Petition für den Erhalt der Ku'damm-Bühnen
Sire, geben Sie uns eine sichere Zukunft!
Berlin, 10. Mai 2016. Die Berliner Ku'dam-Bühnen – Theater und Komödie am Kurfürstendamm – haben eine Unterschriftensammlung aufgelegt, in der ein langfristiger Erhalt der beiden Bühnen gefordert wird.
Die Unterschriftenaktion richtet sich an den Regierenden Bürgermeister von Berlin und Kultursenator, Michael Müller. Gefordert wird der Erhalt der "traditionsreichen Bühnen am Kurfürstendamm", die mit zusammen über 200.000 Besuchern jedes Jahr die beliebtesten Sprechtheater der Stadt seien. Müller solle sich persönlich dafür einsetzen die Zukunft der beiden noch von Max Reinhardt errichteten Boulevardbühnen "langfristig zu sichern", ebenso ihr Team und die "zahlreichen Kreativen, die an den Bühnen eine künstlerische Heimat gefunden haben".
Ist das ein Theater? Kann das wech?
Hintergrund dieses Apelles an den Stadtchef sind die Pläne der Besitzer des Gebäudekomplexes Kudamm-Karree, die beiden dort beheimateten Theatersäle abzureißen und nurmehr einen Theatersaal in das Kellergeschoss eines Neubaues einzubauen. Das einzige Zugeständnis, das dem Investor bislang abgerungen werden konnte: das Innere dieses neuen Theaters soll sich farblich dem Interieur der bisherigen Säle annähern und ein Kronleuchter an der Decke installiert werden. Ob aber in Zukunft Martin Woelffer, dessen Familie die Theater in dritter Generation führt, auch Betreiber des Kellertheaters sein soll, lässt der Investor offen.
Erst vor kurzem hatte der Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses beschlossen, den Berliner Senat aufzufordern, zu prüfen, wie ein Abriss der traditionellen Bühnen am Kurfürstendamm verhindert werden könne.
Neue Kampagne
"Die Zeit ist reif für eine neue Kampagne zum Erhalt von Theater am Kurfürstendamm und Komödie", lässt sich der Theaterdirektor Martin Woelffer in einer Presseaussendung zitieren. "Unzählige Menschen" hätten in den vergangenen Wochen ihre Unterstützung angeboten. Vor 10 Jahren habe es bereits einmal eine Unterschriftenaktion gegeben, damals hätten 200.000 Menschen für die Rettung von Theater am Kurfürstendamm und Komödie unterschrieben. Vor fünf Jahren indes scheiterte ein Bürgerentscheid, der den Erhalt der beiden Theater forderte, an einer zu geringen Wahlbeteiligung.
Die Unterschriften werden über eine Online-Kampagne von Change.org, (http://tinyurl.com/hpjo3v6) und mit Unterschriftenlisten in den Theatern gesammelt. Auf der Homepage www.komoedie-berlin.de gibt es Unterschriftenlisten.
(www.komoedie-berlin.de / #KudammBühnenretten /jnm)
Mehr zu der Causa Ku'damm-Bühnen:
Skandal um die Ku'damm-Bühnen in Berlin, Meldung vom 4. Juli 2007
Für Geld geht alles, Kommentar vom 7. Juli 2007
Für den Fortbestand des Boulevard-Theaters in Berlin!, Meldung vom 22. September 2007
Lasst das Theater!, Meldung vom 3. Dezember 2008
Rekonstruktion in der Seitenstraße, Meldung vom 24. Februar 2010
Par ordre du mufti, Meldung vom 27. April 2010
Bau-Lösung für Kudamm-Theater in Sicht, Meldung vom 16. Juni 2010
Intendant der Berliner Ku'damm-Bühnen gegen Bürgerentscheid, Meldung vom 6. November 2010
Der Bürgerentscheid "Rettet die Ku'damm"-Bühnen ist gescheitert, Meldung 17. Januar 2011
Räumungsklage gegen Berliner Theater am Kurfürstendamm, Meldung vom 15. Januar 2016
Appell von 37 Theaterleiter*innen für Erhalt der Ku'Damm-Bühnen, Meldung vom 9. März 2016
Berliner Ku'damm-Bühnen gehören zur Hälfte Panama-Briefkastenfirma, Meldung vom 11. April 2016
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„Wir brauchen Neuanfänge, keine Kopien“
auch für die Kudamm-Bühnen Geltung haben soll? Denn das scheint ja Motto dieser Kulturspitzen zu sein.
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Im gleichen Interview heißt es:
"[...] Ähnliches begegnet einem beim Boulevardtheater am Kurfürstendamm und in Steglitz. Das Publikum schrumpft und wächst in den vorhandenen Strukturen nicht ausreichend nach. Die Interessen der jüngeren Bevölkerung verändern sich. Die Frage lautet: Wie sieht ein Boulevard aus, der dem heutigen Berlin entspricht, gern auch am Kurfürstendamm?"
Mehr Jugend, mehr Tourismus. Go, culture, go!
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/kultur/interview-mit-kulturstaatssekretaer-tim-renner-wir-brauchen-neuanfaenge-keine-kopien/13489766.html