin? "Ich beobachte, dass ich anfange, ein Klassiker zu werden", schrieb Bertolt Brecht bereits mit 22 Jahren. Brecht ist – wie so oft – der Gradmesser! Im Geiste einer großen Debatte dieses Jahres zählen für die Klassiker-Charts des Jahres 2015 all jene, deren Urheberrecht schon abgelaufen ist. Also Brecht nicht. Aber beinahe alle vor ihm schon.

 

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