Am Ende wird abgeräumt

8. November 2016. Gestern Abend wurden im Wiener Theater Ronacher die Nestroy-Theaterpreise des Wiener Bühnenvereins verliehen. Bereits vorab hatten drei Preise festgestanden. Frank Castorf, Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, erhielt nach dem deutschen Theaterpreis Der Faust auch den Nestroypreis für sein Lebenswerk, die Jury hatte einstimmig für diese Auszeichnung votiert, wie die Jury-Vorsitzende Kathrin Kattrein im Deutschlandradio berichtete, ein Vorgang, den sie so zum ersten Mal in in ihrer Jury-Laufbahn erlebt habe. Den Autorenpreis für das beste Stück gewann Yael Ronen für die Uraufführung von Lost and Found am Volkstheater Wien. Harald B. Thor wurde ausgezeichnet für seine Ausstattung in Andreas Kriegenburgs Inszenierung Wassa Schelesnowa von Maxim Gorki am Burgtheater. 

Die weiteren Preise gingen an:

Beste Schauspielerin

Sona MacDonald als Julie in "Fräulein Julie" von August Strindberg, Theater in der Josefstadt und als Sie in "Blue Moon" von Torsten Fischer und Herbert Schäfer, Kammerspiele

Bester Schauspieler

Rainer Galke als Irrsigler in Alte Meister von Thomas Bernhard, Bühnenfassung und Inszenierung von Dušan David Pařízek, Volkstheater

Beste Nebenrolle

Martin Reinke für die Verkörperung von sechs Figuren in Die Wiedervereinigung der beiden Koreas von Joël Pommerat, Akademietheater

Beste Regie

Andrea Breth mit Diese Geschichte von Ihnen von John Hopkins, Akademietheater

Bester Nachwuchs weiblich

Julia Gräfner als Caliban in "Der Sturm" von William Shakespeare, Schauspielhaus Graz

Bester Nachwuchs männlich

Luka Dimic als Tschick in "Tschick" von Wolfgang Herrndorf, Bühnenfassung von Robert Koall, Theater der Jugend

Spezialpreis

Wir Hunde / Us Dogs Uraufführung und Inszenierung von Signa (Signa und Arthur Köstler), in Koproduktion mit den Wiener Festwochen und dem Volkstheater, Probebühne des Volkstheaters

Beste Off-Produktion

"Kein Stück über Syrien" von aktionstheater ensemble, Konzept und Inszenierung von Martin Gruber, Uraufführung in Kooperation mit WERK X

Beste deutschsprachige Aufführung

"Engel in Amerika" von Tony Kushner, inszeniert von Simon Stone, Theater Basel

Beste Bundesländer Aufführung

"Lichter der Vorstadt" von Aki Kaurismäki, Fassung und Inszenierung von Alexander Charim, Landestheater Niederösterreich

Publikumspreis

Nikolaus Habjan

 

Die Jury des Nestroy-Preises setzt sich aus acht Kritiker*innen zusammen, die vom Wiener Kulturstadtrat bestellt werden. Der Jury für den Nestroy 2016 gehörten an: die frühere Theaterkritikerin des Kurier Karin Kathrein als Vorsitzende, Karin Cerny (Profil), Peter Jarolin (Kurier), Eva Maria Klinger (freie Journalistin), Wolfgang Kralicek (News), Petra Paterno (Wiener Zeitung), Ronald Pohl (Der Standard) und Lothar Schreiner (Bühne).

(www.nestroypreis.at / jnm)

mehr meldungen

Kommentare  
Nestroy-Preise 2016: Castorf
Das Schöne an den Preisen, die Castorf verdientermaßen jetzt laufend einheimst, ist, dass er dafür Interviews geben muss und das macht er richtig gut. Ich freue mich sehr, dass er ab 2017 das BE leiten wird, selbst wenn er da pro Jahr nur eine Inszenierung macht.


(Liebe Vorfreude, Castorf wird das BE nicht leiten, sondern Oliver Reese. Aber man hört, das Castorf u.a. dort arbeiten wird. Grüsse aus der Redaktion)
Nestroy-Preise 2016: Witz gemacht
Guten Tag Redaktion!
Ich denke " Vorfreude " hat einen sehr guten ironischen Witz gemacht .
Ich habe jedenfalls sehr gelacht .
Respekt !
Gruß
Kommentar schreiben